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Chucks Welt

Chucks Welt

Titel: Chucks Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Karo
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angelogen.
    »Über was soll ich denn nachdenken?«
    »Du weißt schon. Ob du ihn nicht vielleicht doch auch irgendwie magst.«
    Sie dreht sich wieder zu mir um. »Soll das ein Witz sein?«
    »Nein, ich hab nur   …«
    Dann lässt Beth die Bombe platzen. »Ich gehe mit Parker zum Abschlussball.«
    »Was bitte?« Ich bin entgeistert.
    »Parker hat mich gestern gefragt, ob ich mit ihm auf den Ball gehen will, und ich habe Ja gesagt. Gerade jetzt rede ich mit ihm.«
    »Und das war so ungeheuer wichtig, dass du an meinen Computer musstest?«
    Sie ignoriert mich und dreht sich wieder zum Bildschirm. Es geht mir total gegen den Strich, dass Wörter, die Parker schreibt, durchs Internet laufen und ausgerechnet auf meinem Computerbildschirm auftauchen. Als wäre er direkt hier in meinem Zimmer, mit seinen blöden Warm-up-Hosen und allem Drum und Dran.
    »Aber du bist doch erst übernächstes Jahr mit der Schule fertig!«, sage ich, immer noch fassungslos.
    »Na und? Da gehen nicht nur Leute aus der Abschlussklasse hin.«
    »Du und Parker   … seid ihr zusammen?«
    »Nein. Na ja, nicht richtig jedenfalls.«
    Keine Ahnung, was das heißen soll, ehrlich gesagt will ich es nicht mal wissen. Beth loggt sich aus und klappt meinen Laptop zu. Aber statt mir nur mal eben herablassend den Kopf zuzuwenden, dreht sie den Schreibtischstuhl jetzt in meine Richtung, sodass wir einander gegenübersitzen.
    »Hör mal«, sagt sie, »Steve wirkt wie ein echt guter Kerl. Ich fand ihn schon immer nett, ehrlich. Gerade habe ich sogar dieFreundschaftsanfrage angenommen, die er mir vor ein paar Jahren geschickt hat.«
    »Vor ein paar Jahren ? Er hat gesagt, das hätte er vor ein paar Monaten gemacht.« Anscheinend bin ich nicht der Einzige, der ab und zu mal lügt.
    »Und mir ist klar, dass Parker manchmal ein bisschen fies sein kann.«
    Das ist die Untertreibung des Jahres.
    »Aber ich finde ihn cool«, fährt sie fort, »und ich möchte wahnsinnig gern auf diesen Ball. Also gehe ich mit ihm. Und da kann ich nicht mit irgendwem andern was anfangen, das ist doch wohl klar.« Sie steht auf. »Du wirst Steve sagen müssen, dass es mir leidtut.«
    Sie will das Zimmer verlassen.
    »Hey, Beth«, sage ich.
    »Ja?«
    »Hast du denn meine Freundschaftsanfrage auch angenommen?«
    Sie guckt mich komisch an. »Nö«, sagt sie auf der Türschwelle. »Dich hab ich schon vor Ewigkeiten abgelehnt.«
    Keine Frage: Beth Taylor weiß, wie man einen Abgang inszeniert.

I ch, Steve und Kanha machen gerade eine Lernpause in einem Imbiss ein Stück weg von der Schule.
    »Wisst ihr noch, letztes Jahr, als wir diesen Kerl da gefragt haben, ob er uns Bier kauft?«
    »Ja, und dann hast du bei uns den Keller vollgekotzt«, gibt Steve zurück.
    »Wozu mir das reinreiben, Digga? Ich war ja so was von breit.«
    »Nach einem halben Bier?«, werfe ich ein.
    Steve und ich lachen laut los, mal wieder auf Kanhas Kosten. Der Imbisstyp serviert unsere Sandwiches und legt jedem eine Serviette hin.
    »Soll ich noch mehr holen?«, fragt mich Steve.
    »Nein«, sage ich und haue rein. Klar werden meine Hände dreckig, aber ich komme inzwischen viel besser damit zurecht. Eine Serviette ist genug. Steve ist beeindruckt, zu Recht.
    Eine Weile lang sind nur wilde Kaugeräusche zu hören. Wir haben stundenlang gebüffelt und sind am Verhungern. Irgendwann meldet sich Steve.
    »Wer weiß, ob ich überhaupt lebe bis zur ersten Prüfungsrunde. Parker will mich kaltmachen.«
    »Was redest du da?«
    »Er hat mir heute einen Zettel ins Schließfach gesteckt. ›Ich bring dich um, Arschficker‹, steht drauf.«
    »Machst du Witze? Und woher weißt du überhaupt, dass der von Parker ist?«, sage ich ziemlich lahm.
    »Gibt sonst keinen, der mir so einen Zettel zustecken würde. Außerdem ist in jedem Wort ein Schreibfehler.«
    Wir lachen alle drei los.
    »Warum erzählst du das erst jetzt?«, frage ich.
    »Keine Ahnung«, sagt Steve. »Bin wohl schon gewöhnt an solchen Mist. Der Typ ist eh ein Arsch.«
    »Das ist uncool, Alter«, protestiert Kanha. »Du musst zu Mrs   Rodriguez.«
    »Nee, wenn ich ihn hochgehen lasse, macht das alles bloß noch schlimmer. Außerdem gibt’s auch gute Neuigkeiten. Beth hat gestern meine Freundschaftsanfrage angenommen!«
    »Voll fett! Echt?«
    Steve und Kanha klatschen sich ab.
    »Ja!«, ruft Steve. »Und alles wegen Chuck. Er hat gesagt, dass er ein gutes Wort für mich einlegt, und hat’s wirklich getan.«
    »Jetzt übertreib mal nicht«, wehre ich ab. »Dass

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