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Chroniken der Weltensucher 04 - Der Atem des Teufels

Chroniken der Weltensucher 04 - Der Atem des Teufels

Titel: Chroniken der Weltensucher 04 - Der Atem des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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dass sie am Meer lag und die warme Sonne auf sie herabschien. Wellen schlugen sanft plätschernd gegen das Ufer und die aufgeheizte Luft hüllte sie ein wie eine kuschelige Decke. Neben ihr lag Oskar. Er betrachtete sie lächelnd.
    »Na, gut geschlafen?«
    »Herrlich«, sagte sie. »Aber mir ist heiß. Ich glaube, ich werde ein bisschen ins Wasser gehen.«
    »Ich komme mit, wenn ich darf. Aber zuerst werde ich dir noch einen Kuss geben.« Er beugte sich über sie und senkte seine Lippen auf die ihren. Ein Schauer überlief sie.
    Sie schlug die Augen auf.
    Der Traum war verschwunden. Zumindest ein Teil davon.
    Das Meer war fort, ebenso der Sand und die Sonne. Es gab keinen Strand, sondern nur noch die unbequeme Liege in ihrer Zelle. Um sie herum war es dunkel, sah man mal von dem trüben roten Licht ab, das durch das Fenster drang.
    Ein gewisser Teil des Traums war aber immer noch da. Der Teil, in dem Oskar vorkam. Er saß über sie gebeugt, genau wie vorhin am Strand. Und er lächelte immer noch.
    Sie hob die Hand und fuhr sich über die Lippen. Das Gefühl war schön. Fast so, als hätte sie tatsächlich einen Kuss bekommen. Sie hob die Hand, halb damit rechnend, wie bei einem Geist hindurchzufassen … doch sie berührte feste Haut.
    »Was …?«
    »Pst.« Oskar legte seinen Finger auf ihren Mund. »Keinen Mucks, ich bin’s. Ich werde dich hier rausholen.«
    Sie zuckte zurück. Ihr Herz klopfte wie wild. Konnte das wirklich wahr sein? »Oskar?«
    Er nickte. »Geht es dir gut? Kannst du gehen?«
    »Ich … ja.«
    »Prima. Dann komm, wir haben nicht viel Zeit.«
    »Aber wie bist du hier reingekommen und was hast du für komische Sachen an?« So langsam gelangte sie zu der Überzeugung, dass sie nicht mehr träumte und dass Oskar es irgendwie geschafft hatte, zu ihr zu gelangen.
    »Ist eine lange Geschichte. Die anderen warten unten auf dich. War nicht einfach, dich zu finden, aber zum Glück haben wir ja Eliza. Sie hat mit dir Kontakt aufgenommen, erinnerst du dich?«
    »Kontakt … wie?«
    »Sie sagte, sie hätte eine Seelenverschmelzung eingeleitet. Hast du nichts davon bemerkt?«
    »Doch.« Plötzlich erinnerte sie sich. »Aber natürlich, ja. Ich hatte das Gefühl, jemand würde sich in meine Gedanken stehlen. Verdammt unangenehm, kann ich dir sagen.« Sie schüttelte den Kopf. »Das war es also gewesen. Jetzt, wo du es sagst, ergibt alles einen Sinn.«
    Er lächelte. »Übrigens: netter Einfall mit dem Laken.«
    »Laken?«
    »Aber natürlich. Wir brauchten doch ein Zeichen. Wie, glaubst du, hätte ich dich sonst gefunden? Aber jetzt komm, wir müssen hier verschwinden.«
    Lena richtete sich auf und schüttelte benommen den Kopf. So ganz verstand sie immer noch nicht, was hier geschehen war.
    »Oskar …?«
    »Ja?«
    Sie schlang ihre Arme um ihn und drückte ihn an sich. Er fühlte sich so fest an … so echt. Sie wollte ihn nie wieder loslassen.
    Eine Weile erwiderte er die Umarmung, doch dann merkte sie, dass es ihm zu eng wurde. Sie ließ ihn los und wischte sich eine kleine Träne aus ihrem Augenwinkel. »Danke«, flüsterte sie.
    Er strich ihr über das Haar. »Du bist doch meine kleine Schwester.«
    Sie nickte, sie hatte verstanden.
    »Wollen wir gehen?«
    »Einverstanden«, sagte sie. »In Ordnung.«
    Als sie aufstand, sah sie ihn an. »Was trägst du denn da Komisches?« Sie ging von einer Seite zur anderen und betrachtete ihn aus unterschiedlichen Positionen. »Das ist seltsam«, murmelte sie. »Der Anzug ändert dauernd seine Farbe. Es ist wirklich ein Chamäleonanzug.« Sie schüttelte den Kopf. »Unheimlich. Na egal. Dann erzähl mal: Wie sieht dein Plan aus?«
    »Tja, weißt du, eigentlich hatte ich ja vorgehabt, mit dir so wieder zu verschwinden, wie ich hergekommen bin, aber der Plan wird nicht funktionieren. Wir werden uns nach einer Alternative umsehen müssen.«
    Lena trat ans Fenster und reckte den Hals.
    »Du bist hier hochgeklettert? Du nimmst mich auf den Arm.«
    »Nein. Sieh her.« Oskar trat an die Wand ihrer Zelle und begann, sich daran hochzuziehen. Es war, als sähe man einer Spinne dabei zu, wie sie eine Mauer erklomm. »Allein kein Problem«, sagte er. »Aber zu zweit ist es aussichtslos. Bleibt also nur der Weg durch die Burg.«
    Lena hob die Brauen. »Das ist unmöglich. Die Burg ist voller Wachen.«
    »Kennst du den Weg?«
    »Schon, ja«, antwortete sie. »Aber ich verstehe nicht, wie …«
    »Ruf die Wache.«
    Lena wusste nicht, ob Oskar sie auf den Arm nehmen wollte. »Ich soll

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