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Chroniken der Weltensucher – Das Gesetz des Chronos

Chroniken der Weltensucher – Das Gesetz des Chronos

Titel: Chroniken der Weltensucher – Das Gesetz des Chronos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Männer haben Sie vollständig umzingelt und werden von ihren Waffen Gebrauch machen, wenn Sie nicht augenblicklich aufhören, Widerstand zu leisten. Sie wurden als Bedrohung des Reiches eingestuft und gelten somit als vogelfrei. Ich habe das Recht, Ihren Grund und Boden zu betreten und sie gefangen zu nehmen. Also machen Sie es uns nicht schwerer, als es ohnehin schon ist.« Er reckte sein Kinn vor. »Sehe ich das richtig, dass dort Ihr Zeitschiff steht?«
    Â»Lassen Sie mich raten, Falkenstein: Der Beschluss, mich für vogelfrei zu erklären, stammt doch aus Ihrer Feder. Ihrer und der Ihres neu gegründeten Militärrates. Wissen Ihre Männer eigentlich, wen sie da zum Anführer gewählt haben? Einen Umstürzler und Revolutionär? Einen Kaisermörder?« Auf Humboldts Gesicht erschien ein grimmiges Lächeln. »Ganz recht, Herr von Falkenstein, ich bin im Bilde. Die Waffe, mit der der Kaiser und seine Gattin ermordet wurden, stammt doch aus Ihrem Fundus. Nur ein hochrangiger Militär ist in der Lage, an so eine Pistole zu gelangen. Ja, meine Erfindung dürfte für Sie von beträchtlichem Wert sein. Eine Maschine, mit der sich die Geschichte verändern lässt. Welch ungeahnte Möglichkeiten sich da für einen machtbesessenen Despoten bieten.«
    Â»Schweigen Sie«, brüllte Falkenstein, nicht mehr ganz so arrogant und überlegen wie zuvor. Es war offensichtlich, dass Humboldt einen Nerv getroffen hatte.
    Â»Sie werden sich nicht aus dieser Sache herausreden. Mit Ihren falschen Beschuldigungen machen Sie es nur schlimmer. Ich sage es jetzt zum letzten Mal: Ergeben Sie sich oder ich befehle meinen Männern den Angriff.« Er hob die Hand.
    Oskar drehte sich um. Auf der ihnen abgewandten Seite des Hügels waren weitere Soldaten aufgetaucht und verteilten sich in einer zangenförmigen Bewegung hinter den Bäumen.
    Sie waren umzingelt.
    Â»Bitte geben Sie mir Ihre Waffe«, flüsterte Willi Humboldt zu. »Ich werde sie aufhalten, bis Sie mit der Maschine geflohen sind. Sie wollen in die Vergangenheit, nicht? Sie müssen es einfach schaffen. Machen Sie ungeschehen, was ich angerichtet habe. Verhindern Sie das Attentat und beenden Sie diesen ganzen Schlamassel. Das wäre mein größter Wunsch.«
    Auf Humboldts Gesicht erschien ein warmes Lächeln. »Du bist doch ein guter Junge, Willi. Wenn ich das Zeichen gebe, hältst du sie ein paar Minuten in Schach. Gerade so lange, bis Oskar, Charlotte und ich weg sind, dann ergebt ihr euch. Hörst du? Keine unnötigen Risiken. Ergebt euch und lasst euch festnehmen, für den Rest sorgen wir. Wenn alles gut geht, wird das hier nie passiert sein.« Er drückte Willi die Waffe in die Hand. »Ich verzeihe dir.«
    Ein Strahlen huschte über Willis Gesicht. Humboldt kroch zu Oskar und Charlotte herüber. »Kommt mit, wir verschwinden.«
    Das Aggregat des Zeitschiffes summte bereits auf Hochtouren. Heron hatte die Zielkoordinaten eingegeben und wartete nur noch auf Humboldts Befehl. Es musste jetzt alles sehr schnell gehen. Der kleinste Fehler, und ihre Mission würde scheitern.
    Â»Was ist jetzt, Humboldt?«, hörten sie Falkenstein brüllen. »Meine Geduld ist zu Ende. Ich zähle jetzt bis drei, dann werde ich den Angriff befehlen. Eins, zwei …«
    Humboldt nickte Willi zu.
    Der Junge hob das Gewehr und feuerte über die Köpfe der Soldaten hinweg ins Blätterdach. Lena und Bert hatten sich die Pistolen geschnappt und schossen ebenfalls. Falkenstein warf sich hinter den nächsten Baum. Humboldt, Oskar und Charlotte zögerten keine Sekunde. Mit eingezogenen Köpfen rannten sie auf das Zeitschiff zu, stürmten die Treppe nach oben, schnallten sich an und zogen die Köpfe ein. Dann gab der Forscher den Befehl zum Start.
    Herons Augen glühten rot auf, als die Ringe sich mit blauem Feuer in Bewegung setzten. Das Schiff stieß ein durchdringendes Heulen aus. Die kreisenden Ringe fegten wie Messer über ihren Köpfen durch die Luft. Ein beißender Geruch nach erhitztem Metall strömte ihnen in die Nase. Teile des Bodens unter ihren Füßen begannen, transparent zu werden.
    Oskar sah Falkenstein aus seinem Versteck auftauchen. Sein Kopf war rot vor Wut. Willi und die anderen gaben noch ein paar Schüsse ab, doch sie konnten den erfahrenen Soldaten nicht länger täuschen. Er wusste, dass es keine würdigen Gegner

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