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Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition)

Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition)

Titel: Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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Reichweite gewesen war.
    Es war dieser eine Ton in ihrer rauen Stimme, der seine eiserne Selbstbeherrschung durchbrach. Indem er ihr gab, was sie wollte, katapultierte er sich selbst in nie erreichte Höhen sexueller Ekstase. Die Angst, sich völlig zu verlieren, steigerte das unbeherrschbare Lustempfinden bis zur Unerträglichkeit. Er fühlte sich dem Tod näher als jemals im Schlachtgetümmel, und nachdem es vorüber war, schlug er so hart auf dem Boden der Realität auf, dass er regelrecht um Atem ringen musste.
    Hassan spürte, wie sich Ella neben ihm regte, und flehte innerlich, sie möge einfach einschlafen und ihm damit die dringend benötigte Zeit geben, um sich zu fassen. Doch das schien ihm nicht vergönnt zu sein.
    „Hassan?“
    „Hmm?“
    „Das war … fantastisch.“
    „Ich weiß.“
    „Ich kann gar nicht glauben, dass es wirklich passiert ist. Ich habe niemals …“
    „Ssch…“, versuchte er sie zum Schweigen zu bringen und rückte ein Stück zur Seite. Mit der Abkühlung seiner erhitzten Haut klärte sich auch langsam sein vernebelter Verstand. Die Erkenntnis, sich ungeachtet seiner stolzen Parolen über Beherrschung und Vernunft ebenso schwach wie sein Freund Alex gezeigt zu haben, entsetzte ihn. Wie konnte er seinen Freund verurteilen, weil er eine Jackson zu seiner Braut erkor, während er selbst mit deren Schwester im Bett landete, ohne mehr als eine Handvoll Worte mit ihr gewechselt zu haben?
    Wie, zur Hölle, hatte es überhaupt dazu kommen können?
    Bittere Selbstvorwürfe und bodenlose Verachtung wegen seiner Schwäche brannten wie Feuer in Hassans Herzen. Was sollte er sagen? Wie ihr etwas erklären, was er selbst nicht verstand? Reue zeigen … sich für sein unsägliches Benehmen entschuldigen?
    Als Hassan den Kopf wandte, sah er in ein von rötlichen Locken umrahmtes entspanntes Gesicht. Sobald Ella sich regte und das weiche Kopfkissen noch fester umklammerte, hielt er den Atem an, um sie nur nicht zu wecken. Die grenzenlose Erleichterung, die er empfand, beschämte ihn zwar, doch das Gefühl, noch einmal davongekommen zu sein, überwog.
    Mit einem lautlosen Seufzer schloss er die Augen und dachte an den Moment auf der Tanzfläche zurück, als sie sich willig in seine Arme geschmiegt und an die darauffolgende Szene, als sie ihm den Champagner ins Gesicht geschüttet hatte. Danach hatte sie den Ballsaal verlassen, er war ihr gefolgt, und keiner von ihnen war zur Verlobungsparty zurückgekehrt.
    Was mussten die anderen Partygäste von ihnen gedacht haben? Und was konnte er jetzt tun, um den angerichteten Schaden zu begrenzen?
    Ihm blieb nur die Flucht. Es war nicht anders, als auf dem Schlachtfeld vom Feind umringt zu sein. Vor allem durfte er nicht länger neben ihr liegen bleiben! Er musste hier weg, bevor sein verräterischer Körper zu neuem Leben erwachte!
    Als Ella sich erneut regte und wie ein kleines Kätzchen maunzte, schluckte Hassan trocken, glitt lautlos aus dem Bett und sammelte seine Sachen vom Boden auf. Dabei fielen ihm winzige silberne Perlen ins Auge, die überall auf dem Marmorboden verstreut lagen. Mit Schaudern dachte er an die Zimmermädchen, die morgen die Suite reinigen würden.
    Aber was sollte er jetzt tun? Auf Knien herumrutschen, um die verräterischen Indizien seiner fatalen Schwäche einzusammeln? Lautlos fluchend rettete er sich ins angrenzende Bad, machte sich rasch frisch, zog sich an und versuchte, seinen Assistenten übers Handy zu erreichen.
    Benedict antwortete bereits beim zweiten Klingelton. „Euer Hoheit?“
    „Sorgen Sie dafür, dass der Jet zum Abflug nach Kashamak bereitsteht“, ordnete Hassan mit gedämpfter Stimme an. „Ich möchte so schnell wie möglich starten.“
    „Aber Euer Hoheit , Ihre Anwesenheit zum morgigen Lunch …“
    „Fällt aus“, wurde er rüde unterbrochen. „Oh, und noch etwas, Benedict.“
    „Hoheit?“
    „Sorgen Sie dafür, dass gleich morgen früh Frauenkleider in meine Gästesuite gebrachte werden“, ordnete Hassan nüchtern an. „Und, Benedict, bevor Sie sich zu unsinnigen Mutmaßungen hinreißen lassen … nein, ich verspüre nicht das geringste Verlangen, als Transvestit aufzutreten.“
    Wie erwartet, folgte darauf keine Reaktion. „Irgendeinen bestimmten Wunsch bezüglich der Kleidung, Euer Hoheit ?“
    „Irgendetwas, womit die betreffende Lady ohne Aufsehen zu erregen in ihr Hotel zurückkehren kann“, murmelte Hassan und machte eine kleine Pause bei dem Gedanken an die zarte Frau in seinem Bett.

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