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Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince

Titel: Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Gespräch im Musikzimmer erinnerte ... und daran, dass Hexenwesen keine eigenen Kinder haben konnten.
    »Mortmain hat uns gegenüber behauptet, er wäre erst auf seinen Reisen mit den Dunklen Künsten in Berührung gekommen«, überlegte Charlotte laut und lehnte sich zurück, während die anderen wieder Platz nahmen. »Aber wenn seine Eltern Hexenwesen waren ...«
    »Seine Adoptiveltern«, berichtigte Will. »Ja, ich bin mir ziemlich sicher, dass er ganz genau wusste, wen er in der Schattenwelt kontaktieren musste, um sich in den Dunklen Künsten unterrichten zu lassen.«
    »Ungerechtfertigter Tod«, sagte Tessa mit dünner Stimme. »Was genau hat das zu bedeuten?«
    »Es bedeutet, Mortmain glaubt, Nephilim hätten seine Eltern getötet - obwohl diese nicht gegen das Gesetz verstoßen hatten«, legte Charlotte dar.
    »Und gegen welches Gesetz sollen sie verstoßen haben?«
    Charlotte runzelte die Stirn. »In diesem Dokument steht etwas über widernatürliche und illegale Machenschaften mit Dämonen - das könnte alles Mögliche sein - und dass sie eine Waffe entwickelt haben sollen, die Schattenjäger vernichten kann. Und auf ein derartiges Verhalten steht die Todesstrafe. Aber bitte vergiss nicht, dass sich dies alles lange vor der Unterzeichnung des Abkommens abgespielt hat. Damals konnten Nephilim einen Schattenweltler allein schon bei Verdacht auf verbrecherische Aktivitäten töten. Vermutlich ist das auch der Grund, warum diese Unterlagen hier keine genaueren Angaben enthalten. Mortmain hat den Antrag auf Entschädigung beim Yorker Institut eingereicht, das unter der Leitung von Aloysius Starkweather steht. Allerdings wollte er kein Geld, sondern verlangte, dass die Schuldigen - Schattenjäger - verurteilt und bestraft werden sollten. Hier in London hat man dann ein entsprechendes Gerichtsverfahren abgelehnt, mit der Begründung, dass die Shades ›ohne jeden Zweifel‹ schuldig waren. Und das ist auch schon alles. Bei diesem Dokument handelt es sich lediglich um einen Auszug und nicht um die vollständige Akte. Diese dürfte sich nach wie vor im Institut in York befinden.« Charlotte schob sich die feuchten Haare aus der Stirn. »Und dennoch würde dieser Vorfall Mortmains Hass auf die Nephilim erklären. Du hattest recht, Tessa. Das Ganze war - ist - persönlich.«
    »Und es gibt uns einen Anhaltspunkt: das Institut in York«, meinte Henry und schaute von seinem Teller auf. »Es wird doch noch immer von den Starkweathers geleitet, oder nicht? Dort müsste man die vollständigen Unterlagen archiviert haben ...«
    »Und Aloysius Starkweather ist neunundachtzig«, fügte Charlotte hinzu. »Als das Ehepaar Shade getötet wurde, muss er noch ein junger Mann gewesen sein. Möglicherweise erinnert er sich ja, was damals genau vorgefallen ist.« Sie seufzte. »Ich sollte ihm wohl besser eine Nachricht zukommen lassen. Oje. Das wird nicht leicht.«
    »Und wieso, meine Liebe?«, fragte Henry auf seine sanfte, geistesabwesende Weise.
    »Starkweather und mein Vater waren einst gute Freunde, aber dann kam es vor vielen, vielen Jahren zu einem schweren Zerwürfnis zwischen den beiden - aus irgendeinem schrecklichen Grund. Danach haben sie nie wieder ein Wort miteinander gewechselt.«
    »Wie heißt es gleich wieder in diesem Gedicht?«, setzte Will an, der bis dahin seine leere Teetasse am Zeigefinger herumgewirbelt hatte, sich nun aber aufrichtete und theatralisch vortrug:
    »Beide sprachen voll tiefer Verachtung,
zu kränken das Herz des liebsten Freund' ...«
    »Beim Erzengel, Will, sei wenigstens einmal taktvoll«, stöhnte Charlotte, während sie aufstand. »Ich muss einen Brief an Aloysius Starkweather aufsetzen, der vor Reumütigkeit und dringenden Bitten nur so trieft. Da musst du mich nicht auch noch verspotten.« Damit raffte sie ihre Röcke und eilte aus dem Raum.
    »Keine Achtung für die Kunst!«, murmelte Will und stellte seine Teetasse ab. Dann schaute er auf und Tessa wurde bewusst, dass sie ihn angestarrt hatte. Natürlich kannte sie das Gedicht; es stammte von Samuel Taylor Coleridge, einem ihrer Lieblingspoeten. Das Gedicht ging noch weiter ... da war irgendetwas mit Liebe und Tod und Wahn, aber sie konnte sich die Zeilen einfach nicht ins Gedächtnis rufen - jedenfalls nicht in diesem Moment, da Wills blaue Augen auf ihr ruhten.
    »Wie nicht anders zu erwarten, hat Charlotte wieder keinen Bissen zu sich genommen«, stellte Henry fest und stand auf. »Ich werde einmal nachsehen, ob Bridget ihr nicht

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