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Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition)

Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition)

Titel: Cinderella und der Wüstenprinz (Julia) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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„Dann hast du sie nie wiedergesehen?“
    „Nein.“
    „Hassan …“
    „Nein!“ Abrupt stand er auf, um der ausgestreckten Hand seiner Frau zu entkommen und trat ans Fenster. Doch Ella folgte ihm, schlang von hinten die Arme um seine Hüften und schmiegte ihre Wange an den breiten Rücken ihres Mannes.
    „Hassan … Darling …“, flüsterte sie erstickt.
    Sein Herz schlug schmerzhaft gegen die Rippen, während der Kloß im Hals ihn zu ersticken drohte. Er hätte sie von sich stoßen müssen, aber wie hätte er das fertigbringen sollen, wenn ihre weichen tröstenden Arme ihn umfingen und er die Wölbung ihres Babybauchs an seiner Wirbelsäule spürte?
    Und das war der Moment, in dem Wut, Kummer, Schmerz und Unvermeidlichkeit so überdimensional wurden, dass sie an die Oberfläche drängten und ihn zu überwältigen drohten. Gepeinigt wandte er sich um, öffnete den Mund zu einem dumpfen Stöhnen, doch irgendwie gelang es Ella, sich seiner Lippen zu bemächtigen. Und so versank alles um ihn herum in einem wilden Hunger und nicht endenden Lustgefühl, wie er es nie zuvor erlebt hatte.
    Mit dem rauen Laut eines verwundeten Tiers machte er sich von Ella los, eilte zur Tür, um sie zu verschließen, und kehrte zu seiner Frau zurück. Seinem brennenden Blick konnte sie unschwer entnehmen, was als Nächstes passieren würde. Seine Umarmung war hart, die Lippen heiß und verlangend, während er sie wieder und wieder küsste. Mit bebenden Fingern zerrte Ella an seiner Robe, während Hassan ihr Seidengewand längst über die schwellenden Hüften heruntergestreift hatte.
    Sie wagte keinen Laut von sich zu geben, selbst als Hassan sie so stürmisch nahm, dass ihr die Sinne zu schwinden drohten. Nie hatte es sich so intensiv und lebendig angefühlt wie in diesem Moment. Es war, als reagiere jede Zelle ihres Körpers auf die Tatsache, dass Hassan seine eigenen Regeln brach, indem er hier, in ihrem Zeichenatelier, Sex mit der eigenen Frau hatte.
    Viel zu schnell war der Rausch vollkommener Ekstase vorüber.
    „Hassan …“
    Sekundenlang konnte er nicht sprechen. Mit geschlossenen Augen versuchte er den hämmernden Schlag seines Herzens zu kontrollieren und wieder zu Atem zu kommen. Selbstverachtung und Schuldgefühle drohten ihn zu ersticken, als ihm bewusst wurde, was er gerade getan hatte.
    Er hatte Ella benutzt, so wie er alle Frauen bisher benutzt hatte. Sie bot ihm süßen Trost an, und er antwortete darauf mit hartem Sex … offenbar das Einzige, was ihm als Emotion zur Verfügung stand.
    „Das hätte nie passieren dürfen“, sagte er heiser.
    „Aber ich bin glücklich , dass es geschehen ist!“, kam es vehement zurück.
    „Verstehst du jetzt endlich, warum ich so bin?“, fragte er wild. „Weil ich nicht lieben kann, Ella! Begreifst du das?“
    Verzweifelt schaute sie ihn an. Wie gern hätte sie ihm versichert, dass die Zurückweisung durch seine Mutter nicht zwangsläufig bedeutete, dass alle Frauen waren wie sie. Dass sie nur zu bereit wäre, ihn zu lieben, wenn er ihr die Chance dazu einräumen würde.
    „Ich verstehe dich sehr gut, Hassan, trotzdem ist nichts von dem, was geschehen ist und was du gesagt hast, für alle Ewigkeiten in Stein gemeißelt, oder?“
    Er sah den Hoffnungsschimmer in ihren klaren Augen und schüttelte nur hilflos den Kopf. Sie hatte wirklich nicht die leiseste Ahnung. Wie entsetzt und desillusioniert würde sie sein, wenn er ihr gestand, dass er sie in der Hoffnung geheiratet und aus England entführt hatte, sie würde es hier nicht aushalten und ihn verlassen.
    Ohne ihr Kind!
    Erneut schüttelte Hassan den Kopf, kleidete sich an, ging zur Tür und schloss sie auf. „Ich würde sagen, die Sitzung ist vorbei. Ich habe heute noch eine Menge Arbeit vor mir.“ Damit war er verschwunden.
    Wie in Trance richtete Ella ihre derangierte Kleidung und blickte mit schwimmenden Augen auf die Kohleskizze. Bisher sah man kaum mehr als einige Konturen. Trotzdem war es verblüffend, wie es ein paar schwarze Linien vermochten, das Wesentliche in Hassans hartem Gesicht festzuhalten. Die starke Kinnlinie, seine adlergleiche Nase, die hohen Wangenknochen und die dunklen leeren Augen. Das stolze Antlitz eines Mannes, der ihr soeben eröffnet hatte, er könne niemals lieben.
    So würde es also zukünftig weitergehen.
    Alles hatte sich geändert und gleichzeitig gar nichts. Ella war in einem seltsamen Schwebezustand gefangen, aus dem es keinen Ausweg zu geben schien. Tag für Tag schlich sie in dem

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