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Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition)

Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition)

Titel: Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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„Amerikanische Größe sechs würde ich tippen.“

3. KAPITEL
    Ella verharrte einen Moment zwischen Schlafen und Wachen. Nur zögernd öffnete sie die Augen und blinzelte desorientiert. Wo war sie? Angesichts des leisen Vogelgezwitschers statt vorbeirumpelnder Lastkraftwagen auf keinen Fall in ihrem Haus in Tooting.
    Sie gähnte herzhaft, rekelte sich träge und erstarrte, als sie eine süße Taubheit in sämtlichen Gliedern spürte. Verwirrt sah sie an sich hinunter und registrierte erst jetzt, dass sie völlig nackt war. Schlagartig war die Erinnerung an die letzte Nacht wieder da.
    Plötzlich glaubte Ella sogar, einen dunklen Kopf über sich gebeugt zu sehen und heiße Lippen auf ihrer Haut zu spüren. Scheich Hassan Al Abbas’ Lippen, um präzise zu sein!
    Hastig zog sie die seidene Bettdecke bis zum Kinn hoch und wagte kaum zu atmen, während sie vorsichtig zur anderen Bettseite hinüber blinzelte. Der Abdruck im Kissen und die krausen Laken zeigten deutlich, wo ihr heißblütiger Lover gelegen hatte.
    Hassans kraftvoller Körper dicht an ihrem war also kein verrückter Traum gewesen! Als sie sich dann auch noch daran erinnerte, wie sie sich unter ihm gewunden und ihn angefleht hatte, sie zu nehmen, überfiel Ella glühende Scham. Trotzdem konnte sie ein wohliges Schaudern nicht unterdrücken, wenn sie daran dachte, dass der arrogante Wüstenscheich der erste und einzige Mann war, bei dem sie sich als leidenschaftliche, vollwertige Frau gefühlt hatte.
    Wo war Hassan? Im Bad?
    Abrupt setzte Ella sich auf, zupfte erst die Bettdecke, dann ihre wirren Locken zurecht und bereitete sich mental auf die Begegnung mit dem Mann vor, der ihr den wildesten Sex ihres Lebens beschert hatte.
    Wie konnte ich das nur zulassen? Mit einem Kerl ins Bett steigen, der keinen Hehl daraus macht, wie sehr er mich und meine gesamte Familie verachtet! Ich habe ja nicht einmal versucht, mich zu wehren, als er mir die Kleider vom Leib gerissen hat!
    Unwillkürlich wanderte ihr Blick zu dem extravaganten silbernen Seidenkleid, das völlig zerknittert vor dem Bett lag und wie die vergessene Weihnachtsdekoration vom letzten Jahr wirkte. Die winzigen aufgestickten Perlen waren abgesprungen und lagen überall im Zimmer verstreut.
    Aber hatte sich ihr Wüstenprinz nicht nach dem ungestümen Auftakt als ausgesprochen einfühlsamer Liebhaber erwiesen? Seine fantasievollen, leidenschaftlichen Liebkosungen und die lustvolle Vereinigung ihrer Körper hatte sie in Gefilde entführt, die ihr bisher verschlossen gewesen waren. Dafür müsste sie ihm eigentlich dankbar sein, wenn er nur nicht so ein selbstgerechter, eingebildeter Macho wäre.
    Ein schneller Blick auf die Uhr zeigte Ella, dass es bereits auf neun Uhr zuging. Die leidenschaftlichste Nacht ihres Lebens hatte ihr gleichzeitig den längsten und erholsamsten Schlaf seit Äonen beschert. Und das auch noch, obwohl sie ungeplant in einem königlichen Palast übernachtet hatte, anstatt in diesem schicken, extra für sie reservierten Hotel, zusammen mit ihrer Familie. Was die wohl von ihr denken würde, wenn sie nicht zum Katerfrühstück am Hotelbuffet erschien?
    Verflixt, die Zeit lief ihr weg! Sich eine Nacht als Cinderella zu fühlen, war ja schön und gut … aber wo, um alles in der Welt, war ihr Wüstenprinz?
    Da dieses verrückte erotische Intermezzo weder zu leugnen noch rückgängig zu machen war, traf Ella eine spontane Entscheidung. Für das, was passiert war, fühlte sie sich ebenso verantwortlich wie Hassan. Also würde sie ihm auch nüchtern und pragmatisch als erfahrene Frau von Welt gegenübertreten.
    Aber wenn er die Nacht nun so genossen hatte, dass er auf eine zweite oder sogar dritte aus war? Wie würde sie sich in diesem Fall entscheiden?
    Ella ließ sich in die Kissen zurücksinken und starrte an die hohe Zimmerdecke, unfähig, die Flut von Bildern zurückzuhalten, die sie wie eine heiße Woge überschwemmte. Wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass sie nichts gegen eine Wiederholung einzuwenden hätte.
    „Hassan?“, rief sie leise.
    Keine Antwort.
    Ob er vielleicht unter der Dusche stand und seinen muskulösen, bronzefarbenen Körper mit cremiger Seife …
    „Hassan!“ Ihre Stimme klang jetzt kräftiger und fast drängend, doch eine Antwort bekam sie immer noch nicht. Dafür klopfte es im nächsten Moment an der Tür. Was sollte sie jetzt tun? Es ignorieren? Darauf warten, dass Hassan endlich aus dem Bad kam, um die Situation zu retten? Je weniger Leute sie

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