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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Hände in den Taschen. Irgendjemand - vermutlich Isabelle - hatte ihm eine dunkle Jacke aus dem strapazierfähigen schwarzen Material gegeben, das die Nephilim für ihre Kampfmontur verwendeten. Ein Vampir in Schattenjägerkleidung, dachte Clary und fragte sich, ob das wohl eine Premiere war.  
    »Du hast dich an mich herangeschlichen«, sagte sie. »Ich schätze, dann kann ich keine allzu gute Schattenjägerin sein, oder?«  
    Simon zuckte die Achseln. »Na ja, zu deiner Verteidigung muss man wohl anfuhren, dass ich mich inzwischen mit lautloser, raubkatzenartiger Anmut bewege.«  
    Unwillkürlich musste Clary lächeln. Sie richtete sich auf und wischte sich den Dreck von den Händen. »Komm, setz dich. Hier darf jeder Trübsal blasen, wer will.«  
    Simon ließ sich neben ihr nieder, schaute über die Stadt und pfiff anerkennend. »Keine üble Aussicht.«  
    »Stimmt.« Clary warf ihm einen Seitenblick zu. »Wie hast du mich gefunden?«  
    »Na ja, das hat mich einige Stunden gekostet.« Er schenkte ihr ein leicht schiefes Lächeln. »Aber dann hab ich mich daran erinnert, wie wir früher immer gestritten haben, in der ersten Klasse, und dass du dann jedes Mal eingeschnappt auf unser Dach geklettert bist und meine Mom dich wieder runterholen musste …«  
    »Ja, und?«  
    »Ich kenne dich«, erklärte Simon. »Wenn dich irgendetwas betrübt, suchst du dir ein hoch gelegenes Fleckchen.« Und dann hielt er ihr wortlos etwas entgegen - ihren grünen, sorgfältig zusammengefalteten Umhang.  
    Clary nahm das Stoffbündel und schüttelte es aus. Das armeKleidungsstück trug schon sichtliche Gebrauchsspuren und am Ellbogen prangte sogar ein Loch, durch das man einen ganzen Finger schieben konnte.  
    »Danke, Simon.« Sie schlang die Arme um die Knie und starrte hinab auf die Stadt. Die Sonne stand bereits tief am Horizont und die Türme begannen, in einem schwachen rosaroten Schein zu glühen. »Hat meine Mutter dich hierhergeschickt, um mich zu holen?«  
    Simon schüttelte den Kopf. »Nein, das war Luke. Er hat mich gebeten, dir auszurichten, dass du vielleicht vor Sonnenuntergang zurückkommen solltest. Da unten passieren dann nämlich ein paar ziemlich wichtige Dinge.«  
    »Was für Dinge?«  
    »Luke hat den Ratsmitgliedern bis Sonnenuntergang Zeit gegeben, um sich zu entscheiden, ob sie den Schattenweltlern mehrere Sitze in der Kongregation einräumen wollen. Bei Anbruch der Dämmerung werden sich alle Schattenwesen vor dem Nordtor versammeln. Falls der Rat zustimmt, werden sie Alicante betreten. Und falls nicht…«  
    »Werden sie wieder verschwinden«, beendete Clary Simons Satz. »Und der Rat wird sich Valentin ergeben.«  
    »Ja.«  
    »Die Ratsmitglieder werden bestimmt zustimmen«, sagte Clary und umklammerte ihre Knie noch fester. »Sie müssen einfach. Sie können sich unmöglich für Valentin entscheiden. Das würde doch niemand tun.«  
    »Freut mich, dass du deinen Idealismus noch nicht verloren hast«, erwiderte Simon, aber obwohl sein Ton unbekümmert klang, hörte Clary noch eine andere Stimme daraus - Jace, derihr gesagt hatte, er sei kein Idealist. Bei dem Gedanken daran erschauderte Clary, trotz des warmen Umhangs.  
    »Simon?«, setzte sie an. »Ich muss dich mal was Blödes fragen.«  
    »Schieß los!«  
    »Hast du mit Isabelle geschlafen?«  
    Simon stieß ein ersticktes Geräusch hervor. Clary wandte sich ihm langsam zu, um sein Gesicht sehen zu können.  
    »Alles in Ordnung?«, fragte sie.  
    »Glaub schon«, erwiderte er und versuchte mit sichtlicher Mühe, seine Selbstbeherrschung wiederzuerlangen. »Ist das dein Ernst?«, fragte er.  
    »Na ja, du warst doch die ganze Nacht weg.«  
    Simon schwieg eine Weile, doch schließlich meinte er: »Ich bin mir zwar nicht sicher, ob dich das überhaupt etwas angeht, aber die Antwort lautet Nein.«  
    »Okay«, sagte Clary und fügte nach einer kleinen Pause besonnen hinzu: »Ich hätte mir denken können, dass du niemand bist, der die Situation ausnutzt und Isabelle zu irgendetwas nötigt - jetzt, wo sie wegen Max so tieftraurig ist.«  
    Simon schnaubte verächtlich. »Wenn du jemals auf einen Mann triffst, der Isabelle zu irgendetwas nötigen könnte, dann sag mir Bescheid. Ich würde ihm gern die Hand schütteln. Oder ziemlich schnell vor ihm wegrennen. Ich bin mir nicht ganz sicher, was angebrachter wäre.«  
    »Dann verabredest du dich also nicht mehr mit ihr?«  
    »Clary«, sagte Simon, »warum fragst du mich

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