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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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- dafür sind sie gemacht. Aber es gibt noch andere, ältere Runen und Male. Magnus hat mir davon erzählt. Wie etwa das Kainsmal. Es war ein Schutzzeichen, allerdings keines aus dem Grauen Buch, sondern viel, viel älter. Wenn ich also eine dieser Runen vor mir sehe, wie etwa die Rune der Furchtlosigkeit, dann weiß ich nicht, ob ich gerade etwas Neues erfunden habe oder mich einfach nur an etwas erinnere - an Runen und Male, die älter sind als die Nephilim. Runen so alt wie die Engel selbst.« Unwillkürlich musste Clary an die Rune denken, die Ithuriel ihr gezeigt hatte - eine Rune, so schlicht wie ein geknüpfter Knoten. War diese Rune ihrem eigenen Geist entsprungen oder dem des Engels? Oder handelte es sich vielleicht um ein Symbol, das schon immer existiert hatte, so wie das Meer und der Himmel? Der Gedanke daran ließ Clary erschaudern.  
    »Ist dir kalt?«, fragte Simon.  
    »Ja. Dir nicht?«  
    »Mir wird heutzutage nicht mehr kalt.« Schützend legte er einen Arm um ihre Schultern, rieb mit dem Daumen über Clarys Handrücken und lachte wehmütig in sich hinein. »Vermutlich hilft das nicht sonderlich, jetzt, da ich keine Körperwärme mehr abstrahle.«  
    »Nein«, sagte Clary. »Ich meine, doch. Doch, das hilft tatsächlich. Bleib einfach so.« Vorsichtig schaute sie zu ihm hoch. Simon starrte den Hügel hinunter zum Nordtor, vor dem sich weitere Schattenweltler versammelt hatten und reglos warteten. Das rötliche Licht der Dämonentürme spiegelte sich in seinen Augen; er sah aus wie jemand auf einem Foto, das mit Blitzlicht geschossen worden war. Clary konnte an den Stellen, wo Simons Haut am dünnsten war, das hellblaueAdergeflecht unter der Oberfläche erkennen - an den Schläfen, am Ansatz des Schlüsselbeins. Inzwischen wusste sie genug über Vampire, um zu wissen, was dies bedeutete: Seine letzte Mahlzeit musste schon eine Weile zurückliegen. »Bist du hungrig?«, fragte sie leise.  
    Simon schaute zu ihr hinunter. »Hast du Angst, ich könnte dich beißen?«  
    »Du weißt, dass du dich jederzeit an meinem Blut bedienen kannst.«  
    Ein Schauer - allerdings nicht von der Kälte - jagte durch Simons Körper und er zog Clary noch fester an sich. »Das würde ich niemals tun«, sagte er ernst und fügte dann etwas leichtherziger hinzu: »Außerdem habe ich schon von Jace’ Blut getrunken. Ich will mich nicht bei noch mehr Freunden durchfuttern.«  
    Clary musste an die silberne Narbe an Jace’ Kehle denken. »Glaubst du, das ist der Grund, warum …«, setzte sie langsam an, in Gedanken immer noch bei Jace.  
    »Der Grund wofür?«  
    »Der Grund, warum Sonnenlicht dir keinen Schaden zufügt. Ich meine, vorher hat die Sonne dich doch versengt, oder? Vor jener Nacht auf Valentins Schiff?«  
    Simon nickte zögernd.  
    »Also, was hat sich verändert? Oder liegt es nur daran, dass du von Jace’ Blut getrunken hast?«  
    »Du meinst, weil er ein Nephilim ist? Nein. Nein, das hat irgendwelche anderen Gründe. Du und Jace - ihr beide seid nicht ganz normal, stimmt’s? Ich meine, ihr seid keine normalen Schattenjäger. An euch ist irgendetwas Besonderes, an euch beiden. Genau wie die Feenkönigin es gesagt hat. Ihr seid Experimente.« Simon lächelte, als er Clarys bestürzten Blick sah. »Ich bin doch nicht blöd. Ich kann eins und eins zusammenzählen. Du mit deinen Runenfähigkeiten und Jace… na ja, niemand könnte so nervtötend sein wie er, wenn er nicht irgendwelche übernatürlichen Kräften besäße.«  
    »Verabscheust du ihn wirklich so sehr?«  
    »Ich verabscheue Jace überhaupt nicht«, protestierte Simon. »Okay, anfangs hab ich ihn gehasst. Er schien wahnsinnig arrogant und sich seiner selbst so sicher und du hast so getan, als hätte er das Rad erfunden …«  
    »Das hab ich nicht!«  
    »Lass mich ausreden, Clary.« In Simons Stimme schwang eine gewisse Atemlosigkeit mit - falls jemand, der nicht mehr atmete, als atemlos bezeichnet werden kann. Er klang, als wollte er unbedingt auf etwas hinaus. »Ich habe gesehen, wie sehr du ihn mochtest, aber ich dachte, er würde dich nur benutzen … dass er dich nur für eine dumme Irdische halten würde, die er mit seinen Schattenjägertricks beeindrucken konnte. Anfangs hab ich mir immer wieder gesagt, dass du niemals auf ihn hereinfallen würdest, und falls doch, dass er nach einer Weile genug von dir hätte und du zu mir zurückkommen würdest. Daraufhin ich nicht besonders stolz, aber wenn man verzweifelt ist, klammert

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