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Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 4 City of fallen Angels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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sich selbst in ein Koma versetzt hatte, um einem Verhör durch Valentin zu entgehen.
    »Und jeder Freund von Magnus Bane ist auch mein Freund«, fuhr die Stimme fort.
    Jocelyn klang angespannt, als sie fragte: »Hat meine Nachricht einen Sinn ergeben? Wissen Sie, weshalb ich angerufen habe?«
    »Sie wollten sich nach dem Kind erkundigen«, erklärte die Frau am anderen Ende der Leitung.
    Clary wusste, dass sie eigentlich auflegen sollte, aber sie brachte es einfach nicht fertig. Welches Kind? Was ging hier vor?
    »Der Junge, der ausgesetzt wurde.«
    Jocelyns Stimme schien zu stocken, als sie bestätigte: »J…ja. Ich dachte …«
    »Es tut mir sehr leid, Ihnen das mitteilen zu müssen, aber der Junge ist tot. Er starb vergangene Nacht.«
    Einen Moment lang schwieg Jocelyn bestürzt. Clary konnte durch die Telefonleitung spüren, wie sehr sie die Nachricht mitnahm. Dann fing sie sich wieder: »Tot? Woran ist er denn gestorben?«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich es selbst ganz begreife. Gestern Abend kam der Priester, um das Kind zu taufen, und dann …«
    »Oh, mein Gott«, stieß Jocelyn mit bebender Stimme hervor. »Kann ich … darf ich bitte vorbeikommen und einen Blick auf den Leichnam werfen?«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte einen langen Moment Stille. Dann erwiderte die Krankenschwester: »Ich bin mir nicht sicher, ob das geht. Der Leichnam ist zurzeit unten in der Leichenhalle, um dann in die Gerichtsmedizin überführt zu werden.«
    »Catarina, ich glaube, ich weiß, was mit diesem Jungen passiert ist.« Jocelyn klang atemlos. »Und wenn sich mein Verdacht bestätigt, könnte ich vielleicht verhindern, dass sich so etwas noch einmal wiederholt.«
    »Jocelyn …«
    »Ich mache mich sofort auf den Weg«, sagte Clarys Mutter entschieden und legte dann auf.
    Verwirrt schaute Clary noch einen Moment auf das Telefon in ihrer Hand, ehe auch sie den Hörer wieder auf die Gabel platzierte. Hastig rappelte sie sich auf, fuhr sich mit einer Bürste durch die Haare, zog eilig Jeans und Pullover über und stürmte aus ihrem Zimmer — gerade noch rechtzeitig, um ihre Mutter abzufangen, die im Wohnzimmer hektisch eine Nachricht auf den Notizblock neben dem Telefon kritzelte.
    Als Clary den Raum betrat, schaute Jocelyn auf und zuckte schuldbewusst zusammen. »Ich muss noch mal weg«, sagte sie. »Da sind noch ein paar letzte Kleinigkeiten wegen der Hochzeit zu regeln und …«
    »Spar dir die Mühe«, erwiderte Clary ohne lange Vorrede. »Ich hab eben am Telefon mitgehört und ich weiß genau, wohin du jetzt willst.«
    Jocelyn erbleichte. Langsam legte sie den Stift auf den Notizblock. »Clary …«
    »Du musst endlich aufhören, mich beschützen zu wollen«, sagte Clary. »Und ich wette, Luke hast du auch nichts davon erzählt, dass du im Krankenhaus angerufen hast.«
    Nervös strich Jocelyn sich die Haare aus dem Gesicht. »Es erschien mir nicht fair ihm gegenüber. Mit der Hochzeit und den ganzen Vorbereitungen …«
    »Ganz genau. Die Hochzeit. Ihr steht kurz vor einer Hochzeit. Und warum? Weil ihr bald heiratet. Meinst du nicht, es wäre langsam mal Zeit, Luke Vertrauen zu schenken? Und auch mir zu vertrauen?«
    »Ich vertraue dir doch«, räumte Jocelyn leise ein.
    »In dem Fall macht es dir ja sicher nichts aus, wenn ich jetzt mit dir zum Krankenhaus komme.«
    »Clary, ich denke nicht …«
    »Ich weiß, was du denkst. Du denkst, diese Geschichte hier ist genau dasselbe, was mit Sebastian passiert ist — ich meine, Jonathan. Du denkst, da draußen ist vielleicht jemand, der kleinen Kindern genau dasselbe antut, was Valentin meinem Bruder angetan hat.«
    Jocelyns Stimme bebte leicht. »Valentin ist tot. Aber es gibt noch andere Mitglieder des Kreises … andere, die nicht gefasst wurden.«
    Außerdem hat man Jonathans Leiche nie gefunden. Der Gedanke gefiel Clary nicht sonderlich. Doch Isabelle war damals selbst dabei gewesen und hatte immer Stein und Bein geschworen, dass Jace Jonathans Rückgrat mit der Klinge eines Dolches durchtrennt hatte und dass Jonathan daraufhin tot, mausetot gewesen sei. Sie war sogar noch zum Fluss hinuntergestiegen, um sich zu vergewissern, hatte Isabelle erzählt. Jonathan hatte keinen Puls mehr gehabt, keinen Herzschlag.
    »Mom«, drängte Clary nun. »Er war mein Bruder. Ich habe das Recht mitzukommen.«
    Jocelyn schwieg einen Moment und nickte dann bedächtig. »Du hast recht. Ich vermute, du hast Anspruch darauf.« Sie griff nach ihrer Tasche, die an einem Haken neben der

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