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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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kleines bisschen.«
    »Ich freue mich nicht, dich zu sehen«, erwiderte Jace. Sein Gesicht hatte wieder etwas Farbe bekommen, aber die Ringe unter seinen Augen zeichneten sich noch immer als graue Schatten gegen seine Haut ab. Clary wartete darauf, dass er weiterredete, irgendetwas sagte, doch er schien sich damit zu begnügen, sie mit unverhohlenem Entsetzen anzustarren. Mit abwesendem Blick registrierte Clary, dass Jace einen schwarzen Pullover trug, der um seine Handgelenke schlackerte, als hätte er stark abgenommen, und dass seine Fingernägel bis zum Fleisch abgekaut waren. »Ich freue mich nicht im Geringsten«, fügte er hinzu. 
    »Das bist doch nicht du«, protestierte Clary. »Ich hasse es, wenn du dich so verhältst…«
    »Ach, du hasst es also? Na, dann sollte ich wohl besser damit aufhören, was? Schließlich tust du ja alles, worum ich dich bitte.« 
    »Du hattest kein Recht, das zu verlangen!«, fauchte Clary ihn plötzlich wütend an. »Mich einfach so anzulügen. Du hattest kein Recht…«
    »Ich hatte jedes Recht dazu!«, brüllte er zurück. Clary konnte sich nicht erinnern, dass er sie jemals so angebrüllt hatte. »Ich hatte jedes Recht, du dummes, kleines Mädchen. Ich bin dein Bruder und ich …«
    »Und was? Du meinst, deshalb hättest du über mich zu bestimmen? Nein, du hast nicht über mich zu bestimmen, ob du nun mein Bruder bist oder nicht!«
    Im selben Moment flog die Tür hinter Clary auf und Alec stürmte in die Bibliothek. Seine schwarzen Haare waren vollkommen zerzaust. Er trug einen langen dunkelblauen Mantel über schlammbespritzen Stiefeln und starrte die beiden mit einem ungläubigen Ausdruck an. »Was in drei Teufels Namen ist hier los?«, fragte er und schaute verwirrt von Jace zu Clary. »Wollt ihr zwei euch vielleicht umbringen?«
    »Keineswegs«, erwiderte Jace. Wie von Zauberhand waren die Wut und die Panik aus seinem Gesicht verschwunden und er wirkte wieder eisig ruhig. »Clary wollte sowieso gerade gehen.« 
    »Prima«, sagte Alec, »denn ich muss unbedingt mit dir reden, Jace.«
    »Wird man in diesem Haus denn überhaupt nicht mehr begrüßt?«, fauchte Clary, ohne irgendjemanden direkt anzusehen.
    Alec ließ sich deutlich leichter ein schlechtes Gewissen einreden als Isabelle. »Wie schön, dich zu sehen, Clary«, sagte er, »natürlich abgesehen von der Tatsache, dass du wirklich nicht hier sein dürftest. Isabelle hat mir erzählt, dass es dir irgendwie gelungen ist, ganz allein hierherzukommen, und ich bin beeindruckt…«
    »Könntest du vielleicht aufhören, sie auch noch zu ermutigen?«, fiel Jace ihm ins Wort.
    »Aber ich muss jetzt wirklich dringend etwas mit Jace besprechen. Würdest du uns kurz allein lassen?«
    »Ich muss auch dringend mit ihm reden«, sagte Clary. »Es geht um unsere Mutter…«
    »Ich habe aber keine Lust zu reden«, entgegnete Jace, »mit keinem von euch beiden, um ehrlich zu sein.«
    »Doch, du willst mit mir reden«, widersprach Alec. »Über das, was ich zu sagen habe, willst du unbedingt mit mir reden.«
    »Das bezweifle ich«, konterte Jace und konzentrierte sich wieder auf Clary. »Du bist nicht allein hierhergekommen, richtig?«, fragte er langsam, als dämmerte ihm, dass die Situation noch viel schlimmer war, als er befürchtet hatte. »Wer hat dich begleitet?«
    Clary erschien es sinnlos, in diesem Punkt zu lügen. »Luke«, sagte sie. »Luke hat mich begleitet.«
    Jace erbleichte. »Aber Luke ist ein Schattenweltler. Weißt du überhaupt, was der Rat mit nicht angemeldeten Schattenwesen macht, die einfach in die Gläserne Stadt eindringen - die die Schutzschilde ohne Genehmigung überwinden? Es ist eine Sache, nach Idris einzureisen, aber etwas völlig anderes, unerlaubt Alicante zu betreten … ohne auch nur irgendjemanden zu informieren …«
    »Nein, das weiß ich nicht«, erwiderte Clary fast im Flüsterton, »aber ich weiß, was du jetzt sagen willst…«
    »Dass du es bald herausfinden wirst, wie der Rat reagiert, falls Luke und du … falls ihr beide nicht sofort nach New York zurückkehrt?« Jace schwieg einen Moment und ihre Blicke trafen sich. Die Verzweiflung in seinen Augen erschreckte Clary - immerhin war er derjenige, der ihr drohte, und nicht umgekehrt.
    »Jace«, sagte Alec in die Stille hinein; ein Anflug von Panik hatte sich in seine Stimme geschlichen. »Hast du dich nicht gefragt, was ich den ganzen Tag gemacht habe?«
    »Der Mantel, den du da trägst, ist neu«, erwiderte Jace, ohne seinen Freund

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