Cinema Erotica
später.«
Grace reichte ihr eine Frühstücksdose und eine Thermosflasche. »Ich dachte, Sie könnten vielleicht noch etwas Kaffee brauchen«, sagte sie.
»Sie sind ein Engel, Grace«, sagte Maddie, gab ihr einen Kuss auf die Wange und hastete hinaus zu ihrem Auto. Es wartete genug Arbeit auf sie.
Die Zeit raste dahin. Die drei Wochen, die Maddie zur Verfügung gestanden hatten, waren fast vorbei, und sie versuchte, ihre Panik zurückzudrängen. Sie musste immer noch ein paar Drehorte organisieren, darunter auch das schwerfassbare Möbelgeschäft in Bournemouth. Die Managerin sollte an einem Freitagabend ihren Urlaub beenden, und Maddie hatte einen Termin für neun Uhr am Samstagmorgen vereinbart.
Am Donnerstag darauf sollte das Filmen von Beneath the Hillfort beginnen, und obwohl die Szenen im Möbelgeschäft nicht zu den ersten gehörten, wollte Maddie den Drehort bis dahin gesichert haben.
Grace hatte einen beruhigenden Einfluss auf sie. Sie sollte sich keine Sorgen machen, sagte sie immer wieder. Aber Maddie war nicht so leicht davon zu überzeugen. Sie hatte das Gefühl, ihrem Versagen direkt ins Gesicht zu sehen – ein Gefühl, das ihr bisher fremd gewesen war. Noch nie hatte sie einen Termin überzogen. Ihre Unsicherheit sorgte dafür, dass sie mehr gereizt und verärgert war als sonst.
Am Morgen ihres Termins im Möbelgeschäft saß sie beim Frühstück, als Grace in der Küchentür auftauchte.
»Sie haben einen Besucher, Maddie, meine Liebe«, sagte sie, und dann stand auch schon Greg hinter ihr.
»Oh, Mann, Greg!«, rief Maddie überrascht aus, ein Löffel mit Cornflakes auf dem Weg zum Mund.
»Und auch dir einen schönen guten Morgen«, sagte Greg und setzte sich neben Maddie an den Tisch. »Hast du was dagegen, wenn ich mich hier niederlasse?« Er griff nach einem Teller und nach ein paar Scheiben Toast.
Maddie freute sich, ein vertrautes Gesicht zu sehen. Es fühlte sich so an, als wäre die Kavallerie eingetroffen. Sie schaute in schweigendem Staunen zu, wie Greg den Toast mit Butter bestrich und dann mit einem dicken Klecks Marmelade. Er vertilgte die Scheibe mit drei Bissen. Er nahm sich die nächste Scheibe vor, dann die nächste. Als er fertig war, wischte er sich den Mund mit dem Handrücken ab und lächelte sie an.
»Jetzt geht’s mir schon besser. Ich war verdammt hungrig.«
»Es ist wunderschön, dich zu sehen, Greg. Aber ich glaube nicht, dass du von Cambridge nach Dorset gereist bist, um mit mir zu frühstücken. Gibt es ein Problem im Büro?«
»Nein«, antwortete Greg. »Alles ist bestens. Ich habe an diesem Wochenende nichts zu tun, deshalb dachte ich, mal bei dir vorbeizuschauen und meine Dienste anzubieten. Ich habe gehört, dass Hugh Shepherd sich neulich wie die Axt im Walde benommen hat.«
»Oh. Gute Nachrichten verbreiten sich schnell«, murmelte Maddie.
»Nun, du weißt doch, wie Polly gern Freyas Telefongesprächen lauscht. Sie hat mitgehört, als du Freya erzählt hast, dass er sich wie Scheiße benommen hat. Er hört sich wirklich wie ein Arsch an, nicht wahr?«
Maddie nickte.
»Ja, und Freya hat mir erzählt, dass du hier unten alle Hände voll zu tun und noch keinen freien Tag gehabt hast, deshalb wollte ich meine Hilfe anbieten. Man weiß nie, wann ich einmal nützlich sein kann.«
»Das ist wirklich süß von dir, Greg«, sagte Maddie ergriffen. Wieder einmal wurde sie daran erinnert, was für ein liebenswürdiger und hilfsbereiter Mann er war. »Du musst mitten in der Nacht in Cambridge aufgebrochen sein, wenn du jetzt schon hier bist.« Sie schaute auf ihre Uhr. Es war halb acht.
»Ja, aber die Straßen sind leer um diese Zeit, deshalb war es ein vergnügliches Fahren. Außerdem ist mein Auto schneller und ein bisschen zuverlässiger als Freyas MG.« Er grinste und zwinkerte ihr zu.
»Oh, davon hast du auch gehört? Ich war verdammt wütend. Als ich Freya von meinen Problemen mit dem MG erzählte, hat sie nur gelacht. Nun ja, ich hätte ahnen sollen, dass das Auto launisch ist wie seine Besitzerin. Nun erzähl mal, was für Gerüchte laufen durchs Büro?«, fragte Maddie. »Wie geht es unserer geliebten Chefin?«
»Leicht bekloppt wie eh und je. Sie hat einen Narren an Miles gefressen. Und seit er für den Pascali-Film arbeitet, führt er sich wie eine Primadonna auf.« Greg zuckte zusammen. »Oh, entschuldige, davon willst du bestimmt nichts hören.«
Maddie lächelte dünn. »Nein, schon gut«, sagte sie nicht sehr überzeugend. »Wie kommt er
Weitere Kostenlose Bücher