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Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Hilflos blickte Clary in Jace’ Richtung, doch der stand noch immer mit dem Rücken zu ihnen. Sie konnte sein Spiegelbild in der Glastür erkennen: Sein Gesicht wirkte wie eine weiße Fläche, nur hier und dort von dunkel schimmernden Prellungen durchbrochen. Sein Hemd war blutgetränkt. »Das ist schwer zu erklären«, sagte sie schließlich.
    »Warum habt ihr uns denn nicht gerufen?«, fragte Isabelle fordernd; der vermutete Vertrauensbruch ließ ihre Stimme ganz flach klingen. »Wieso habt ihr uns nicht gesagt, dass ihr hierhin wolltet? Warum habt ihr keine Flammenbotschaft oder sonst irgendeine Nachricht geschickt? Ihr wisst doch, dass wir sofort gekommen wären.«
    »Dazu war keine Zeit«, erwiderte Simon. »Und ich wusste nicht, dass Clary und Jace auch hier sein würden. Ich dachte, ich sei der Einzige, der betroffen war, und es erschien mir nicht richtig, dich in meine Probleme hineinzuziehen.«
    »M-mich in deine Probleme hineinzuziehen?«, stotterte Isabelle. »Du …«, setzte sie an — und dann stürmte sie zur Überraschung aller Anwesenden (einschließlich ihrer selbst) auf Simon zu und warf ihm die Arme um den Hals.
    Vollkommen überrumpelt, taumelte Simon ein paar Schritte rückwärts, fing sich dann aber schnell und schlang ebenfalls die Arme um sie — wobei er sich beinahe in ihrer herabbaumelnden Peitsche verfangen hätte. Er drückte sie fest an sich und ihr dunkler Haarschopf ruhte direkt unter seinem Kinn.
    Clary hörte, wie Isabelle irgendetwas murmelte, konnte aber nicht genau sagen, worum es dabei ging — dazu sprach die Schattenjägerin zu gedämpft. Aber es klang, als würde sie Simon mit leisen Flüchen überschütten.
    Alec betrachtete seine Schwester mit hochgezogenen Augenbrauen, verkniff sich aber einen Kommentar, dann beugte er sich über Clary und nahm ihr damit die Sicht auf Simon und Isabelle. Vorsichtig berührte er mit der Stele ihre Haut, woraufhin Clary vor Schmerz zusammenzuckte. »Ich weiß, das tut jetzt weh«, sagte er mit gesenkter Stimme. »Ich fürchte, du hast dir böse den Kopf gestoßen. Magnus sollte sich das besser mal ansehen. Aber was ist mit Jace? Wie stark ist er verletzt?«
    »Ich weiß es nicht.« Clary schüttelte den Kopf. »Er will mich nicht in seine Nähe lassen.«
    Alec griff ihr mit einer Hand unters Kinn und drehte ihr Gesicht von links nach rechts. Dann trug er vorsichtig eine zweite Heilrune an ihrem Hals auf, direkt unter ihrem Kiefer. »Was hat er denn in seinen eigenen Augen so Unverzeihliches getan?«
    Erstaunt schaute Clary Alec an. »Wie kommst du darauf, dass er irgendwas getan hätte?«
    Alec gab ihr Kinn frei. »Ich weiß es, weil ich ihn kenne. Ich kenne ihn und die Methoden, wie er sich selbst bestraft. Wenn er dich nicht in seine Nähe lässt, straft er damit sich selbst und nicht dich.«
    »Er wollte mich aber nicht um sich haben«, widersprach Clary, hörte den aufsässigen Unterton in ihrer Stimme und hasste sich für ihr kindisches Verhalten.
    »Du bist alles, was er jemals wollte«, sagte Alec in erstaunlich sanftem Ton, hockte sich dann auf die Fersen und strich sich die langen dunklen Haare aus dem Gesicht.
    Irgendwie hatte er sich in den letzten Wochen verändert, dachte Clary. Er schien ein ganz anderes Selbstwertgefühl zu besitzen — eine Selbstsicherheit, die er bei ihrer ersten Begegnung noch nicht gehabt hatte und die ihm nun eine Großzügigkeit im Umgang mit anderen erlaubte, die er sich früher nie gestattet hätte.
    »Wie seid ihr zwei überhaupt hier gelandet?«, fragte er. »Wir haben gar nicht gemerkt, dass ihr die Party zusammen mit Simon verlassen habt …«
    »Das haben sie auch nicht«, stellte Simon richtig. Er und Isabelle hatten sich voneinander gelöst, standen aber noch immer dicht beieinander, Seite an Seite. »Ich bin allein hierhergekommen. Na ja, nicht ganz allein. Man hat mich … herbeizitiert.«
    Clary nickte. »Das stimmt. Wir haben die Party nicht zusammen verlassen. Als Jace mich hierhergebracht hat, hatte ich keine Ahnung, dass Simon auch hier sein würde.«
    »Jace hat dich hergebracht?«, fragte Isabelle verwundert und drehte sich zu ihrem Stiefbruder um. »Jace, wenn du von Lilith und dieser Church of Talto gewusst hast, hättest du doch was sagen müssen.«
    Jace starrte noch immer durch die Glastür. »Es muss mir irgendwie entfallen sein«, sagte er mit tonloser Stimme.
    Clary schüttelte den Kopf, als Alec und Isabelle von ihrem Stiefbruder zu ihr schauten, als könnte sie eine

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