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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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zusah, verwandelte sich das Weiß in Rosa, kehrte das Blut in ihr Gesicht zurück. Blut .
    Er fuhr sich mit der trockenen Zunge über die Lippen. »Ja?« »Wie lange habe ich geschlafen?«
    »Drei Stunden. Vielleicht auch vier. Wahrscheinlich ist es inzwischen Nachmittag.«
    »Oh. Danke, dass du auf mich aufgepasst hast.«
    Das hatte er gar nicht und er fühlte sich ein wenig beschämt, als er erwiderte: »Kein Problem. Das ist doch selbstverständlich.«
    »Simon …«
    »Hm?«
    »Ich hoffe, du verstehst, was ich meine, wenn ich sage, dass es mir leidtut, dass du hier bist … ich aber andererseits froh bin, dass du hier bei mir bist.«
    Er spürte, wie sich ein Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitete. Dabei platzte seine trockene Unterlippe auf und er schmeckte den Geschmack von Blut im Mund. Sofort begann sein Magen zu knurren. »Danke.«
    Maia beugte sich in seine Richtung und seine Jacke rutschte von ihren Schultern. Ihre Augen funkelten in einem hellen Bernsteingrau, als sie sich bewegte. »Kommst du an mich heran?«, fragte sie und streckte ihre Hand aus.
    Simon beugte sich ebenfalls vor. Die Kette, die sein Fußgelenk an den Boden fesselte, rasselte, während er ihr seine Hand so weit wie möglich entgegenreckte. Maia lächelte, als sich ihre Fingerspitzen berührten …
    »Wie ergreifend.«
    Simon riss seine Hand zurück und starrte in die Dunkelheit. Die Stimme, die sich aus den Schatten zu Wort gemeldet hatte, klang kühl, kultiviert und seltsam fremdländisch, aber auf eine Weise, die Simon nicht einordnen konnte. Maia ließ die Hand sinken und wirbelte herum; sämtliche Farbe wich aus ihrem Gesicht, als sie den Mann in der Tür erblickte, der so leise hereingekommen war, dass keiner der beiden ihn gehört hatte.
    »Die Kinder des Mondes und der Nacht – endlich kommen sie miteinander aus.«
    »Valentin«, flüsterte Maia.
    Simon schwieg. Er konnte einfach nicht aufhören, den Mann anzustarren: Das war also Clarys und Jace’ Vater. Mit seinen glatten silberweißen Haaren und den stechenden schwarzen Augen sah er jedoch keinem von beiden ähnlich, auch wenn seine markanten Gesichtszüge und die Form seiner Augen entfernt an Clary erinnerten und die arrogante Lässigkeit seiner Bewegungen an Jace. Valentin war ein großer Mann mit breiten Schultern und einer kräftigen Statur, die keinerlei Ähnlichkeit mit der seiner Kinder aufwies. Trotz des Gewichts eines ganzen Waffenarsenals, das er bei sich trug, trat er geschmeidig wie eine Raubkatze in den Raum. Breite schwarze Ledergurte mit silbernen Schnallen kreuzten sich vor seiner Brust und hielten ein langes silbernes Schwert, dessen Griff hinter seiner Schulter aufragte. In einem weiteren Ledergurt um seine Hüften steckte ein Sortiment von Messern, Dolchen und schmalen schimmernden Klingen, die wie riesige Nadeln aussahen.
    »Steh auf«, wandte er sich an Simon, »und stell dich mit dem Rücken an die Wand.«
    Simon hob das Kinn. Er sah, dass Maia ihn mit bleicher, ängstlicher Miene beobachtete, und verspürte plötzlich eine wilde Entschlossenheit, sie zu beschützen. Er würde Valentin daran hindern, ihr wehzutun – und wenn es das Letzte war, was er tat. »Dann sind Sie also Clarys Vater«, sagte er. »Nichts für ungut, aber jetzt verstehe ich, warum sie Sie hasst.«
    Valentins Gesicht blieb ausdruckslos, fast reglos, und seine Lippen bewegten sich kaum, als er erwiderte: »Und wieso, wenn ich fragen darf?«
    »Weil Sie ganz eindeutig geistesgestört sind«, sagte Simon.
    In diesem Moment lächelte Valentin. Aber es war ein kaltes Lächeln, das sich nur auf seine Mundwinkel erstreckte, und auch die zuckten nur kurz. Dann hob er seine geballte Faust. Einen Augenblick lang dachte Simon, dass Valentin ihm einen Faustschlag versetzen wolle, und zuckte instinktiv zurück. Doch Valentin zog den Hieb nicht durch und öffnete stattdessen die Finger, sodass ein kleiner Haufen glitzernden Pulvers in seiner breiten Handfläche zum Vorschein kam. Dann drehte er sich in Maias Richtung, beugte den Kopf und blies ihr das Pulver mit einer Art übertriebener Kusshand zu. Wie ein Schwarm schimmernder Bienen ließ sich das Pulver auf ihrer Haut nieder.
    Maia schrie auf. Keuchend und wild zuckend wand sie sich hin und her, als könnte sie dem Pulver ausweichen, sich von ihm wegdrehen, während ihre Stimme zu einem schluchzenden Kreischen anstieg.
    »Was haben Sie mit ihr gemacht?«, brüllte Simon und sprang auf. Er stürzte auf Valentin zu, doch die Fußfessel riss

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