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Cinderella undercover

Cinderella undercover

Titel: Cinderella undercover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Engelmann
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leider nur bedingt genießen. »Ich finde das mit dem Kochen eine gute Idee«, griff ich Leopolds Vorschlag auf, um mich ein wenig abzulenken. Da ich heute nicht viel für die Schule tun musste und keiner daheim auf mich wartete, konnte ich es mir genauso gut zusammen mit meinen Freunden nett machen.
    Wer wusste schon, was später noch alles passieren würde?

28.
    »Kommt Daniel eigentlich gar nicht mehr hierher?«, erkundigte ich mich bei Holly, als wir uns während der Arbeitszeit einen kurzen Moment Pause gönnten und heiße Schokolade tranken.
    Seit dem Aufruhr in der Presse waren beinahe zwei Wochen vergangen, und wie ich gehofft hatte, war das Phänomen AP kurze Zeit später verpufft. Aber was hätte man auch weiter schreiben oder zeigen sollen? Ich hatte aus lauter Angst vor Entdeckung nichts Neues gemalt – und kurz vor Weihnachten waren die Sender mit Wichtigerem beschäftigt. Zum Beispiel mit der Vorberichterstattung des CLC-Festivals, das morgen Vormittag feierlich eröffnet wurde. »Nee, den hab ich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen«, antwortete Holly, die heute eine rote Bommelmütze trug, die ihr wirklich gut stand. »Er ist bestimmt mächtig im Stress wegen morgen und hat gar keine Zeit mehr für Kaffeepausen bei uns.«
    Oder er geht mir aus dem Weg, dachte ich traurig.
    »Vermisst du ihn denn?«, fragte Holly und grinste provokativ, woraufhin ich ihr die Mütze ins Gesicht zog und es vorzog, nicht zu antworten.
    Als wir um kurz nach acht ins Freie traten, hatte sich auf dem Boden eine weiße Puderzuckerschicht gebildet – der erste Schnee. »Vielleicht haben wir ja Glück und es gibt dieses Jahr weiße Weihnachten«, seufzte Holly schwärmerisch, während ich mein Gesicht Richtung Himmel drehte und mit der Zunge nach den zarten weißen Flocken schnappte. »Ich würde zu gern mal wieder Schlitten fahren. Aber hey, guck mal. Sieht das nicht klasse aus?« Dabei deutete Holly auf die Vorbereitungen für den Aufbau der Festival-Location: Handwerker arbeiteten seit Tagen unter Hochdruck daran, die Fleetinsel in ein eindrucksvolles weißes Partyzelt zu verwandeln. Es gab insgesamt vier Eingänge, die jeweils von kleinen Tannenbäumen in roten Keramiktöpfen umsäumt wurden.
    Auf den Zeltplanen glitzerten silberne Sterne im Licht der Laternen. »Und frieren müssen die Partygäste zum Glück auch nicht«, fuhr Holly fort, die eindeutig ein Sommerkind war und der der Wintereinbruch ziemlich zu schaffen machte. Elektriker montierten Heizstrahler und Heizpilze im Inneren des Zeltes, der Bodenleger bedeckte den Beton mit Holzdielen.
    »Wie sieht’s aus, Cynthia? Hast du noch Lust auf einen kleinen Absacker?« Wie um Hollys Frage zu unterstreichen, trug der Wind verführerischen Duft von Glühwein und gebrannten Mandeln von den benachbarten Weihnachtsmärkten herüber. Morgen früh würden die Kinder kleine Geschenke in ihren Nikolausstiefeln vorfinden. Paps war seit vorgestern in Südostasien und ich vermisste ihn jetzt schon. Warum musste er ausgerechnet in der Weihnachtszeit so lange verreisen? »Tut mir leid, ich habe gleich Anprobe bei GG«, sagte ich bedauernd und verabschiedete mich mit einem Küsschen von Holly. »Du meinst, du hast gleich ein Fitting«, korrigierte sie mich lächelnd, bevor sie sich umdrehte und davonstapfte. Ich bog Richtung U-Bahn ab und freute mich auf das, was mich gleich erwartete: GG und Leopold hatten in den vergangenen Tagen nämlich ein riesengroßes Geheimnis um ihre Designs gemacht und mittlerweile platzte ich beinahe vor Neugier.
    »Na? Was sagst du?«, fragte GG und sah mich erwartungsvoll an. Auf dem Beistelltisch vor mir lagen ein silberner Hosenanzug mit zarten roséfarbenen Streifen, ein weißer Herrenhut und ein Paar Pantoffeln aus Seide, die mit silbernen Ornamenten bestickt und in der Mitte mit einer stilisierten Pfauenfeder verziert waren. »Und das ist der passende Schuh zu deinem morgigen Outfit«, erklärte Leopold und streifte mir den rechten Pantoffel über, während ich auf dem quietschroten Kussmund-Sofa saß und aus dem Staunen nicht mehr herauskam.
    »Voilá, das hier ist für Samstag«, erklärte GG und deutete auf die Kleiderstange, die er gerade hereingeschoben hatte.
    »Ein Traum in Nude und Puder. Du wirst darin aussehen wie ein Engel. Ich kann es kaum erwarten, dass du es anziehst.«
    »Oder wie die kleine Meerjungfrau«, ergänzte Leopold, weil das Kleid in Wickeloptik unten eine kleine Schleppe hatte, die ein wenig an eine

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