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Ciara

Ciara

Titel: Ciara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Rensmann
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verteidigte sich Otto.
    Marina beugte sich noch einmal über das Fax, strich sich mit einer Hand über die kurzen schwarzen Haare und rief fassungslos: »Der Fahrer ist ja Markus!«
    »Hab ich auch schon gesehen.«
    »Na, jetzt sitzt er noch tiefer im Dreck. Schaff ihn mir hierher und bring Georg Tracher mit.«
    »Georg? Welcher Georg?«
    »Der jüngste Bruder von Sabrina. Er arbeitet in der zwölften Wache und war mit diesem Burghardt in einer Klasse.«
    »Woher weißt du das denn?«
    »Eine glückliche Fügung? Ich habe mit Sabrina über den Fall gesprochen, und sie erinnerte sich an Mike Burghardt, weil er und ihr Bruder wohl sehr gute Freunde gewesen sind.« Wütend zerknüllte Marina das Fax und warf es mit Schwung an die Fensterscheibe, von der es abprallte, der Schwerkraft nachgab und auf dem Boden landete.
    »Georg kenne ich nur flüchtig von irgendeiner Vernehmung, bei der er anwesend war.«
    Marina ärgerte sich darüber, dass sie ihrem Instinkt gefolgt war anstatt den Indizien.
     
    Eine halbe Stunde später hockte Markus alias Bill vor seinen Polizeikollegen.
    »Woher kennst du diesen Mike Burghardt?«
    »Doc ist einer von den Brothers aus dem Biker Club.«
    »Ja. Und?« Otto klang genervt.
    »Nichts und. Er ist ein guter Freund.«
    »Ciara Duchas. Woher kennst du sie?«, horchte Marina nach.
    »Wer soll das sein?«
    »Sag mal, bist du wirklich so bescheuert? Du hast schon ein Disziplinarverfahren am Arsch, und das zweite droht … Beihilfe zum Mord, Vertuschung von Straftaten. Soll ich weiter aufzählen?« Wütend schlug die Polizistin mit der Faust auf den Tisch.
    Bill schnellte von seinem Stuhl empor. »Was heißt das: Beihilfe zum Mord? Seid ihr verrückt geworden?«
    Kommentarlos warf ihm Otto das zerknitterte Fax und mehrere Tatortfotos, auf denen rothaarige, ermordete Frauen abgebildet waren zu. Zuerst griff Bill nach dem Fax, dann nach einem der Fotos, betrachtete ein weiteres Mal das Fax und danach das von roten Haaren umrandete Gesicht einer Toten. »Oh, fuck!« Dabei dehnte er das erste Wort in die Länge und das zweite brach wie ein Stakkato aus ihm hervor, sodass Otto zusammenzuckte.
    Bill setzte sich wieder, tippte sich mit dem Fax in der Hand an die Stirn und begann zu erzählen: »Doc, also Mike, rief mich morgens an.«
    »Wann?« Marina wurde ungeduldig.
    »Gestern Morgen, er erzählte mir davon, dass er einer guten Freundin helfen müsste, von Holland aus in die USA zu kommen, und dass er meine Hilfe benötigte.«
    »Und da hast du nicht mal näher gefragt?«, fragte Otto.
    »Nein!«
    »Du bist ein miserabler Bulle!«, zischte Marina.
    »Leck mich doch!«
    »Das hättest du wohl gern.«
    »Hört auf!«, fuhr Otto dazwischen.
    »Mike ist einer meiner besten Freunde, da frage ich nicht näher nach. Ich bin nicht nur Bulle, sondern auch ein Mensch, außerdem verlasse ich mich gern auf meinen Instinkt. So wie du übrigens auch, Marina.«
    Verärgert wandte sie ihm den Rücken zu. Er hatte recht, aber das wollte sie nicht zugeben.
    Mehrmals atmete sie tief durch, bevor sie sich wieder zu Bill drehte. »Haben die beiden irgendwas erzählt?«
    »Nein, nichts. Sie hat dumme Kommentare von sich gegeben und Mike wirkte nachdenklich. Anders als sonst, fast verschlossen, was mich davon überzeugt hat, dass es wichtig sein muss.«
    »Wo wollten sie hin?«
    »Ich sagte doch schon, dass sie nichts gesagt haben, außer dass sie in die USA wollten.«
    »Nach Maine vermutlich. Das haben sie schließlich schon einmal versucht«, meinte Otto.
    Bill zuckte mit den Achseln. »Warum habt ihr sie nicht beschatten lassen, wenn sie so wichtig sind?«
    »Haben wir. Aber deine Bikerfreunde haben mir ja den Weg abgeschnitten.« Otto schüttelte den Kopf, zog die Augenbrauen hoch und schaute Marina an.
    »Das ist jetzt nicht mehr zu ändern.« Sie massierte sich die Nasenwurzel. »Könnten deine Kumpels etwas wissen?«
    »Ich denke nicht, aber ich kann sie anrufen.«
    »Mach das!« Sie hob den Telefonhörer ab und drückte ihn Bill in die Hand. »Ich bin nebenan. Otto wird dir Gesellschaft leisten.«
     
    Im Nebenzimmer wartete Georg Tracher, sichtlich übermüdet von der Nachtschicht.
    Die Kommissarin streckte ihm ihre Hand hin: »Hey, ich bin Marina Bonito.«
    Georg schlug ein. »Hab ich zu viele Überstunden gemacht?«
    Marina lächelte. Sie setzte sich auf die Tischkante. »Nein. Aber du kennst doch Mike Burghardt?«
    Irritiert schaute Georg sie an. »Ja, das ist richtig. Wir sind zusammen aufs Gymnasium

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