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Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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unheimliche Flutwelle — unheimlich deswegen, weil sie so still waren und so ungewöhnlich stark und schnell. Außerdem schienen sie den Tod kein bisschen zu fiirchten. Obwohl Alec und Isabelle ihnen immer wieder zuriefen, sie sollten zurückbleiben, drängten sie weiterhin in einer stummen, geballten Horde vorwärts und warfen sich den Schattenjägern mit der selbstzerstörerischen Stumpfheit der sprichwörtlichen Lemminge entgegen. Sie hatten das Geschwisterpaar bereits durch den Flur bis in den großen, offenen Raum mit den zahlreichen Steinsockeln zurückgetrieben, als der Kampflärm Jordan und Maia aufmerksam werden ließ und sie dazu brachte, ihren Freunden zu Hilfe zu eilen: Jordan in Wolfsform und Maia noch in Menschengestalt, aber mit vollständig ausgefahrenen Krallen.
    Doch die Sektenmitglieder schienen ihre Anwesenheit kaum wahrzunehmen. Sie kämpften schweigend weiter und gingen einer nach dem anderen zu Boden, als Alec und Jordan sie mit Messern, Klauen und Klingen niedermetzelten, während Isabelles Peitsche schimmernde Muster in die Luft zeichnete, durch Haut und Glieder schnitt und einen feinen Sprühregen aus dunkelrotem Blut verursachte. Auch Maia machte ihre Sache ganz hervorragend: Mindestens ein Dutzend der grauen Trainingsanzugträger lag zerfetzt um sie verstreut und sie knöpfte sich gerade den nächsten vor und schlug ihm ihre blutverschmierten Krallen rasend vor Wut tief in die Kehle.
    Ein Sektenmitglied kreuzte Alecs Pfad und attackierte ihn mit ausgestreckten Händen. Unter der hochgeschlagenen Kapuze war kein Gesicht zu erkennen und Alec konnte das Alter und Geschlecht seines Gegners nur erraten. Als er ihm Sandalphons Klinge in die linke Brusthälfte bohrte, stieß der Angreifer einen Schrei aus — einen männlichen Schrei, laut und heiser. Dann brach der Mann zusammen und griff sich mit beiden Händen an die Brust, wo Flammen aus der Stichwunde züngelten und auf das zerrissene Gewebe seiner Trainingsjacke übergriffen. Mit einem leicht üblen Gefühl in der Magengrube wandte Alec sich ab — er hasste es, dabei zuzusehen, wenn eine Seraphklinge die Haut eines Menschen aufschlitzte.
    Plötzlich spürte er einen stechenden Schmerz im Rücken, fuhr herum und entdeckte ein weiteres Sektenmitglied, das ein scharfkantiges Stück einer Eisenstange schwenkte und dessen Kapuze heruntergerutscht war — ein Mann mit derart hagerem Gesicht, dass seine Wangenknochen sich durch die Haut zu bohren schienen. Fauchend stürzte er sich auf Alec, der jedoch zur Seite sprang, sodass die grobschlächtige Waffe schadlos an ihm vorbeizischte. Der junge Schattenjäger wirbelte herum und trat dem Angreifer die Stange aus der Hand, die klirrend über den Boden rollte, woraufhin der Mann zurückwich, beinahe über einen anderen, leblosen Körper stolperte und dann fortrannte.
    Alec zögerte einen Moment. Der Sektenmann hatte inzwischen fast die Tür erreicht und Alec wusste, dass er ihm eigentlich nachsetzen sollte — schließlich konnte der Kerl andere Mitglieder warnen oder Verstärkung holen —, aber er fühlte sich völlig erschöpft, angewidert und ein wenig mulmig im Magen. Diese Leute mochten zwar besessen sein und kaum noch etwas Menschliches an sich haben, aber er hatte trotzdem das Gefühl, als würde er Menschen töten. Er fragte sich, was Magnus wohl dazu sagen würde, aber im Grunde kannte er die Antwort bereits. Es war nicht das erste Mal, dass er gegen derartige Kreaturen, die menschlichen Diener von Dämonen, kämpfte. Und in der Regel hatte ihnen der Dämon fast alles genommen, was sie zu Menschen machte, und nur noch eine leere Hülle zurückgelassen, beseelt von rasender Mordlust und einem qualvollen Tod geweiht. Diesen Leuten war nicht mehr zu helfen — sie waren rettungslos verloren. Alec hörte Magnus’ Stimme, als würde dieser neben ihm stehen: Der Tod ist das Barmherzigste, was du für sie tun kannst.
    Mit einer schnellen Handbewegung steckte Alec den Hachiwari wieder in den Gürtel und machte sich an die Verfolgung. Er stürmte durch den Ausgang hinaus in den Flur, dem flüchtenden Sektenmitglied nach. Doch der Raum vor den Aufzügen war leer und die Tür des letzten Aufzugs war mit einem Keil festgestellt worden, sodass ein seltsamer, hoher Alarmton durch die Gänge schrillte. Weitere Torbögen gingen vom Korridor ab und Alec wählte achselzuckend und vollkommen willkürlich einen aus und stürmte hindurch.
    Im nächsten Moment fand er sich in einem Labyrinth aus kleineren,

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