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Cinderella auf Sylt - Bieling, E: Cinderella auf Sylt

Cinderella auf Sylt - Bieling, E: Cinderella auf Sylt

Titel: Cinderella auf Sylt - Bieling, E: Cinderella auf Sylt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Bieling
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Hand?
Cinderella kniff die Augen zusammen. Aber die Sonne blendete zu stark. Lächelnd und mit einem eigenartigen Herzklopfen in der Brust schritt sie ihm entgegen.
    »Ich dachte schon, du hättest meine Nachricht nicht erhalten«, rief er ihr zu.
    Cinderella lachte. »Doch, habe ich. Auch wenn ich mich sehr gewundert habe.«
    »Worüber?«
    »Ein geheimnisvolles Treffen am Strandkorb 599 klingt schon sehr merkwürdig. Was, um alles in der Welt, machst du hier?«
    Moritz saß vor einem kleinen Grill, auf dem eine Pfanne stand, in der irgendetwas vor sich hin brutzelte. »Krabbenburger«, sagte er und überreichte Tommy einen eigenartig aussehenden Gutschein. »Hier, für dich. Ein Gutschein vonNeptun, über zehn original Krabbenburger aus dem Meeresrestaurant.«
    Tommy äugte misstrauisch auf das Dokument. »Wirklich?«
    »Klar! Schau hier unten.« Moritz tippte auf das Wachssiegel. »Ein Seepferdchen. Das Siegel des Neptun.« Tommy konnte es kaum fassen. »Und weshalb macht Neptun die Krabbenburger nicht selbst?«
    Cinderella grinste. »Stimmt! Das würde ich auch gerne wissen.«
    Moritz zog Tommy zu sich heran. »Neptun erwartet jeden Moment die Geburt seiner sechshundertsten Tochter. Deshalb bat er mich darum. Aber pst, das ist geheim«, flüsterte er sich umblickend.
    Cinderella kicherte. »Nicht übel, Herr Weberknecht.«
    Moritz stupste sie an. »Ich weiß nicht, was Sie meinen, Frau Preußer«, stieg er auf den übertrieben höflichen und in der Sie-Form ausgesprochenen Spaß ein.
    »Natürlich nicht«, neckte sie weiter. Diese Art Gespräche führten sie öfter mal. Einfach nur so aus Jux oder um verspannte Situationen aufzulockern.
    Tommy, der sich an die gelegentlich eigenartigen Umgangsformen schon gewöhnt hatte, starrte währenddessen auf den Gutschein in seinen Händen. »Mann, wenn ich das Pickelfreddy zeige …« Er ließ sich in den Sand fallen.
    Moritz hielt ihm einen fertigen Burger hin. »Magst du den ersten?«
    Tommy griff danach und biss hinein. »Hm, der ist voll lecker. Probier mal, Mama.«
    Was? Krabbenburger?
»Nein danke!«
    »Und du, Moritz?«, fragte er schmatzend.
    »Immer her damit.«
    Tommy jubelte. »Und – wie schmeckt der?«
    »Gigantisch lecker«, lobte Moritz. »Nur schade, dass wir deine Mama nicht davon überzeugen können. Wo es doch Neptuns original Krabbenburger sind.«
    Cinderella schüttelte lächelnd den Kopf. »Keine Chance. Ich esse alles, aber gewiss keinen Krabbenburger.«
    Die Glut der Grillkohle spendete ein wenig Wärme. Cinderella rutschte näher heran und hielt ihre Hände darüber. Moritz und Tommy waren zum Wasser gelaufen, um die Reste des mittäglichen Hochgenusses dem König der Meere zurückzugeben.
    »Hier, Neptun«, rief Tommy und warf seinen letzten angebissenen Burger in die Wellen.
    Moritz feuchtete seinen Burger an und rollte ihn zu einer Kugel. Dann nahm er Schwung, als würde er zum Weitwurf antreten, und stieß die winzige Murmel ebenfalls ins feuchte Element.
    Tommy quietschte vor Freude. »Treffer und versunken.«
    Moritz nahm ihn bei den Händen und drehte sich im Kreis.
    »Huiiii«, kreischte Tommy. Sein Schal flatterte an seinem Hals herum. Moritz blieb stehen. Lachend torkelten beide umher, bis sich Moritz auf den nassen Meeresboden fallen ließ. Tommy warf sich auf ihn.
    Das ist einfach wundervoll,
dachte Cinderella, die den Spaß der beiden aus sicherer Entfernung betrachtete. Fast wie ein Schauspiel, an dem sie sich nicht sattsehen konnte.
Meine Familie!
Stolz auf das, was sie vor sich sah, und darauf, die richtige Wahl getroffen zu haben, klopfte sie sich auf die Schulter.
Gut gemacht Cinderella!
Ein Froschkönig, dessen Reichtum sein Herz war, wirkte zwischen all den materialistisch denkenden Lurchen wie ein Volltreffer – ein Hauptgewinn in der Liebe. Fröhlich winkte sie ihnen zu. »Wollt ihr mich etwa vereinsamen lassen?«
    Tommy winkte zurück. »Komm her, Mama.«
    Sie stand auf und ging hinunter zum Watt, das sich nach und nach mit Wasser füllte. In den Sandspalten wabbelte es nur so von Leben. Kleine Krebstierchen und Würmer, die auf die Rückkehr des Meeres warteten. Cinderella beugte sich herab und nahm eine Schnecke auf, deren Häuschen mit Algen versehen war.
Ach Schnecke, kriech hinaus zu Neptun und sag ihm tausend Dank.
Sie lief zum Wasser und warf die Schnecke hinein.
    »Was machst du?«, rief Moritz.
    »Nichts. Habe nur einer kleinen Wasserschnecke geholfen, die den Weg nach Hause gesucht hat.«
    Nach und nach zog Wind

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