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Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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wegzuwerfen, damit Clary sie nach dem Aufwachen nicht wieder an sich bringen konnte«, erwiderte Jace mit einer Stimme, die vor Qual flach und gepresst klang. Er kniete rechts von Clary und blickte auf sie hinab, sodass sein Gesicht im Dunkeln verborgen lag. »Kannst du sie nach unten tragen? Wenn wir sie ins Institut schaffen …«
    »Du willst, dass ich sie trage?«, fragte Simon überrascht — was Clary ihm nicht verübeln konnte.
    »Ich bezweifle, dass sie im Moment von mir auch nur berührt werden möchte«, erklärte Jace und stand auf. Scheinbar hielt er es nicht lange an einem Platz aus. »Würdest du bitte …«, setzte er erneut an, doch ihm versagte die Stimme und er wandte sich ab und starrte auf den Flecken, an dem Lilith noch vor wenigen Augenblicken gestanden hatte — inzwischen war dort nichts mehr zu sehen außer ein paar glitzernde Salzkristalle auf den glatten Steinplatten.
    Clary hörte, wie Simon seufzte — ganz bewusst laut seufzte. Dann beugte er sich weiter vor, um seine Arme unter ihre Schultern und ihre Knie zu schieben.
    In diesem Moment öffnete Clary vollends die Augen und ihre Blicke trafen sich. Doch obwohl Simon bemerkte, dass sie bei Bewusstsein war, sagte keiner von ihnen ein Wort. Es fiel ihr schwer, ihn anzusehen — das vertraute Gesicht mit dem Mal auf der Stirn, das sie ihm aufgetragen hatte und das nun weiß glühte wie ein Stern. Als sie das Kainsmal gezeichnet hatte, hatte sie gewusst, dass sie etwas Gewaltiges, Erschreckendes und Unauslöschliches schuf, dessen Macht fast völlig unvorhersehbar war. Dennoch hätte sie es jederzeit wieder getan, nur um sein Leben zu retten. Aber als sie ihn dort hatte stehen sehen, mit dem Mal, das plötzlich hellweiß wie ein Blitz aufleuchtete, und als Lilith — eine Dämonenfürstin, die so alt war wie die Menschheit selbst — zu Salzkristallen verbrannte, hatte sie nur eines gedacht: Was habe ich getan? »Es geht mir gut«, murmelte sie nun und stützte sich auf die Ellbogen auf. Sie schmerzten höllisch — offenbar musste sie irgendwann daraufgefallen sein und sich die Haut völlig aufgeschürft haben. »Ich kann alleine aufstehen.«
    Beim Klang ihrer Stimme drehte Jace sich um. Sein Anblick zerriss ihr fast das Herz: Er hatte Prellungen und Blutspuren am ganzen Körper, einen langen Kratzer an einer Wange, seine Unterlippe war geschwollen und seine Kleidung zerrissen und blutbefleckt. Noch nie zuvor hatte sie ihn derart zugerichtet gesehen — doch wenn er keine Stele bei sich trug, um ihr zu helfen, konnte er sich selbst natürlich auch nicht heilen.
    Sein Gesicht wirkte vollkommen ausdruckslos. Selbst Clary, die normalerweise in seinen Augen lesen konnte wie in einem offenen Buch, war nicht in der Lage, irgendetwas darin zu erkennen. Sein Blick wanderte zu ihrer Kehle, an der sie noch immer einen stechenden Schmerz spürte, wo die von Jace’ Messer verursachte Wunde langsam verkrustete. In diesem Moment bekam seine starre Miene Risse und er schaute rasch weg, bevor sie sehen konnte, wie sich der Ausdruck auf seinem Gesicht veränderte.
    Clary winkte Simons helfende Hände weg und versuchte, sich aufzurappeln. Doch ein heißer Stich jagte durch ihren Knöchel und sie schrie auf, biss sich dann aber sofort auf die Lippe. Schattenjäger schrien nicht vor Schmerzen — sie ertrugen sie mit stoischer Miene statt jämmerlich herumzuwimmern, ermahnte sie sich. »Mein Knöchel … ich glaub, er ist verstaucht oder gebrochen«, murmelte sie.
    Jace warf Simon einen Blick zu. »Trag sie. So wie wir’s besprochen haben.«
    Dieses Mal wartete Simon Clarys Reaktion nicht ab, sondern schob ihr einen Arm unter die Knie, den anderen unter die Schultern und hob sie hoch. Clary schlang die Arme um seinen Hals und hielt sich fest, während Jace vorausging, um die Tür aufzuhalten, die zu den Aufzügen führte. Simon trug Clary so vorsichtig, als bestünde sie aus zerbrechlichem Porzellan. Sie hatte fast vergessen, wie stark er war, nun da er Vampirkräfte besaß. Er roch auch nicht mehr wie früher, überlegte sie leicht wehmütig — sein typischer Geruch aus Seife und billigem Rasierwasser (das er wirklich nicht brauchte) und seinem heiß geliebten Zimtkaugummi war verschwunden. Seine Haare dufteten zwar noch nach seinem Shampoo, aber ansonsten schien er überhaupt keinen Geruch mehr zu verströmen und seine Haut fühlte sich kalt an. Clary verstärkte ihren Griff um seinen Hals und wünschte, er besäße wenigstens etwas Körperwärme. Ihre

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