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Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Wunde.
    Clary bäumte sich auf, gab aber keinen Laut von sich. Mit schmerzverzerrtem Gesicht rammte sie sich eine Faust in den Mund und krümmte sich zusammen, als könnte sie sich dadurch vor Lilith schützen.
    Jace stürmte vorwärts, um sich auf Lilith zu stürzen — und sah dann Simon. Ihre Blicke trafen sich und für den Bruchteil einer Sekunde schien die Welt in ihrer Bewegung zu erstarren, nicht nur Clary, sondern alles um sie herum.
    Wie in Zeitlupe sah Simon Lilith, die ihre gesamte Aufmerksamkeit auf Clary richtete und mit der Peitsche bereits ausgeholt hatte, um ihr einen noch bösartigeren Schlag zu versetzen. Er sah Jace’ Gesicht, das vor Qual kreidebleich war, und er sah, wie sich der Ausdruck in dessen Augen veränderte, als sich ihre Blicke kreuzten und er verstand …
    Jace trat einen Schritt zurück.
    Im nächsten Moment verschwamm die Welt um Simon herum. Während er vorwärtsstürmte, erkannte er zweierlei Dinge. Erstens: Seine Bemühungen waren vollkommen zwecklos — er würde Lilith nicht mehr rechtzeitig erreichen, da ihre Hand bereits nach vorn zuckte und die silberne Peitsche flirrend durch die Luft schnalzte. Und zweitens: Offenbar hatte er nie ganz verstanden, wie schnell Vampire sich tatsächlich bewegen konnten. Er spürte, wie die Muskeln in seinen Beinen und in seinem Rücken zu reißen drohten, wie die Knochen in seinen Füßen und Knöcheln zu knirschen begannen …
    Und dann machte er einen Satz — und schob sich genau in dem Augenblick zwischen Clary und Lilith, als deren Hand mit der Peitsche herabfuhr. Die lange, rasiermesserscharfe Silberschnur traf ihn quer über Brust und Gesicht; einen Moment fühlte er einen schneidenden Schmerz und dann schien die Luft um ihn herum wie glitzerndes Konfetti zu explodieren. Er hörte Clary aufschreien — eine Mischung aus Entsetzen und Verwunderung, die durch die Dunkelheit schnitt. »Simon!«
    Lilith erstarrte. Fassungslos schaute sie von Simon zu Clary, die noch immer vor ihrer Nase baumelte, und dann auf ihre eigene, nun leere Hand. Sie holte röchelnd Luft, wisperte kaum hörbar »siebenfach« — und wurde abrupt unterbrochen, als ein blendendes, weiß glühendes Leuchten die Nacht erhellte.
    Benommen starrte Simon auf die Szenerie vor ihm und musste unwillkürlich an sengende Ameisen im fokussierten Lichtbündel einer Lupe denken, als ein gewaltiger Feuerstrahl vom Himmel herabstieß und Lilith durchbohrte.
    Einen scheinbar endlosen Moment lang brannte sie lichterloh in der Dunkelheit, vollkommen gefangen in der blendenden Feuersäule, ihr Mund wie ein schwarzer Tunneleingang zu einem stummen Schrei geöffnet. Ihre Haare begannen zu schweben, ein Netz glimmender Fäden vor einem dunklen Hintergrund. Und dann flammte sie weißgolden auf, zweidimensional in der heißen Luft, und zerbröselte zu Salz — Tausende von Salzkristallen, die mit furchterregender Schönheit auf Simons Füße herabregneten.
    Und dann war sie verschwunden.

19
    DIE HÖLLE IST ZUFRIEDEN
    Die unfassbare Helligkeit hinter Clarys geschlossenen Augenlidern verblasste langsam und ging in Dunkelheit über — eine verblüffend lang anhaltende Dunkelheit, die nur allmählich von einem gräulichen, schattenfleckigen Licht abgelöst wurde. Etwas Hartes und Kaltes drückte sich in ihren Rücken und ihr ganzer Körper schmerzte. Über sich hörte sie Stimmen, deren Murmeln ihr einen stechenden Schmerz durch den Kopf jagte. Dann berührte jemand sanft ihre Kehle, und als die Hand wieder verschwand, holte sie tief Luft.
    Ihr ganzer Körper schien in Flammen zu stehen. Langsam öffnete sie die Augen einen Spalt, blickte sich um und versuchte dabei, sich nicht allzu sehr zu bewegen. Sie lag auf den Steinplatten des Dachgartens und eine der Platten hatte sich in ihren Rücken gebohrt. Als Lilith sich in Luft aufgelöst hatte, war sie haltlos zu Boden gestürzt und hatte nun am ganzen Körper außer den Schnittwunden auch noch jede Menge Blutergüsse. Ihre Schuhe waren verschwunden, ihre Knie bluteten und an der Stelle, an der Lilith ihr mit der magischen Peitsche das Kleid aufgerissen hatte, quoll Blut durch den aufgeschlitzten Seidenstoff.
    Simon kniete mit besorgtem Blick neben ihr; das Kainsmal glühte noch immer hell auf seiner Stirn. »Ihr Puls ist normal«, sagte er gerade, »aber jetzt hilf ihr doch endlich. Schließlich kennst du diese ganzen Heilrunen. Du musst doch irgendwas für sie tun können …«
    »Nicht ohne eine Stele. Lilith hat mich gezwungen, Clarys Stele

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