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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Insignien der Engel zu finden und das Ritual der Infernalischen Umkehrung zu vollziehen. Als die Inquisitorin entdeckte, was die Lightwoods insgeheim trieben, sorgten diese dafür, dass sie bei der Schlacht auf Valentins Schiff ums Leben kam. Und nun sind sie hierhergekommen, ins Herz des Rats, um unsere Pläne auszuspionieren und sie Valentin zu offenbaren, noch während wir sie schmieden, damit er uns schlagen und letztendlich alle Nephilim seinem Willen unterwerfen kann. Außerdem haben die Lightwoods dich mitgebracht - einen Vampir, dem Sonnenlicht nichts anhaben kann -, um uns von ihrer wahren Intention abzulenken: den Kreis in seiner früheren Macht wiederauferstehen zu lassen und das Gesetz zu vernichten.« Der Inquisitor beugte sich noch weiter vor und seine Schweinsäuglein funkelten. »Was hältst du von dieser Geschichte, Vampir?« 
    »Ich halte sie für vollkommen verrückt«, erwiderte Simon. »Diese Geschichte hat mehr Löcher als die Kent Avenue in Brooklyn - deren Belag übrigens schon seit Jahren nicht mehr erneuert wurde. Ich weiß nicht, was Sie sich von dieser Geschichte erhoffen …« 
    »Erhoffen?«, wiederholte Aldertree. »Ich hoffe nicht, Schattenweltler, ich weiß. Ich weiß, dass es meine heilige Pflicht ist, den Rat zu retten.« 
    »Mit einer Lüge?«, fragte Simon.
    »Mit einer Geschichte«, sagte Aldertree. »Große Politiker ersinnen Geschichten, um ihr Volk zu inspirieren.«
    »Daran ist überhaupt nichts inspirierend, wenn Sie den Lightwoods die Schuld an allem in die Schuhe schieben …«
    »Es müssen Opfer erbracht werden«, entgegnete Aldertree. Schweißperlen glänzten auf seinem Gesicht. »Hat die Schattenjägerkongregation erst einmal einen gemeinsamen Feind und einen Grund, dem Rat wieder zu vertrauen, wird sie sehr schnell wieder zueinanderfinden. Was wiegt schon der Verlust einer einzelnen Familie, wenn so viel auf dem Spiel steht? Ich bezweifle sogar, dass den Kindern der Lightwoods irgendetwas geschehen wird. Ihnen wird man keine Vorwürfe machen. Nun ja, vielleicht dem ältesten Sohn. Aber nicht den anderen …«
    »Das können Sie nicht tun!«, protestierte Simon. »Diese Geschichte wird Ihnen niemand glauben.«
    »Die Menschen glauben, was sie glauben wollen«, sagte Aldertree, »und der Rat will einen Sündenbock. Den kann ich ihm liefern. Dazu brauche ich nichts weiter als dich.«
    »Mich? Was hat das Ganze denn mit mir zu tun?«
    »Gestehe!« Vor Aufregung und Vergnügen leuchtete das Gesicht des Inquisitors nun scharlachrot. »Gestehe, dass du ein Diener der Lightwoods bist, dass ihr alle Verbündete Valentins seid. Gestehe und ich werde Milde walten lassen. Ich schicke dich zurück zu deinem Volk. Das schwöre ich. Aber ich brauche dein Geständnis, damit der Rat mir glaubt.« 
    »Sie wollen, dass ich eine Lüge gestehe«, knurrte Simon. Er wusste, dass er lediglich wiederholte, was der Inquisitor bereits gesagt hatte, aber sein Verstand schien wie benebelt - er konnte keinen einzigen klaren Gedanken fassen. Vor seinem inneren Auge tauchten die Gesichter der Lightwoods auf: Alec, der auf dem Weg zur Garnison bestürzt die Luft angehalten hatte; Isabelle, die ihre dunklen Augen auf ihn richtete; Max, der mit einem Buch in der Hand am Fenster saß.
    Und Jace. Jace war ebenso einer von ihnen, als wenn in seinen Adern tatsächlich das Blut der Lightwoods fließen würde. Der Inquisitor hatte seinen Namen nicht erwähnt, doch Simon wusste, dass Jace zusammen mit den anderen büßen würde. Und was immer er erdulden musste, würde auch Clary erdulden. Wie hatte es nur geschehen können, dass er an diese Leute gebunden war, überlegte Simon - an diese Leute, die ihn nur als Schattenwesen betrachteten, bestenfalls als Halbmenschen?
    Langsam schaute er den Inquisitor an. Aldertrees Augen waren kohlschwarz; Simon hatte das Gefühl, als würde er in tiefe Finsternis blicken. »Nein«, sagte er schließlich. »Nein, ich werde nicht gestehen.«
    »Das Blut, das ich dir vorhin gegeben habe, wird das letzte sein, das du zu sehen bekommst, solange du mir keine andere Antwort gibst«, sagte Aldertree ohne jede Freundlichkeit in der Stimme - nicht einmal seine falsche, aufgesetzte Freundlichkeit schwang darin mit. »Und du wirst überrascht sein, wie durstig du werden kannst.«
    Simon schwieg.
    »Das bedeutet dann also eine weitere Nacht in der Zelle«, fuhr der Inquisitor fort, erhob sich vom Sofa und griff nach der Glocke, um die Wachen herbeizurufen. »Dort unten ist es

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