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CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)

CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)

Titel: CIA: Die ganze Geschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Weiner
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größerer Nähe zu den Machtzentren rekrutieren, aus denen dann Informationen fließen könnten, die nach Analyse und sorgfältiger Prüfung die Nachrichten für den Präsidenten ergäben. Das hielten sie für den richtigen Weg, auf dem man den Feind kennenlernt, und Mitte der fünfziger Jahre schien es ihnen so langsam, als sähen sie so allmählich, wie aus der Finsternis ein Gesamtbild heraustritt.
    Ihren ersten echten russischen Spion fand die CIA, als das Berliner Tunnelprojekt begann. Das Wiener Büro hatte Verbindung zu Major Pjotr Popow, der Mitarbeiter des militärischen Nachrichtendienstes der Sowjets und als erster russischer Spion für die CIA von dauerhaftem Wert war. Er wusste das eine oder andere über Panzer, taktische Raketen und die russische Militärdoktrin, und im Laufe von fünf Jahren verriet er die Identität von 650 seiner Offizierskollegen. Frank Wisner wollte, wie zu erwarten, Popow zum Chef eines Untergrundnetzes von Widerstandskämpfern machen. Aber die Spionageabteilung der CIA wehrte sich nach Kräften, und diesmal konnte sie Wisner kleinkriegen. Noch jahrelang hinterließ dieser Kampf einen bitteren Nachgeschmack. Popow war kein perfekter Spion; er soff wie ein Loch, vergaß Dinge und ging erschreckende Risiken ein. Aber fünf Jahre lang war er der Einzige. Im Brustton der Überzeugung machte die CIA später geltend, dank Popow hätten die Vereinigten Staaten eine halbe Milliarde Dollar für Forschung und Entwicklung im militärischen Bereich gespart. Er kostete die CIA etwa 4000 Dollar pro Jahr. Der britische Maulwurf George Blake, der den Berliner Tunnel verriet, verriet auch Popow. Der Major starb 1959 vor einem Exekutionskommando des KGB. »Für diejenigen unter uns« : Polgar im Gespräch mit dem Autor.
    162 »wenige aussagekräftige Informationen« : Technological Capabilities Panel, »Report to the President«, 14.Februar 1955, DDEL.
    »wird eine dieser Maschinen erwischt« : James R. Killian, Sputnik, Scientists and Eisenhower: A Memoir of the First Special Assistant to the President for Science and Technology , MIT Press, Cambridge/MA 1977, S.70–71.
    »das letzte Refugium ungestörter Behördenruhe« : Bissell, »Subject: Congressional Watchdog Committee on CIA«, 9.Februar 1959, freigegeben am 29.Januar 2003, CIA/CREST.
    163 In Bissells Augen war die U-2 … : Was Bissell über die U-2 dachte, steht in seinen Erinnerungen Reflections of a Cold Warrior: From Yalta to the Bay of Pigs , Yale University Press, New Haven/CT 1996, S.92–140. Rebers Feststellung – »wir haben nicht die richtigen Fragen gestellt« – findet sich auf Seite 105. Helms wusste, dass die U-2 keine Wunderwaffe war. Zu der Zeit, als Bissells Stern im Zenit stand, sagte er einmal bei einer Besprechung von Mitarbeitern des CIA-Geheimdienstes: »Ein guter Berichterstatter braucht keine magische Blackbox, um an brauchbare Informationen heranzukommen. (…) Solange es Flugzeuge gab, sind von dort aus Fotos gemacht worden. Die CIA muss jedes vorhandene Mittel zur Informationssammlung nutzen. (…) Aber der einzige Weg, auf dem man herausbringt, was ein Mensch denkt, ist und bleibt, dass man mit ihm redet.«
    164 In einer fünfbändigen CIA-Geschichte : Wayne G. Jackson, Allen Welsh Dulles as Director of Central Intelligence , freigegeben 1994, Bd. 3 (1973), S.71ff., CIA.
    »Es gibt ein paar Dinge« : Die Äußerung von Eleanor Dulles gibt Botschafter William B. Macomber jr. in seiner Zeitzeugenaussage wieder, FAOH. Macomber leitete unter Eisenhower als Unterstaatssekretär im Außenministerium das Büro für Zusammenarbeit mit dem Kongress (Office of Congressional Relations).
    Kapitel 12
    Die Darstellung der Beziehungen zwischen der CIA und den führenden Politikern Japans in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts beruht auf Interviews mit Al Ulmer, der von 1955 bis 1958 Leiter der Abteilung Fernost der CIA war, Clyde McAvoy, dem Führungsoffizier von Kishi Mitte der fünfziger Jahre, Horace Feldman, einem ehemaligen CIA-Büroleiter in Tokio, Roger Hilsman und U. Alexis Johnson, hochrangigen Beamten des Außenministeriums unter den Präsidenten Kennedy und Johnson, Jim Lilley und Don Gregg, ehemaligen CIA-Büroleitern und US-Botschaftern in Peking beziehungsweise Seoul, und Douglas MacArthur II, dem US-Botschafter in Tokio unter Eisenhower.
    Eine erste Schilderung dieser Beziehungen veröffentlichte der Autor in einem Beitrag der New York Times vom 9.Oktober 1994 mit dem Titel »CIA

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