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Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince

Titel: Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Handflächen gruben. »Will«, sagte sie leise.
    Er starrte sie an, fast blind, als würde er durch sie hindurchschauen. »Liebst du mich?«
    »Ich ...« Tessa holte tief Luft. Es schmerzte. »Jem hat die ganze Zeit recht gehabt: Du bist wirklich besser, als ich von dir angenommen hatte, und dafür möchte ich mich entschuldigen. Denn wenn du tatsächlich der Mensch bist, als der du dich mir hier offenbart hast - und davon bin ich überzeugt -, dann wirst du keine Schwierigkeiten haben, jemanden zu finden, der dich liebt, Will. Jemanden, in dessen Herzen du immer den wichtigsten Platz einnehmen wirst.«
    Will stieß einen unterdrückten Laut aus, eine Mischung aus ersticktem Lachen und Schnauben. »›Den wichtigsten Platz im Herzen‹«, wiederholte er. »Ob du es glaubst oder nicht, aber das ist nicht das erste Mal, dass du das zu mir sagst.«
    Verwirrt schüttelte Tessa den Kopf. »Will, das habe ich nicht ...«
    »Du kannst mich niemals lieben«, sagte Will mit ausdrucksloser Stimme, und als Tessa nicht reagierte, nichts darauf erwiderte, durchlief ein Schaudern seinen Körper. Ohne Tessa noch eines Blickes zu würdigen, stemmte er sich aus dem Sessel, stakste steif zur Tür und tastete nach dem Riegel.
    Bestürzt schlug Tessa sich eine Hand vor den Mund und schaute zu, wie er eine halbe Ewigkeit daran herumfummelte, bis er den Riegel endlich aufbekam, hinaus in den Flur trat und die Tür hinter sich zuschlug.
    Will, dachte sie. Will, bist du das? Tessas Augen begannen zu brennen. Einen Moment später fand sie sich auf dem Boden vor dem Kamin wieder und starrte in die Flammen - wartete darauf, dass die Tränen kamen. Doch nichts geschah. Nachdem sie die so lange unterdrückt hatte, schien es jetzt, als hätte sie die Fähigkeit zum Weinen verloren.
    Blind nahm sie den Schürhaken aus der Halterung am Kamin und schob ihn in die Mitte der glühenden Kohlen, spürte die Hitze des auflodernden Feuers auf ihrem Gesicht. Der Jadeanhänger an ihrem Hals nahm die Wärme auf und schien ihr beinahe die Haut zu versengen.
    Tessa zog den Schürhaken aus den Flammen. Er glühte rot wie ein Herz. Langsam schloss sie die Hand um die Eisenspitze.
    Einen Moment lang spürte sie rein gar nichts. Und dann, wie aus großer Entfernung, hörte sie sich selbst aufschreien - und plötzlich schien es, als würde sich ein Schlüssel in ihrem Herzen drehen und die Tränen endlich freigeben. Klirrend fiel der Schürhaken zu Boden.
    Als Sophie den Schrei hörte und in den Salon gestürmt kam, fand sie Tessa auf den Knien vor dem Kamin vor, die verbrannte Hand an die Brust gepresst und derartig in Tränen aufgelöst, als würde ihr jeden Moment das Herz brechen.

    Sophie war diejenige, die Tessa auf ihr Zimmer brachte, ihr das Nachthemd überstreifte, sie ins Bett steckte und ihr die verbrannte Hand mit einem kühlen Handtuch wusch und dann mit einer Salbe versah, die nach Kräutern und Gewürzen roch. Die gleiche Salbe, die Charlotte auch bei ihr angewandt hatte, erzählte Sophie, auf ihrer entzündeten Wange, als sie ganz neu ins Institut gekommen war.
    »Glaubst du, ich werde eine Narbe zurückbehalten?«, fragte Tessa, eher aus Neugierde, denn im Grunde war es ihr egal. Die Verbrennung und die darauf folgende Tränenflut schienen sie völlig ausgelaugt zu haben. Sie fühlte sich leicht und hohl wie eine Muschel.
    »Möglicherweise eine kleine Narbe, nicht so auffällig wie meine«, erwiderte Sophie offen und verknotete die Enden von Tessas Verband. »Verbrennungen schmerzen mehr, als sie eigentlich sollten - wenn Sie verstehen, was ich meine -, und ich habe Sie ja auch schnell mit der Salbe verarzten können. Sie werden sich bald wieder besser fühlen.«
    »Nein, das werde ich nicht«, widersprach Tessa, schaute auf ihre bandagierte Hand und dann zu Sophie. Sophie, die in ihrem schwarzen Dienstmädchenkleid und der weißen Haube auf den dunklen Locken lieblich wie immer aussah und ruhig und geduldig dastand. »Ich möchte mich noch einmal bei dir entschuldigen, Sophie«, sagte Tessa. »Du hattest vollkommen recht, was Gideon betrifft - ich habe mich gründlich in ihm getäuscht. Ich hätte auf dich hören sollen. Du bist die Letzte, die bei Männern unüberlegt handeln würde. Wenn du das nächste Mal sagst, dass jemand vertrauenswürdig ist, dann werde ich dir einfach glauben.«
    Sophie schenkte ihr ein strahlendes Lächeln, ein Lächeln, das selbst Fremde die Narbe auf ihrer Wange vergessen ließ. »Ich verstehe, wieso Sie mich warnen

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