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City Crime – Vermisst in Florenz

City Crime – Vermisst in Florenz

Titel: City Crime – Vermisst in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlüter
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–, dass er auf dem Ponte Vecchio bemerkt hatte, wie sie von zwei Männern verfolgt wurden. Er hätte als Taschendieb einen Blick für so etwas, behauptete er und wollte gerade ausholen, seine Vorzüge und Fähigkeiten zu schildern.
    »Ja, ja, ist gut«, unterbrach Joanna ihn schnell auf Italienisch. »Weiter im Text: Was ist dann passiert?«
    Francesco war kurz eingeschnappt. Gern hätte er sich ein wenig mehr in ein besseres Licht gerückt. Doch dann besann er sich wieder auf die Schilderung des Hergangs. Er bemerkte also, dass sie verfolgt wurden. Und mehr noch: Die beiden Männer schossen immer wieder Fotos von ihnen. Vor allem von Joanna und Finn.
    »Si vede?«, fragte er.
    »Ja, ich sehe«, antwortete Joanna. Doch das, was sie sich ansehen sollte, hatte Francesco ihr noch gar nicht gezeigt. Er blätterte auf der Kamera noch weiter zurück und hielt ihr erneut das Display vor die Nase. Das Foto zeigte, wie Joanna und Finn kurz nach Finns Ankunft am Flughafen in den Bus stiegen.
    Joanna stockte der Atem. »Die haben uns von Anfang an verfolgt? Seit Finn hier ist?«
    Auch Finn musste ein paarmal schlucken. Das war ja wie in einem Agentenfilm!
    »Ich hab doch gleich gesagt, der eine der beiden Männer war der Typ aus dem Bus!«
    »Es scheint so«, war auch Andrea überzeugt.
    »Jedenfalls …«, Joanna folgte dem Blättern auf der Kamera, während sie weiter für ihren Bruder übersetzte, »… sind sie uns auf Schritt und Tritt gefolgt. Da!«
    Joanna hatte jetzt sich und die beiden Jungs vor dem Eiscafé entdeckt.
    »Genau!«, sagte Francesco. Überraschenderweise in Deutsch.
    Finn merkte auf. »Sag jetzt nicht, du sprichst auch Deutsch, genau wie Andrea!«
    »Genau!«, grinste Francesco.
    Finn merkte schnell, dass »genau« wohl das einzige deutsche Wort war, das Francesco sprechen konnte. Vielleicht auch noch drei, vier Worte mehr. So wie er selbst eben auch Italienisch sprach: grazie, ciao, arrivederci, amore. Und das war’s dann auch schon fast.
    »Weiter!«, forderte Joanna. »Continua, avanti!«
    Der Rest war schnell erzählt: Francesco hatte natürlich wissen wollen, wer die Männer waren und warum sie die Kinder verfolgten. Als geübter Taschendieb nutzte er das Gewühl auf dem Ponte Vecchio, stahl ihnen die Kamera und verschwand.
    »Das war der Moment, als wir ihn gesehen haben!«, fiel Joanna ein.
    Und dann hatte Francesco den Spieß umgedreht. Aus einer sicheren Deckung heraus fotografierte er nicht nur die Männer, sondern verfolgte sie auch. Bis hierher zur Wohnung, in die sie dann eingebrochen waren und alles durchwühlt hatten.
    »Vielleicht sie haben gesucht ihre verschwundene Kamera«, überlegte Andrea. »Sie wollten wohl nicht, dass wir sehen die Bilder. Denn dann wir wissen, dass sie uns beobachten.«
    Nach wie vor war Joanna davon überzeugt, dass sie vor allem hinter dem Notizbuch her waren. »Vermutlich haben sie schon gemerkt, dass die Linien auf den Kartenteilen sie in eine falsche Richtung locken.«
    Sie untersuchte die Kamera genauer und sah, dass sie den gleichen Anschluss hatte wie ihre eigene. Also schloss sie die Kamera an ihren Computer an und übertrug die Bilder auf den Rechner. Jetzt konnten sie sich auf dem großen Monitor genauer ansehen, wie die zwei Männer aussahen, die sie verfolgten.
    Finn druckte das Bild für jeden ein Mal aus. So konnten sie gewissermaßen immer einen Steckbrief der Männer bei sich tragen.
    Joanna schob die Pizzas in den Ofen. Die aufregende und auch beängstigende Entdeckung, dass hier jemand eingebrochen war, hatte ihren Hunger nicht geschmälert.
    »Könnt ihr schon mal den Tisch decken?«, fragte sie und zeigte den Jungs, wo sie in der schönen, großen Wohnküche Gläser, Teller und Besteck fanden.
    Das gemeinsame Essen konnten sie gut dafür nutzen, zu besprechen, was sie als Nächstes tun sollten. Denn eines war Joanna durch den Einbruch schlagartig klar geworden: Sie befanden sich in Gefahr. Der Überfall auf Giovanni hatte gezeigt, dass die Leute, die hinter dem Schatz her waren, wenig Skrupel hatten.
    »Ich sehe nur einen Grund, weshalb sie uns nicht auch direkt auf der Straße überfallen haben«, teilte Joanna den anderen mit, während sie mit dicken Handschuhen den Backofen öffnete und die fertigen Pizzas herausholte.
    Finn, Andrea und Francesco saßen bereits am großen Esstisch, hatten Cola in die Gläser gefüllt und warteten mit Besteck in den Händen auf das Essen.
    »Nimm mal«, forderte Joanna Andrea auf und reichte ihm die erste

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