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Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince

Titel: Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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pergamentfarbenen Robe, das Gesicht tief in den Schatten der Kapuze verborgen und mit einem glitzernden Schwert in der Hand: Bruder Enoch, einer der Brüder der Stille, der das Engelsschwert mit sich führte.
    »Wir können alle in der Hölle schmoren? Waren das deine Worte, Jessamine?«, fragte Charlotte in einem schneidenden, harten Ton, der so untypisch für sie war, dass Tessa sie verblüfft anstarrte.
    Jessamine keuchte. Ihre Augen waren fest auf Bruder Enochs Hand fixiert, auf das schwere Silberschwert mit dem Heft in Gestalt ausgebreiteter Schwingen. Der Bruder der Stille schwang die Klinge kurz in Jessamines Richtung, die erschrocken zurückzuckte, doch dann fielen die Fesseln von ihren Gelenken und ihre Hände sanken kraftlos herab. Einen Moment starrte sie verwirrt darauf, schaute dann zur Institutsleiterin und sprudelte los: »Charlotte, Tessa ist eine Lügnerin. Sie ist ein verlogenes Schattenwesen ...«
    Charlotte blieb neben Jessamines Bett stehen und blickte kühl auf sie herab. »Das deckt sich aber nicht mit den Erfahrungen, die ich mit ihr gemacht habe, Jessamine. Und was ist mit Sophie? Sie war uns immer eine treue und ergebene Dienerin.«
    »Das kleine Biest hat mich geschlagen! Mit einem Spiegel!«, stieß Jessamine mit hochrotem Gesicht hervor.
    »Weil sie das hier gefunden hat.« Charlotte zog die Einladung, die Sophie ihr im Auftrag Tessas übergeben hatte, aus ihrer Tasche. »Kannst du mir das erklären, Jessamine?«
    »Die Teilnahme an einem Ball verstößt wohl kaum gegen das Gesetz.« Die junge Schattenjägerin klang gleichermaßen aufsässig wie verängstigt. »Und Benedict Lightwood ist ein Schattenjäger ...«
    »Das hier ist Nathaniel Grays Handschrift.« Charlottes Stimme schien ihren gleichmäßigen, schneidenden Ton nicht eine Sekunde zu verlieren, was sie noch unerbittlicher wirken ließ. »Er ist ein Spion, der vom Rat gesucht wird, und du hast dich heimlich mit ihm getroffen. Kannst du mir dafür einen Grund nennen?«
    Jessamine öffnete leicht den Mund und Tessa rechnete bereits mit einem Haufen von Ausflüchten - das sind alles nur Lügen; Sophie hat die Einladung gefälscht; ich habe mich nur deshalb mit Nate getroffen, um sein Vertrauen zu gewinnen doch stattdessen brach das Mädchen in Tränen aus. »Ich liebe ihn«, schluchzte sie. »Und er liebt mich.«
    »Also hast du uns verraten«, stellte Charlotte fest.
    »Das hab ich nicht!«, protestierte Jessamine mit erhobener Stimme. »Was auch immer Tessa dir erzählt haben mag, es entspricht nicht der Wahrheit! Sie lügt. Sie war schon immer eifersüchtig auf mich und sie lügt!«
    Charlotte bedachte Tessa mit einem ruhigen Blick. »Tatsächlich? Und was ist mit Sophie?«
    »Sophie hasst mich«, schluchzte Jessamine, was in der Tat zutraf. »Man sollte sie auf die Straße setzen, ohne jedes Empfehlungsschreiben ...«
    »Spar dir deine Tränen, Jessamine. Damit erreichst du gar nichts.« Charlottes Stimme schnitt wie eine Klinge durch das Schluchzen des Mädchens. Ruhig wandte sie sich an Enoch. »Die Wahrheit kommt ja doch ans Licht. Das Engelsschwert bitte, Bruder Enoch.«
    Der Bruder der Stille trat schweigend vor, das Schwert auf Jessamine gerichtet. Entsetzt starrte Tessa ihn an. Beabsichtigte er etwa, das Mädchen im eigenen Bett zu foltern, vor aller Augen?
    Sofort schrie Jessamine auf. »Nein! Nein! Halt ihn von mir fern! Charlotte! « Ihre Stimme steigerte sich zu einem schrecklichen, wehklagenden Schrei, der gar kein Ende zu nehmen schien und Tessa durch Mark und Bein ging.
    »Streck die Hände aus, Jessamine«, befahl Charlotte eisig.
    Das Mädchen schüttelte wild den Kopf, sodass ihre Haare in alle Richtungen flogen.
    »Charlotte, bitte nicht«, warf Tessa ein. »Bitte tu ihr nicht weh.«
    »Misch dich nicht in Dinge ein, von denen du nichts verstehst, Tessa«, erwiderte Charlotte kurz angebunden. »Streck die Hände aus, Jessamine, oder es wird dir schlecht ergehen.«
    Mit tränenüberströmtem Gesicht fügte Jessamine sich und streckte ihre Hände aus, die Handflächen nach oben. Der Anblick ließ Tessa erstarren; plötzlich wurde ihr übel und sie bedauerte zutiefst, dass sie an dieser Geschichte überhaupt beteiligt war. Wenn Jessamine sich von Nate hatte täuschen lassen, dann galt für sie das Gleiche. Jessie verdiente nicht, so bestraft zu werden ...
    »Keine Angst, Miss«, murmelte eine Stimme an ihrer Seite. Sophie stand neben ihr. »Er wird ihr keine Schmerzen zufügen. Das Engelsschwert bringt die

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