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Cinderella kehrt zurück

Cinderella kehrt zurück

Titel: Cinderella kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VICTORIA PADE
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lang beobachtete sie ihn verstohlen aus den Augenwinkeln. Immer, wenn er sich ein Getränk von der Bar holte, ging er außen herum und vermied es, in ihre Nähe zu kommen. Gerade wollte sie Eve vorschlagen, nach Hause zu fahren, da erzählte jemand neben ihnen von dem neuen Billardtisch, den Ad für seinen Pub gekauft hatte.
    Sofort ließ sich Eve darüber aus, wie unglaublich gut ihre Schwester Eden in diesem Spiel war.
    Direkt am Nebentisch saß zufällig gerade Steve Foster, der sie früher in der Schule immer geärgert hatte. Als er jetzt aber mitbekam, wie gut sie offenbar Billard spielte, klinkte er sich sofort ins Gespräch ein. „Dann zeig mir doch mal, was du so drauf hast“, meinte er.
    Eden kam der Vorschlag gerade recht: Zum einen stand der Billardtisch in einem anderen Raum, sodass sie nicht mehr mit ansehen musste, wie Cam ihr bewusst aus dem Weg ging. Und zum anderen hatte sie es diesem Großmaul Steve Foster schon immer mal zeigen wollen.
    So spielte sie ein Spiel nach dem anderen und hatte damit die Aufmerksamkeit aller Anwesenden – nur Cam war nicht dabei, der saß ja im Nebenraum.
    Bei jedem Spiel meldete sich jemand, der danach gegen den Gewinner antreten wollte. Aber Eden gewann jedes Mal, also spielte sie immer weiter … und wünschte sich dabei insgeheim, dass Cam irgendwann vorbeischauen und sie herausfordern würde. Beim siebten Durchgang gab sie die Hoffnung auf und sagte den Zuschauern, dass das definitiv ihr letztes Spiel sein würde, egal wie es ausging.
    „Ach, komm schon, nur noch eins!“ Eden erkannte die tiefe, klangvolle Stimme sofort. Der Mann, zu dem sie gehörte, stand irgendwo hinter den Zuschauern, die sich um den Billardtisch versammelt hatten: Es war Cam.
    Zielsicher versenkte Eden auch die letzte Kugel im Loch, dann sah sie sich im Billardraum um. Endlich entdeckte sie ihn: Er lehnte sich gegen die Wand neben der Verbindungstür. Ihre Blicke begegneten sich.
    „Ein einziges Spiel noch … mit mir“, fügte er hinzu, als könnte er sie damit überreden.
    Damit lag er gar nicht so falsch, aber das musste sie ihm ja nicht unter die Nase reiben. „Ich weiß nicht“, erwiderte sie. „Ich glaube, mir reicht’s für heute.“
    Er stieß sich von der Wand ab und suchte sich ein Queue aus. „Nur noch ein Spiel“, wiederholte er, und sein Tonfall duldete keinen Widerspruch.
    Komisch, dachte Eden. Erst geht er mir die ganze Zeit aus dem Weg, und jetzt will er auf einmal mit mir Billard spielen. Warum das?
    Wollte er etwa doch mit ihr zusammen sein und benutzte das Spiel als Vorwand? Oder wollte er unbedingt versuchen, sie beim Billard zu schlagen?
    Dazu würde es natürlich nicht kommen! „Okay, ein einziges Spiel“, sagte sie.
    Er grinste zufrieden.
    Der Raum war zwar voller Menschen, aber als Cam sich an die gegenüberliegende Seite des Tisches stellte, blendete sie die anderen nach und nach aus und nahm schließlich nur noch ihn wahr.
    Trotzdem sah sie ihn nicht direkt an. Wieso auch? Er hatte sie den ganzen Abend ignoriert, da verdiente er ihre Aufmerksamkeit nicht. Also konzentrierte sie sich lieber darauf, die Kugeln aus den Ballfangtaschen zu holen. „Wollen wir eine Münze werfen, um zu sehen, wer das Spiel eröffnet?“
    „Kopf oder Zahl?“, erwiderte er knapp.
    Jetzt sah sie doch zu ihm hoch. Sie erschauerte und versuchte dabei, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr sie sich zu ihm hingezogen fühlte.
    „Kopf“, sagte sie und ärgerte sich über ihre Stimme, die auf einmal sehr zittrig und unsicher klang.
    Cam warf eine Münze in die Luft, fing sie wieder auf und schlug sie sich auf den Handrücken. „Kopf gewinnt. Du fängst an.“
    Eden rieb die Spitze ihres Queues mit Kreide ein und setzte die weiße Billardkugel auf den Tisch.
    Sie war gerade dabei, sich auf ihren Stoß zu konzentrieren, da sagte er: „Du schiebst eine richtig fiese Kugel, was?“
    Wollte er sie damit etwa aus dem Konzept bringen? Dafür brauchte er sich nicht groß anzustrengen, seine Anwesenheit reichte völlig aus.
    „Alles halb so schlimm, wir haben hier ja nicht um Geld gespielt“, gab sie zurück, lehnte sich über den Tisch und machte den Eröffnungsstoß. Die Kugel mit der Nummer drei ver schwand in einem Loch in der Seitenbande. „Jedenfalls noch nicht“, fügte Eden hinzu.
    „Hoppla!“, lachte er. „Soll es diesmal etwa um einen Einsatz gehen?“
    Eden richtete sich auf. „Na, ich weiß nicht. Ich hätte ein ziemlich schlechtes Gewissen, wenn ich einem Polizisten

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