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Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition)

Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition)

Titel: Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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aber dafür wohnte sie auch nicht in einem winzigen Schuhkarton. Außerdem steckte sie jeden ersparten Cent in ihr Geschäft, das sie ganz allein mit viel Engagement, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen aufgebaut hatte.
    Vom ersten Tag an war sie wild entschlossen gewesen, ihre Unabhängigkeit mit Zähnen und Klauen zu verteidigen, um niemals auf einen Mann angewiesen zu sein, was ihren Unterhalt oder Lebensstil betraf.
    Während sie direkt ins Bad ging, bewegte Ella nur ein Gedanke: Und wenn sich deine geheime Befürchtung nun als berechtigt erweist?
    Mit bebenden Fingern nahm sie den Schwangerschaftstest aus dem Regal, den sie bereits vor Tagen in der Apotheke gekauft hatte, wohl wissend, dass sie den Moment der Wahrheit nicht länger aufschieben konnte. Während sie den Beipackzettel studierte und die Anweisungen Schritt für Schritt befolgte, erschien ihr die ganze Szenerie völlig surreal. Dabei war es etwas, das Millionen Frauen auf der ganzen Welt jeden Tag taten, vielleicht genau in diesem Moment.
    Aber bestimmt keine nach einem ungeplanten One-Night-Stand mit einem arroganten Scheich, der am nächsten Morgen ohne ein Wort des Abschieds verschwindet! verhöhnte Ella sich selbst.
    Sie musste die blaue Linie auf dem Stick gar nicht sehen, um zu wissen, dass der Test positiv war. In ihrem Herzen hatte sie es längst gewusst. Wie in Trance ging Ella in ihre Küche, kochte sich einen Becher Tee auf und nahm ihn mit ins Wohnzimmer. Während sie immer wieder an dem Getränk nippte, starrte sie ausdruckslos aus dem Fenster.
    Sie war schwanger … von einem Scheich! Einem Mann, den sie nicht kannte und der sie und alles, wofür sie stand, zutiefst verachtete.
    Ella stellte den leeren Teebecher zur Seite und schloss gequält die Augen. Noch schlimmer konnte es wohl kaum kommen, oder? Schon seltsam, wie perfekt der Verdrängungsmechanismus funktionierte, wenn man sich einer unangenehmen Wahrheit nicht stellen wollte. Irgendwie hatte sie geglaubt, wenn sie mit niemandem über ihren Verdacht redete, würde er sich vielleicht als falsch herausstellen. Außerdem hatten ihre Nervosität und die Übelkeit dafür gesorgt, dass sie nicht zugenommen hatte. Darum war auch niemand misstrauisch geworden.
    Jetzt, wo Selbstverleugnung nichts mehr half, überwältigte Ella das Verlangen, sich jemandem anzuvertrauen, der sie vielleicht verstehen würde. Auf jeden Fall nicht ihrer schwachen, romantischen Mutter und auch keiner ihrer Schwestern, wenn sie nicht wollte, dass die erschütternde Neuigkeit gleich in die ganze Welt hinausposaunt wurde. Und am allerwenigsten ihrem Vater!
    Allein beim Gedanken daran, was für einen Aufstand er anzetteln würde, wenn er von ihrer Schwangerschaft erfuhr, lief es ihr kalt über den Rücken.
    Also blieb nur einer übrig … ihr Bruder Ben. Der kluge, brillante Ben, der trotz seiner herausragenden Fähigkeiten als scharf kalkulierender und erfolgreicher Finanztycoon einen geradezu lächerlichen Beschützerinstinkt zeigte, wenn es um die Frauen in seiner Familie ging. Momentan residierte er in einer prachtvollen Strandlounge auf Santina, während er an einem Charity-Projekt arbeitete.
    Bevor sie Zeit hatte, es sich anders zu überlegen, tippte sie seine Handynummer ein.
    „Ben Jackson.“
    „Hi, Ben, ich bin’s … Ella.“
    „Die Ella, der ich immer noch die Leviten lesen muss, weil sie Santina als echte Drama-Queen den Rücken gekehrt hat?“, fragte er wesentlich weicher, als er sich gemeldet hatte. „Warum bist du am Tag nach der Verlobungsparty nicht zum königlichen Lunch erschienen?“
    „Tja, um ehrlich zu sein … aus dem gleichen Grund, aus dem ich dich jetzt anrufe …“, druckste Ella verlegen herum.
    „Ist das ein Ratespiel, oder verrätst du mir diesen ominösen Grund noch?“ Seine Stimme klang neckend, fast liebevoll, was es ihr nur noch schwerer machte.
    Nervös biss Ella sich auf die Lippe. Kein fürsorglicher Bruder wäre begeistert über das, was sie Ben jetzt schonend beibringen musste. Aber wie formulierte man etwas, das man sich selbst kaum eingestehen mochte, möglichst dezent?
    „Ich bin schwanger!“, platzte sie heraus.
    In der Leitung blieb es totenstill.
    „Du bist doch gar nicht … in festen Händen“, kam es dann nach einer Pause zurück. „Oder zumindest warst du es nicht, als wir uns das letzte Mal gesehen haben. Und das war auf der Verlobungsparty. Was ist los, Ella?“, fragte Ben in einem Ton, den sie seit Jahren nicht von ihm gehört hatte. „Wer ist der

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