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Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Erklärung für sein Verhalten liefern. »Eigentlich war es nicht Jace«, sagte sie schließlich. »Er … stand unter Einfluss. Unter Liliths Einfluss.«
    »Er war besessen?« Isabelles Augen weiteten sich vor Erstaunen und ihre Hand griff reflexartig zur Peitsche an ihrem Gürtel.
    Jace drehte sich um und öffnete langsam sein zerfetztes Hemd, damit sie die hässliche Besessenheits-Rune sehen konnten und die blutige Wunde, die sich quer darüberzog. »Das hier«, sagte er, noch immer mit tonloser Stimme, »Ist Liliths Mal. Auf diese Weise hat sie mich beeinflusst und gesteuert.«
    Ratlos schüttelte Alec den Kopf; er wirkte zutiefst verunsichert. »Aber Jace: Eine derartige Dämonenverbindung lässt sich normalerweise nur dadurch trennen, dass man den betreffenden Dämon tötet. Und Lilith ist eine der mächtigsten Dämoninnen, die je …«
    »Sie ist tot«, unterbrach Clary ihn abrupt. »Simon hat sie getötet. Oder vielleicht sollte man sagen, das Kainsmal hat sie getötet.«
    Sprachlos starrten Isabelle und Alec Simon an.
    »Und was ist mit euch beiden? Wie seid ihr zwei überhaupt hierhergekommen?«, fragte Simon, in leicht defensivem Tonfall.
    »Wir haben nach dir gesucht«, erklärte Isabelle. »Wir haben diese Visitenkarte gefunden, die Lilith dir gegeben haben muss. Sie lag in deiner Wohnung. Jordan hat uns reingelassen. Er ist übrigens auch hier, zusammen mit Maia, in einer der unteren Etagen.« Beim Gedanken an das Stockwerk mit den Kinderleichen erschauderte sie. »Das, was Lilith getan hat … ihr glaubt es nicht … so was Schreckliches …«
    »Einen Augenblick mal«, rief Alec und hob die Hand. »Einer nach dem anderen: Wir erzählen euch, was bei uns passiert ist, und dann berichtet ihr uns, was hier los war.«
    Die gegenseitigen Erklärungen benötigten weniger Zeit, als Clary gedacht hatte. Isabelle redete die meiste Zeit und unterstrich ihre Worte mit ausladenden Handbewegungen, wobei sie die ungeschützten Gliedmaßen ihrer Freunde ein paar Mal fast mit ihrer Peitsche verletzt hätte. Alec nutzte die Gelegenheit, um auf die Dachterrasse hinauszugehen und eine Flammenbotschaft an die Division zu schicken, in der er ihren Standort durchgab und um Verstärkung bat. Jace trat wortlos beiseite, um ihn hinaus- und kurz darauf wieder hereinzulassen. Und er sagte auch keinen Ton, während Simon und Clary erklärten, was auf dem Dach passiert war — nicht einmal, als sie zu der Stelle kamen, wo der Erzengel Raziel ihn von den Toten zurückgeholt hatte.
    Isabelle hörte schweigend zu und unterbrach Clary erst in dem Moment, in dem diese erzählte, dass Lilith sich für Sebastians »Mutter« gehalten und ihn in einem Glassarg aufbewahrt hatte. »Sebastian?«, stieß sie hervor und ließ ihre Peitsche so hart auf den Boden knallen, dass sich ein feiner Riss im Marmor bildete. »Sebastian ist da draußen? Und er ist nicht tot?« Fragend schaute sie zu Jace, der mit verschränkten Armen und ausdrucksloser Miene an der Glastür lehnte. »Ich hab doch gesehen, wie er gestorben ist. Ich hab gesehen, wie du ihm das Rückgrat durchtrennt hast und wie er anschließend in den Fluss gestürzt ist. Und jetzt wollt ihr mir erzählen, dass er da draußen ist und lebt?«
    »Nein«, versicherte Simon ihr hastig. »Sein Körper ist zwar noch da draußen, aber er lebt im Grunde nicht mehr. Lilith ist nicht dazu gekommen, das Ritual zu vollenden.«
    Als Simon ihr eine Hand auf die Schulter legen wollte, schüttelte Isabelle diese ab. Sie war leichenblass im Gesicht. »›Lebt im Grunde nicht mehr‹ ist mir nicht tot genug«, erwiderte sie. »Ich werde jetzt da rausgehen und ihn in tausend Stücke zerfetzen«, verkündete sie und marschierte in Richtung Glastür.
    »Isabelle!« Erneut legte Simon ihr eine Hand auf die Schulter. »Izzy. Nicht.«
    »Nicht?« Ungläubig starrte sie ihn an. »Nenn mir einen guten Grund, warum ich nicht Konfetti aus ihm machen sollte — kleines Mieser-Dreckskerl-Konfetti.«
    Simon schaute sich suchend im Raum um und sein Blick ruhte einen Moment auf Jace, als erwartete er, dass dieser sich einschalten oder zu einer Erklärung ansetzen würde. Doch Jace schwieg; er rührte sich nicht einmal. Schließlich sagte Simon: »Hör zu, Izzy, das mit dem Ritual hast du doch verstanden, oder? Weil Jace von den Toten zurückgebracht wurde, hatte Lilith die Macht, Sebastian wiederzuerwecken. Aber dazu benötigte sie Jace, hier an Ort und Stelle und lebend — als ein … wie hat sie das noch mal genannt

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