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City Crime – Vermisst in Florenz

City Crime – Vermisst in Florenz

Titel: City Crime – Vermisst in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlüter
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Andrea: »Kommst du mit?«
    »Gern!«, antwortete der spontan. Doch mit einem Blick auf seine Uhr sagte er: »Ich sollte telefoniere meine Vater. Er denkt, ich war nur kurze esse un gelato. Wahrscheinlich sorge er sich schon.« Er griff sofort zum Handy und rief seinen Vater an. Nur einmal unterbrach er kurz das Gespräch, um Joanna zu fragen: »Kann ich mit dich schlafen?«
    »WAS?«, fragte Joanna empört.
    »Ich meine … äh … wie sagt man … unternachten bei dich … euch.«
    »Ach, so, du willst bei uns übernachten!«, sagte Joanna erleichtert. »Natürlich!«
    Auch Finn war sofort einverstanden: »Klar!«
    Nach wenigen Minuten war alles geklärt. Die drei beschlossen, die Schatzsuche erst am nächsten Tag fortzusetzen, und machten sich auf den Nachhauseweg, der keine zehn Minuten dauerte. Allerdings mussten sie noch drei Pizzas kaufen, was gar nicht so einfach war. Restaurants oder kleinere Trattorien gab es zwar in Hülle und Fülle, sie waren für die drei aber allesamt viel, viel zu teuer. Preisgünstig etwas zum Kochen einzukaufen, danach musste man regelrecht suchen, wenn man sich nicht auskannte. Der Grund war einfach: Touristen kochten nicht. Und Florenz war eine Stadt, die vom Tourismus lebte. Das war nirgends zu übersehen. Joanna kannte zum Glück einen kleinen Laden in einer Seitengasse, in dem sie alles bekamen, was sie benötigten.
    Als sie zu Hause ankamen, stutzte Joanna schon im Treppenhaus. »Hast du die Tür hinter dir nicht zugemacht?«, fragte sie ihren Bruder.
    Doch der wiegelte sofort ab. »Du hast nach mir die Wohnung verlassen!«
    Joanna dachte noch mal genau nach. Nein, sie hatte bestimmt nicht vergessen, abzuschließen. Das hatte sie noch nie.
    »Es war jemand hier!« Da war sie sich sicher. Gerade wollte sie die Tür ganz aufstoßen und hineingehen, als Finn einfiel: »Vielleicht ist der Jemand immer noch da?«
    Joanna schreckte zurück. »Verdammt, du hast recht!« Jetzt flüsterte sie. »Und nun?«
    Finn zog die Schultern hoch. Auch er traute sich nicht, voranzugehen, um nachzusehen. Aber sie konnten auch nicht ewig hier draußen stehen bleiben.
    »Vielleicht sollten wir die Polizei rufen«, schlug Finn vor.
    Joanna hielt das für keine gute Idee. »Was sollen wir denn erzählen?«, fragte sie. »Dass Papa mich allein gelassen hat, um auf Schatzsuche zu gehen, er seitdem verschwunden ist und ich jetzt Angst vor einer offenen Tür habe?«
    So gesehen hatte Joanna recht, musste Finn sich eingestehen. »Also, was machen wir?«
    Joanna verzog das Gesicht. Das war ja ihre Frage gewesen. Ihr war klar, dass Finn nicht vorangehen würde. Und auch Andrea hielt sich plötzlich merkwürdig ruhig im Hintergrund. Also blieb ihr nichts anderes übrig: Sie musste allen Mut zusammennehmen.
    »Schauen wir eben mal nach!«, sagte sie, immer noch so leise, dass man es drinnen nicht hören würde. Noch einmal atmete sie tief durch, streckte die Hand nach der Tür aus und stupste leicht gegen sie.
    Aber sie schwang nicht auf, wie Joanna gehofft hatte. Gaaaaanz langsam und möglichst geräuschlos drückte sie erneut gegen die Tür, bis sie halb offen stand. In dieser Stellung quietschte sie kurz. Joanna stoppte sofort, horchte, ob von drinnen etwas zu hören war. Alles war ruhig. Vorsichtig öffnete sie die Tür nun ganz und setzte behutsam einen Fuß in den Flur. Sie wusste, dass der Holzboden knarzte. Bisher hatte sie das nie gestört. Jetzt aber schien ihr das leiseste Geräusch so laut, als würde es durch die ganze Stadt dröhnen. Joanna verharrte nach dem ersten Schritt einen Augenblick, horchte angestrengt in die Wohnung hinein, nahm aber nichts Verdächtiges wahr. Sie wagte den nächsten Schritt.
    Finn und Andrea begannen, ihr auf Zehenspitzen nachzuschleichen. Doch schon Andrea’s erster Schritt löste ein lautes Knarren des Bodens aus.
    Alle drei erschraken, hielten die Luft an und blieben wie eingefroren stehen.
    Joanna bedeutete Andrea mit böser Mimik, dass er besser aufpassen solle.
    In dem Moment passierte es: Finn, der die Plastiktüte mit den Colaflaschen trug, die sie sich zu den Pizzas gegönnt hatten, riss der Henkel. Mit einem lauten dumpfen Knall krachten die Flaschen zu Boden.
    »Mann!«, zischte Joanna wütend.
    Finn breitete entschuldigend die Hände aus. Was konnte er denn für die miserable Qualität der Tüte?
    Noch immer aber tat sich nichts in der Wohnung. Keine Stimme, keine Schritte, kein Geräusch.
    »Ich glaube, niemand ist hier«, vermutete Andrea. Er traute sich

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