Cinderella kehrt zurück
Hause bringst?“
„Ja, Eve ist schon los, also hab ich ihr versprochen, dass ich dich fahre.“
Als sie draußen auf dem Bürgersteig standen, konnte Eden sich allerdings nicht mehr zurückhalten. „Wessen Idee war das eigentlich, dass du mich nach Hause bringst? Deine oder Eves?“
„Ist das wichtig?“
„Bestimmt hat meine Schwester sich das ausgedacht, du bist mir doch den ganzen Abend aus dem Weg gegangen. Deswegen gehe ich jetzt lieber zu Fuß.“
„Der Vorschlag kam nicht von Eve, sondern von mir.“
„Wie ist es denn dazu gekommen?“
Cam zuckte mit den Schultern. „Ich bin dir nur deswegen aus dem Weg gegangen, weil du gestern Abend gesagt hast, du würdest nichts mit einem Polizisten zu tun haben wollen. Da dachte ich mir, ich lasse dich lieber in Ruhe.“
„Aber dann hast du es dir anders überlegt.“
„Na ja, ich hätte doch ein ziemlich schlechtes Gewissen, wenn ich die ganzen Kekse allein aufessen würde.“
Mit dieser Antwort hatte Eden nun wirklich nicht gerechnet. „Wie bitte?“
„Marge Baxter hat mir eine Schachtel selbst gebackener Schokoladenkekse geschenkt.“
Also hatte Eden sich gestern nicht getäuscht: Cam hatte wirklich vorgehabt, sich von ihr zurückzuziehen. Allerdings hatte er nicht konsequent bleiben können – genauso wenig wie sie selbst.
Gut, machten sie heute Abend eben eine Ausnahme. Aber morgen musste wieder alles anders werden!
„Du hast eine ganze Schachtel Schokoladenkekse?“, sagte Eden.
Er grinste. „Sogar selbst gebacken“, bestätigte er. „In meinem Auto. Wir können sie ja gleich bei dir gerecht teilen.“
„Dann kann ich dir auch erzählen, was du mir jetzt schuldest, weil du das Spiel gegen mich verloren hast“, erinnerte Eden ihn.
8. KAPITEL
„Wow, so leckere Schokokekse habe ich ja noch nie gegessen!“, schwärmte Eden und griff zum dritten Mal in die Schachtel, die auf dem Couchtisch stand.
„Damit hat Marge schon den einen oder anderen Preis gewonnen“, sagte Cam. Er tunkte gerade seinen vierten Keks in ein Glas Milch. Sie hatten es sich beide auf Edens Sofa gemütlich gemacht und sich bisher bloß darüber unterhalten, wo sie jeweils so gut Billardspielen gelernt hatten.
„Ich hatte heute Abend übrigens einen Anruf von der Polizei in Bozeman“, sagte er.
„Haben sie inzwischen die Bilder der Kellnerin gezeigt, die vielleicht mit Celeste zusammen gearbeitet hat?“, fragte Eden.
„Genau. Ich wollte dich deswegen morgen noch anrufen, aber jetzt sind wir ja zusammen hier …“
„Ich hoffe, diese Kellnerin war etwas zugänglicher als der Pfarrer.“
„Das war sie zum Glück. Sie meinte, die Fotos seien ihrer ehemaligen Kollegin Charlotte Pierce recht ähnlich, darum ist sie sich jetzt ziemlich sicher, dass es in Wirklichkeit Celeste war. Sie meinte allerdings, dass wir die Bilder weiter verbessern könnten. Hast du morgen vielleicht Zeit, noch mal reinzukommen und ein paar Dinge zu überarbeiten?“
Sofort schlug Edens Herz höher. Wenn sie morgen wegen der Bildbearbeitung auf die Polizeiwache kam, würde sie dort wieder mit Cam zusammenarbeiten, das war klar.
„Ja, morgen habe ich Zeit“, erwiderte sie knapp. „Was stimmt denn an den Bildern nicht?“
„Die Haare und das Gewicht. Bei den Haaren lag das daran, dass einer der Polizeiberichte, mit denen wir gearbeitet haben, fehlerhaft war … da hatte sich wohl jemand vertippt. Tja, und dann ist sie auf den Fotos wohl immer noch nicht dick genug.“
„Mindestens noch zwanzig, wenn nicht sogar dreißig Kilo mehr? Das heißt, dass Celeste wirklich enorm zugelegt hat“, staunte Eden.
„Ja, dann ist sie wohl ein ganz schönes Schwergewicht“, stimmte Cam ihr zu.
„Und weil ich immerhin mit ihr verwandt bin, esse ich jetzt lieber keine Kekse mehr“, seufzte Eden, die sich eigentlich gerade ein viertes Mal hatte bedienen wollen.
Cam lachte und ließ den Blick über Edens tief ausgeschnittenes knallgelbes Oberteil gleiten. Darunter trug sie ein enges Spitzentop. „Na, ich glaube nicht, dass du dir ernsthafte Sorgen machen musst“, sagte er anerkennend.
Trotzdem ließ sie die Schachtel stehen und holte stattdessen eine Dose zuckerfreier Pfefferminzbonbons aus der Küche. „War das bisher die einzige Resonanz auf unsere Bilder?“, erkundigte sie sich.
Cam nahm sich ebenfalls ein Bonbon. „Ja. Die Bilder hängen zwar in der ganzen Stadt und auch im weiteren Umkreis, aber bisher hat sich noch niemand deswegen bei der Polizeiwache gemeldet.“
„Und
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