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Ciao, Don Camillo

Ciao, Don Camillo

Titel: Ciao, Don Camillo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovanni Guareschi
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kühler ist als hier!«
    Jetzt verstand er Peppones Worte. Er erholte sich und ging zur Tür. Plötzlich sah er sich im Pfarrhaus, ohne zu wissen, wie er dorthin gekommen war.
    Eine halbe Stunde später schaute der Glöckner vorbei, durch Fuls verzweifeltes Bellen herbeigerufen. Das Fenster im Erdgeschoß des Pfarrhauses war offen, und das Licht war angedreht. Der Glöckner trat näher und stieß einen Schrei aus, denn er entdeckte Don Camillo, der regungslos am Boden lag wie ein Toter, und Ful, der daneben heulte. Don Camillo wurde in den Krankenwagen verladen und sogleich ins Spital in die Stadt gebracht, und die Leute warteten, bevor sie zu Bett gingen, auf die Rückkehr der Krankenpfleger, um irgendeine Nachricht zu erhalten.
    »Man weiß nicht, was er hat«, sagten die Krankenpfleger. »Es ist ein Durcheinander von Herz, Leber und Nervensystem. Er muß sich auch den Kopf angeschlagen haben, als er umgefallen ist. Während der Fahrt phantasierte er: Dauernd jammerte er darüber, daß man ihm den Hund rot angestrichen hat.«
    Die Leute gingen sehr traurig zu Bett und murmelten: »Armer Don Camillo!« Als man dann am nächsten Morgen erfuhr, daß man ihm den Hund wirklich rot angestrichen hatte und daß Don Camillos Worte also nicht die Phantastereien eines Mannes im Delirium waren, da meinten die Leute, daß es wohl verrückt sei, wegen eines Hundes krank zu werden: »Ein Hund bleibt immer ein Hund, zum Teufel noch mal!«
    Doch es war eben die Geschichte mit dem Sperling, der den Zementträger zum Einsturz bringt.
    Jeden Abend brachte irgendwer das Bulletin aus der Stadt, und es war immer dasselbe: »Es geht ihm schlecht. Er darf niemanden sehen und mit niemandem sprechen.«
    Und jeden Morgen kam Ful pünktlich zu Peppones Werkstatt, legte sich auf der Schwelle nieder, blieb dort und sah Peppone an. Jeden Morgen blieb er mindestens zwei Stunden dort. Um acht Uhr, wenn die ersten Leute kamen, ging Ful.
    Peppone hatte sich nie um ihn gekümmert, aber als diese schöne Geschichte sich fünfundzwanzigmal wiederholt hatte, verlor Peppone die Geduld, und er brüllte Ful an, kaum daß er ihn kommen sah: »Hör auf, mir an die Nieren zu gehen! Es geht ihm schlecht, das ist alles! Wenn du Genaueres wissen willst, dann geh ihn doch besuchen!«
    Der Hund rührte sich keinen Millimeter, und Peppone machte sich wieder an die Arbeit. Aber er spürte die zwei verdammten Augen auf sich gerichtet. Um sieben Uhr hielt er es nicht mehr aus, und er rannte ins Haus. Er wusch sich, zog sich sein Sonntagsgewand an, sprang auf den Sidecar und fuhr los. Nach zwei Kilometern bremste er, weil er nach dem Benzin schauen wollte. Der Tank war ganz voll. Er prüfte Öl und Reifen. Dann schrieb er einige Notizen in den Block, weil ihm etwas Wichtiges eingefallen war. Endlich kam dann Ful mit einer Zunge, die ihm einen halben Meter heraushing, und sprang in den Beiwagen.
    »Verrecken sollst du, mitsamt deinem Herrn!« sagte Peppone wütend zu ihm und fuhr wieder weiter. Um acht war er vor dem Krankenhaus und befahl Ful, das Fahrzeug zu bewachen. Beim Portier erklärte man ihm, daß es für Krankenbesuche noch zu früh sei. Als sie erfuhren, um welchen Kranken es sich handelte, erklärten sie Peppone, daß es keinen Sinn hätte zu warten. Dem Kranken ginge es äußerst schlecht, und er dürfe niemanden sehen und mit niemandem sprechen.
    Peppone versuchte es nicht länger, bestieg den Sidecar und fuhr geradewegs zum Bischofssitz. Sie wollten ihn auch dort nicht hineinlassen, doch dann waren sie so beeindruckt von seiner Entschlossenheit und von seinen riesigen Händen, daß sie ihm sagten, er solle einen kleinen Augenblick warten.
    Der alte Bischof, der immer älter, kleiner, weißhaariger und gebrechlicher wurde, drehte gerade seine Runden im Garten und erfreute sich der leuchtenden Farben der Blumen.
    »Da ist ein Besessener, der behauptet, ein persönlicher Freund Eurer Exzellenz zu sein«, erklärte ihm der Sekretär ganz außer Atem: »Soll ich die Polizei verständigen?«
    Der alte Bischof breitete die Arme aus:
    »Mein Sohn«, antwortete er, »warum denn die Polizei verständigen? Hast du so wenig Achtung vor deinem Bischof, daß du glauben kannst, er wählt seine persönlichen Freunde unter polizeilich gesuchten Verbrechern aus? Laß ihn hereinkommen!«
    Eine Minute später erschien Peppone wie ein Geschoß, und der alte Bischof, der hinter einem Gebüsch hervorguckte, hielt ihn auf, indem er ihm den Spazierstock auf die Brust

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