CIA: Die ganze Geschichte (German Edition)
Freigegeben am 15.Mai 2003, CIA/CREST.
397 » Ich will damit nicht sagen, dass sie bei den Informationen lügen« : Mitteilung von [ unleserlich gemacht ] an Helms, 18.Juni 1969, FRUS, 1969–1972, Bd. II, Dokument 191, freigegeben am 21.Dezember 2006.
»Nutzlos« (…) »Ein oberflächliches, hirnloses Nachplappern «: Kissinger an Nixon, »Subject: NIE 11-8-69, ›Soviet Strategic Attack Forces‹«, mit Begleitschreiben von Helms, von Nixon am 8.Dezember 1969 mit Anmerkungen versehen, FRUS, 1969–1972, Bd. II, Dokument 198.
398 »Auf wessen Seite steht die CIA?« : Helms, A Look over My Shoulder: A Life in the Central Intelligence Agency , Random House, New York 2003, S.382–388. Helms hegte stets die Überzeugung, dass Apparaturen die lebendigen Spione nicht ersetzen konnten : Selbst die besten elektronischen Abhöreingriffe stellten keine nachrichtendienstliche Aufklärung dar. Im Jahr 1968 verfügten die CIA und die NSA über ein Programm mit Codenamen Guppy, das erlaubte, sich in die Mobiltelefonverbindungen der Führung in Moskau einzuschalten. Im September 1968, am Vorabend des Einmarsches in die Tschechoslowakei, telefonierte der Chef des Warschauer Paktes mit dem sowjetischen Generalsekretär Leonid Breschnew vom Moskauer Flughafen aus. Die CIA hörte den Anruf mit. »Das Problem war, dass sie ja nicht blöd waren und sich in einem Wortcode unterhielten – ›der Mond ist rot‹, verstehen Sie, oder so was Ähnliches – und wir nicht die leiseste Ahnung hatten, ob das bedeutete, dass die Invasion stattfinden oder nicht stattfinden sollte«, erklärte ein Nachrichtenoffizier des Außenministeriums, David Fischer. Fischer, Zeitzeugenaussage, FAOH.
Das SALT-Abkommen, über das gerade in Helsinki verhandelt wurde : Der in Helsinki stationierte KGB-Vertreter und der dortige Bürochef der CIA waren übereingekommen, dass keine Seite versuchen werde, die Delegation der jeweils anderen zu infiltrieren. »Wäre man dabei erwischt worden, wären die Folgen sicher durch keinen noch so großen Informationsgewinn zu rechtfertigen gewesen«, erklärte David Fischer vom Außenministerium. »Soweit mir bekannt, hielten sich beide Seiten an das Abkommen. Gelegenheiten gab es, weiß Gott, genug, irgendeinen armen amerikanischen Delegierten mit Hilfe irgendeiner drallen finnischen Blondine in die Falle zu locken.« Fischer, Zeitzeugenaussage, FAOH.
399 Schätzung der sowjetischen strategischen Atommacht : Im Jahr 1979 berichtete Howard Stoertz jr., der damals für strategische Programme zuständige Beamte des nationalen Nachrichtendienstes, in den Analysen der CIA bezüglich der sowjetischen strategischen Streitkräfte sei es »zu Ende der fünfziger und zu Beginn der sechziger Jahre zu einer Reihe grober Fehleinschätzungen nach oben und um die Mitte und gegen Ende der sechziger Jahre zu einer Reihe grober Fehleinschätzungen nach unten« gekommen. Stoertz, Bericht an den Direktor, National Foreign Assessment Center, freigegeben Juli 2006. Im März 2001 erklärte der Direktor des Zentralen Nachrichtendienstes, George J. Tenet: »Jede nationale Lageeinschätzung der CIA, die zwischen 1974 und 1986 abgefasst wurde (…) überschätzte das Tempo der zu erwartenden Modernisierung der sowjetischen strategischen Streitkräfte.« Bemerkungen Tenets, Konferenz über die CIA-Analysen der Sowjetunion, Princeton University.
399 »beorderte der Präsident Henry Kissinger und mich ins Oval Office« : Helms, Aktennotiz, »Talk with President Nixon«, 25.März 1970, FRUS, Januar 1969–Oktober 1970, Bd. XII, Dokument 147, freigegeben am 19.Dezember 2006. In einer späteren Sitzung zum Thema verdeckter Aktionen gegen Moskau legte Helms einen Fünfpunkteplan vor:
Chinesisch-sowjetische Spannungen. Der chinesisch-sowjetische Grenzkonflikt und der weltweite Kampf um die Kontrolle über kommunistische Parteien machen die Sowjets hochgradig anfällig [eine Zeile des Originaltextes nach wie vor nicht freigegeben] .
Sowjetisches Engagement im Nahen Osten. Weil die Präsenz der Sowjets im Vorderen Orient viele unwägbare Faktoren birgt, ergeben sich Gelegenheiten, Spannungen zwischen Arabern und Sowjets zu erzeugen.
Sowjetische Beziehungen zu Osteuropa. Das stetige Wachstum des Nationalismus in Osteuropa angesichts der sowjetischen militärischen Einmischungen und der Ausbeutung durch die Sowjetunion macht diese Region zu einem fruchtbaren Boden für [weniger als eine Zeile des Originaltextes nicht freigegeben] Operationen zur
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