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Chroniken der Weltensucher – Das Gesetz des Chronos

Chroniken der Weltensucher – Das Gesetz des Chronos

Titel: Chroniken der Weltensucher – Das Gesetz des Chronos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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unterschiedliche Ereignisse, die alle ihren Ursprung an einem bestimmten Zeitpunkt haben. Hier!« Er tippte auf die Tafel.
    Â»Ich habe das anfangs für Zufall gehalten, mittlerweile glaube ich, dass alles zusammengehört. Es ist das, was man als Kausalkette bezeichnet. Eine Kette von Ereignissen, die einander bedingen. Ich bin mittlerweile überzeugt, dass hinter Behringer geheime Mächte stehen, die unser Werk in ihre Finger bekommen wollen.«
    Â»Was für geheime Mächte?«, fragte Oskar.
    Â»Ich tippe auf eine Untergrundorganisation. Ein Zirkel von Verschwörern, die erst den Kaiser ermorden und nun auch uns nach dem Leben trachten. Der Anschlag, der zum Tode Elizas geführt hat, ist ein direktes Resultat der vorangegangenen Ereignisse.« Er zeichnete einen weiteren Strich, malte dort ein kleines Kreuz und umrahmte es mit einem Herzen. »Ich glaube, dass wir unseres Lebens nicht sicher sein werden, bis sich die Maschine im Besitz der Anderen , wie ich sie mal nennen will, befindet. Wir sollten sie deswegen rund um die Uhr bewachen. Und wir müssen schnell handeln. Die einzige Chance, diese Todesspirale aufzuhalten, liegt darin, in der Zeit zurückzureisen und das Attentat auf den Kaiser zu verhindern.« Humboldt tippte auf den vordersten Strich in der Reihe. »Die Ermordung des Kaisers setzt alle anderen Ereignisse überhaupt erst in Gang. Ohne sie gäbe es keine Unruhen, keinen politischen Erdrutsch, keinen Bürgerkrieg. Niemand würde sich für das interessieren, was wir hier bauen, keiner hätte einen Grund, uns nach dem Leben zu trachten. Deshalb müssen wir genau das tun, wovon die Anderen uns abhalten wollen. Dafür sorgen, dass das Attentat niemals stattfindet und dass die Verschwörer auffliegen. Danach – und das ist entscheidend – müssen wir das Zeitschiff zerstören. Das ist unumgänglich, um zu gewährleisten, dass uns nicht jemand anderes einen Strich durch die Rechnung macht. Wenn meine Berechnungen stimmen, müssten sich damit all die folgenden Begebenheiten null und nichtig machen lassen – einschließlich der kriegerischen Auseinandersetzung in der Zukunft und der Ermordung meiner geliebten Eliza.«
    Er fing an, auf und ab zu gehen. »Ich benötige nur noch ein paar Fakten, dann werde ich das Zeitschiff besteigen und zum sechsundzwanzigsten Mai zurückreisen.«
    Â»Der Kaiser wurde aber am fünften Juni ermordet«, warf Lena ein.
    Â»Das stimmt, aber ich benötige einige Zeit, um alle Informationen zu sammeln. Wir kennen die Pistole, wir wissen, wo sie hergestellt wird. Mit ein paar Recherchen müsste herauszubekommen sein, wer sie bestellt hat. Ich hege große Hoffnungen, dass mich das zu den Drahtziehern führt. Dann muss ich nur noch das Attentat verhindern. Eine genaue Observierung des Veranstaltungsortes ist dabei unerlässlich. Ich muss herausfinden, wo der Schütze steht, und alles genauestens dokumentieren. Das ist der Plan und ich kann jedem, der das für absoluten Irrsinn hält, nur aus vollstem Herzen zustimmen.« Ein trauriges Lächeln erschien auf seinem Gesicht.
    Charlotte war immer noch nicht überzeugt. »Sagen wir mal, es klappt«, sagte sie. »Wir reisen zurück und verhindern das Attentat. Bist du sicher, dass du damit auch den Krieg verhinderst?«
    Â»Nicht hundertprozentig, nein. Aber zumindest gäbe es dann keinen Grund mehr für einen Bürgerkrieg. Niemand könnte mehr den Arbeitern die Schuld an der Ermordung des Kaisers in die Schuhe schieben, die Sozialistengesetze bräuchten nicht eingeführt zu werden, es gäbe keine Straßenkämpfe. Ob das Land langfristig gesehen damit vom Krieg verschont bliebe, kann ich nicht beurteilen, aber die Chancen stünden besser.«
    Â»Und was ist mit der Gefahr, uns selbst zu begegnen?«, fragte Oskar. »Ich meine mich zu erinnern, dass du gesagt hast, dass wir auf unser eigenes Ich treffen könnten und dass wir damit eine Kausalkette in Gang setzen, die zur Auslöschung des Raum-Zeit-Kontinuums führen könnte.«
    Charlotte hob eine Braue. »Das hast du dir gemerkt? Ich bin beeindruckt.« Oskar zuckte die Schultern und sie lächelte ihn an. Er sah so süß aus, wenn er sich genierte.
    Â»Moment mal«, sagte der Forscher. »Wer redet hier überhaupt von wir . Bisher habe ich nur davon gesprochen, alleine zu reisen.«
    Â»Das kannst du vergessen«, sagte

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