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Ciao Papa

Ciao Papa

Titel: Ciao Papa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juan Damonte
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uns herankommen. Ich ließ mich zum Jesuitenkolleg fahren. Ich kannte es, denn ich hatte drei Jahre meines Lebens darin verbracht. Alles, was ich hier gelernt hatte, war abzuhauen, deshalb erinnerte ich mich sehr gut an das Gebäude. Es hatte zwei sehr hohe Stockwerke und nahm einen ganzen Straßenblock ein. Es war von einem schmutzigen Grau und gebaut wie eine Festung, voll von labyrinthartigen Gängen.
    Die schwerfällige Konstruktion hatte bloß vier Ausgänge, die auf drei verschiedene Straßen hinaus führten, was es ermöglichte, das Gebäude von der einen Straße her zu betreten und es auf eine andere hinaus wieder zu verlassen. Das Hauptportal und der Eingang zur Kirche lagen auf der Avenida und waren leicht zu überwachen. Wenn man jedoch mehrere Innenhöfe durchquert hatte, kam man auf der Rückseite zu einer kleinen Tür, die auf eine Seitenstraße hinausführte. Auf einer Seite befand sich ein riesiges Tor, das nur geöffnet wurde, wenn große Fahrzeuge in das Gebäude hineinfahren mussten. Im schlimmsten Fall, wenn ich sähe, dass ich nicht mehr hinauskäme, hätte ich mich im Keller verstecken können, den wir als Studenten »den Tunnel« nannten, oder in einem der Räume im Erdgeschoss. Sollte die Situation brenzlig werden, würde ich auf den Glockenturm steigen oder bis nach hinten in den Schießstand gehen, wo damals die besten Schüler der Legion de la Cruz trainierten, während ich auf den Beginn des Unterrichts wartete.
    Ich trat durch die Haupttür ein, ging über den Patio, den einzigen schönen Ort des Gebäudes mit seinen riesigen Palmen und dem Brunnen in der Mitte, in dem Bruder Mastroniani seine herrlichen Goldfische hielt. Ich ging weiter durch einen schlecht beleuchteten Korridor und vorbei am Restaurant der Universität, das zu jeder Zeit voll war mit Söhnen und Töchtern aus gutem Haus, die einen distinguierten Namen heiraten wollten oder wenigstens einen, der Reichtum versprach. Ich hatte Angst, dass mich einer der Mönche erkennen würde. Ich überquerte die schon dunklen Patios und ging zur Tür auf die hintere Straße, dem Eingang zur gebührenfreien Schule, der »Gratisschule« im Jargon der bezahlenden Schüler. Die Schüler der Gratisschule verfügten lediglich über einen einzigen Patio und trugen eine andere Schuluniform. Die zwei Schulen waren durch schwere metallene Schiebetüren voneinander getrennt; sie wurden geöffnet, sobald die nicht bezahlenden Schüler das Haus verlassen hatten.
    Als ich bei der hinteren Tür ankam, stellte ich fest, dass sie mit drei Riegeln geschlossen war. Die beiden Holzplatten sahen sehr solide aus. Ich konnte sie unmöglich mit einer Bank oder einem ähnlichen Gegenstand aufbrechen. Mit meiner 45er darauf zu schießen, konnte ich auch vergessen. Das funktionierte nicht immer, die Straße war gerammelt voll mit Leuten, und ich hatte zudem bloß zwölf Schuss.
    Ich ging zum Lieferanteneingang und lief die Rampe runter. Ich stand vor drei neuen starken Schlössern. Zu meiner Zeit als Student wurde diese Tür mit drei Vorhängeschlössern abgeschlossen. Ich wurde von Mutlosigkeit ergriffen. Ich war alleine in der Dunkelheit und zog mir zwei Linien.
    Such den Tunnel und verlier keine Zeit, riet mir der Luzide.
    »Hier bist du also, du Dreckskerl!«
    Such den Tunnel, verdammt noch mal, und quatsch nicht so blöd!
    Ich rannte auf die Rampe zu meiner Rechten zu, fiel hin und schlug auf eine Stahlplatte auf. Der Tunnel war verbarrikadiert.
    Das Feuerzeug!, sagte der Luzide. Beruhige dich, du Schwuchtel, beruhige dich! Falls man uns verfolgt, so wissen wir wenigstens, dass wir hier nicht durchkommen.
    Ich knipste das Feuerzeug an, das mir der Luzide geschenkt hatte, bevor er bei einem Überfall getötet wurde. Da waren etwa fünf neue Vorhängeschlösser am Eingang des Tunnels.
    Hier haben wir keine Chance, sagte er. Gehen wir zur Kirche hinüber, die Vespermesse ist demnächst zu Ende. Wir können uns unter die Schäfchen mischen. Aber nicht zu hastig!
    Ich ging wieder auf den dunklen Patio hinaus und nahm den rechten Gang dem Restaurant entlang, der noch immer im Halbdunkel lag. Dort stieß ich beinahe mit Vater Aguerriberri zusammen.
    »Mein lieber Sohn!«, sagte er und öffnete die Arme.
    Ich streckte ihm meine Hand entgegen. Klar, dass er mich wieder erkannte. Er hatte etwa zwanzig Mal versucht, mich zu bespringen. Einmal, im Korridor, hatte er mich am Nacken festgehalten und unter der Soutane masturbiert.
    »Tomassini … Warum hast du uns

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