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Chroniken der Weltensucher 03 - Der gläserne Fluch

Chroniken der Weltensucher 03 - Der gläserne Fluch

Titel: Chroniken der Weltensucher 03 - Der gläserne Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Recherche gehört zu meinen besonderen Talenten.«
    »Wenn Ihnen Ihre Gesundheit am Herzen liegt, sollten Sie kein Wort darüber verlieren. Sir Wilson kann ausgesprochen unangenehm reagieren, wenn ihn jemand auf seine Vergangenheit anspricht. Besser, Sie vergessen alles, was Sie darüber gehört haben.« Er betrachtete sie prüfend. »Sitzen die Anzüge? Gut, dann können wir gehen.«
     

     
    Die Trainingshalle des Royal Musketeers Fencing Clubs war ein vollendetes Rund von beeindruckenden Ausmaßen. Etwa dreißig Meter von Wand zu Wand und mit einer Höhe von über zwanzig Metern wirkte sie wie eine verkleinerte Ausgabe der Royal Albert Hall. Tatsächlich war sie von demselben Architekten erbaut worden, der so stolz auf seinen Entwurf war, dass er ihn gleich noch ein zweites Mal zur Ausführung brachte.
    Warmes Nachmittagslicht strömte durch die schießschartenähnlichen Fenster und zauberte weiche Strahlen in den Raum. Die Luft war erfüllt von Atemgeräuschen und dem Klirren der Waffen.
    Etwa fünfzehn Kämpfer waren anwesend. Kräftige, konzentriert aussehende Männer, die ihren Sport anscheinend sehr ernst nahmen. In ihrer Mitte, unschwer zu erkennen an seinen ungewöhnlichen Proportionen, Jabez Wilson. Seine Haare waren zu einem Pferdeschwanz nach hinten gebunden und auf seiner geröteten Haut glänzte der Schweiß. Seine Bewegungen zeugten von ungeheurer Kraft und Ausdauer. Vorstoß, Parade, Finte, Ausfallschritt. Präzises Timing, blitzschnelle Angriffe.
    Sein Gegner war ein Mann, der beinahe einen Kopf größer und deutlich schlanker war. Das Haar war kurz geschoren und unter seinen buschigen Brauen leuchteten stählerne Augen. Eine lange bleiche Narbe zog sich quer über seine Schläfe bis runter zum Kinn. Beide Männer trugen keinen Gesichtsschutz.
    Kaum hatten Pepper und Boswell den Saal betreten, als Wilson sie auch schon bemerkte. Er hob seinen Degen, grüßte seinen Fechtpartner und kam dann auf sie zu.
    »Ah, die Herren aus New York«, keuchte er. »Kommen Sie, treten Sie näher. Ich freue mich, dass wir uns endlich persönlich kennenlernen.« Max, dem es schwerfiel, seinen Blick von dem silbernen Auge abzuwenden, ergriff die Hand des Meteoritenjägers. »Ist mir eine Ehre, Sir Wilson.«
    »Mir ebenfalls«, sagte Boswell. »Wir freuen uns sehr, mit Ihnen zusammen auf Expedition gehen zu dürfen.«
    »Freuen Sie sich nicht zu früh«, sagte Wilson. »Das wird kein Spaziergang. Haben Sie Auslandserfahrung?« Er nahm von O’Neill ein Handtuch entgegen und wischte den Schweiß von seiner Stirn.
    »Boswell ist der Erfahrenere von uns beiden«, sagte Max. »Er ist längere Zeit in Europa und Asien gewesen. Ich selbst war bislang nur in Peru.«
    »Schon mal in Afrika gewesen?«
    Max schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Und Sie, Boswell?«
    Harry zuckte mit den Schultern. »Nur auf einen Zwischenstopp. Südafrika und Namibia. Nichts Weltbewegendes.«
    Wilson lächelte. »Nun, das macht nichts, wir werden Sie schon zurechttrimmen. Ehe die Jagd zu Ende ist, haben wir aus Ihnen zwei richtige Beduinen gemacht. Sind Sie Rechts- oder Linkshänder?«
    »Beide Rechtshänder, wieso?«
    Wilson drehte sich um. »Jonathan, bringen Sie uns zwei Degen, Größe 3, rechtshändig.«
    Der Mann mit der Narbe ging rüber an einen Waffenschrank und kam mit zwei schön gearbeiteten Waffen zurück. Aus der Nähe betrachtet wirkte der Mann älter, als es vorhin den Anschein gehabt hatte. Mindestens fünfundvierzig, eher fünfzig. Trotzdem sah er ungemein zäh und drahtig aus. Ein Mann, den man besser nicht zum Feind hatte.
    »Darf ich Ihnen meinen Adjutanten, Mr Jonathan Archer, vorstellen? Hochdekorierter Infanterieoffizier der British Indian Army und für seinen Einsatz in der Schlacht von Kandahar mit den höchsten Ehren ausgezeichnet. Ihm obliegt die Führung meiner Einsatzgruppe.«
    Der Mann deutete eine knappe Verbeugung an und händigte ihnen die Klingen aus. Max blickte darauf, als hätten sie eine ansteckende Krankheit. »Und was sollen wir damit?«
    »Sich verteidigen natürlich«, sagte Sir Wilson. »Schauen wir mal, wie es mit ihren Kampfkünsten bestellt ist. Wie ich Sie einschätze, können Sie noch ein paar Trainingsstunden brauchen, ehe wir uns in den Senegal einschiffen.«
    Pepper ließ die Klinge prüfend durch die Luft sausen. Die Waffe war erstklassig gefertigt und gut ausbalanciert.
    »Nun gut«, sagte er. »Mit wem wollen Sie anfangen?« Wilsons Zähne blitzten auf. »Wie wär’s mit Ihnen

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