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CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)

CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)

Titel: CIA: Die ganze Geschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Weiner
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betrachtete der Nachrichtendienst Präsident Arbenz als eine rote Marionette, die nach Moskaus Pfeife tanzte. Er hatte die ehrgeizigste und erfolgreichste Landreform in ganz Lateinamerika durchgeführt, hatte Konzernen wie United Fruit brachliegende Felder weggenommen und sie an Hunderttausende landloser Bauern verteilt. United Fruit fühlte sich bedroht, und die CIA wusste es; das Unternehmen besaß gewaltigen politischen Einfluss in Washington und ließ die höchsten Regierungsstellen wissen, wie verärgert es war. Aber die CIA kämpfte nicht für Bananen. Sie sah in Guatemala einen Brückenkopf der Sowjets im Westen und eine direkte Bedrohung der Vereinigten Staaten. United Fruit und seine Lobbyisten betrachtete sie als ärgerliches Hindernis und versuchte, sie von der Bildfläche zu verdrängen, als die Operation auf Touren kam.
    139 den klassischen Bildungsweg : Vielleicht hat man den Einfluss des »wehrhaften Christentums«, wie es an der Eliteschule von Groton gelehrt wurde, zu sehr übertrieben. Tatsache ist allerdings, dass die Iran-Operation »Ajax« unter der Leitung von Kermit Roosevelt, Groton-Jahrgang 1936, stand und sein Cousin Archie Roosevelt, Jahrgang 1934, ebenfalls beteiligt war. Planung und Durchführung der Operation »Success« lag in den Händen von Tracy Barnes, Groton-Jahrgang 1932, und Richard Bissell, Jahrgang 1931. Bissell, Barnes und John Bross, der ehemalige Vertrauensschüler des Jahrgangs 1932, leiteten den Angriff auf die Schweinebucht. Und die Giftstoffe, mit denen die CIA Fidel Castro umzubringen gedachte, wurden in einem Labor der Agency entwickelt, an dessen Spitze Cornelius Roosevelt, Groton-Jahrgang 1934, stand.
    »erwies sich Barnes als unfähig« : Richard Helms in Zusammenarbeit mit William Hood, A Look over My Shoulder: A Life in the Central Intelligence Agency , Random House, New York 2003, S.175–177.
    141 »Lehrling bei Dulles« : Bissell, Reflections of a Cold Warrior , S.84–91.
    144 »Was wir erreichen wollten« : E. Howard Hunt, Interview von 1998 für die CNN-Sendereihe zum Kalten Krieg, Tonbandabschrift des National Security Archive online unter http://www.gwu.edu/~nsarchiv/coldwar/interviews/episode- 18/hunt1.html.
    147 »waren wir alle mit unserem Latein am Ende« : Bissell, Reflections of a Cold Warrior , S.84–91.
    150 »fanden wir gar nicht, dass sie ein großer Erfolg war« : Esterline, Zeitzeugenbericht in James G. Blight und Peter Kornbluh (Hg.), Politics of Illusion: The Bay of Pigs Invasion Reexamined , Lynne Rienner, Boulder/CO 1998, S.40.
    Kapitel 11
    152 »im Nebel der Geheimhaltung« : Congressional Record 2811–2814 (1954).
    »Erfolgsgeschichten der CIA« : Dienstbesprechung der stellvertretenden Direktoren, 29.Februar 1956, CIA/CREST.
    »riskant oder sogar töricht« : »Notes for Briefing of Appropriations Committee: Clandestine Services«, 11.März 1954, CIA/CREST. Eine solche Aufrichtigkeit vor Kongressmitgliedern war extrem selten. John Warner, einer von Dulles’ hausinternen CIA-Anwälten, erinnert sich an eine sehr viel typischere Begegnung zwischen Dulles und Clarence Cannon aus Missouri, damals Vorsitzender dieses Haushaltsausschusses im Repräsentantenhaus. Cannon war fast 80 Jahre alt. »Cannon begrüßt Dulles; ›O ja, schön, Sie wiederzusehen, Herr Minister.‹ Er glaubt, es ist Foster Dulles. (…) Zwei Stunden lang tauschen sie Geschichten aus. Und am Ende – ›So, Herr Minister, haben Sie in Ihrem Etat genug Geld für dieses Jahr, für das kommende?‹ – ›Ja, ich glaube, wir kommen zurecht, Herr Vorsitzender. Vielen Dank.‹ Das war die Anhörung zum Haushalt.«
    153 »die CIA habe unwissentlich … « : Roy Cohn, McCarthy , New American Library, New York 1968, S.49.
    »die CIA sei weder sakrosankt« : Abschrift eines Telefongesprächs zwischen Allen und Foster Dulles, zitiert in David M. Barrett, The CIA and Congress: The Untold Story from Truman to Kennedy , University of Kansas Press, Lawrence/KS 2005, S.184.
    eine skrupellose Geheimoperation : Die freigegebene CIA-Studie, in der geschildert wird, wie die CIA gegen McCarthy gearbeitet hat, stammt von Mark Stout und heißt »The Pond: Running Agents for State, War, and the CIA«, in: Studies in Intelligence , Bd. 48 (2004), Heft 3, CIA/CSI. Die Aussage vor dem Kongress machte William J. Morgan, Psychologe von der Yale University und ehemaliger OSS-Offizier, der als stellvertretender Leiter des CIA-Trainingsprogramms gearbeitet hatte, in einer Anhörung vor dem

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