Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

Titel: City of Death - Blutiges Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
Vom Netzwerk:
Stadtvampire fürchteten zunehmend um ihr ‚Leben‘ und ließen stärkere Sicherheitsvorkehrungen in ihre Wohnungen einbauen. Das brachte uns ordentlich Geld ein, aber auch einen Haufen Arbeit, und ehe ich mich versah, hatte ich anstelle eines plötzlich drei bis vier Kunden am Tag.
    Liam musste sich vor Berlins Rangern und den Scharfrichtern erklären, wurde aber wegen Mangels an Beweisen freigesprochen. Ich fühlte mich echt unwohl bei dem Gedanken, dass er frei herumlief und womöglich noch sauer auf mich war. Seine Einladung hatte ich selbstverständlich nicht angenommen und sein Seidenhemd schickte ich mit der Post zurück. Es gab aber auch erfreuliche Dinge, wie zum Beispiel Andres Geburtstag, der heute Abend in seiner Villa stattfinden würde. Eigentlich war es eher ein Geburtstagsessen, wie Stacy mir verriet, weil nur engere Freunde eingeladen waren. Dass er mich dazu zählte, berührte mich. Ich verabschiedete meine für heute letzten Kunden und begleitete sie zum Aufzug. Dann ging ich in mein Büro, schloss die Tür ab und zog mich um. Da ich direkt zu Andre fahren würde, hatte ich mir meine Wechselsachen gleich mitgenommen. Ich zog ein schwarzes schlichtes Minikleid an, das keinen Ausschnitt besaß und mir bis knapp über die Knie ging. Dazu schwarze Pumps, Ohrringe, ein bisschen Lippenstift und darüber einen khakifarbenen Mantel.        Die Haare ließ ich offen über die Schultern fallen. Ich holte Andres Geschenk und den Blumenstrauß hinter meinem Schreibtisch hervor, schnappte mir meine Handtasche und verließ D.I.P. Stacy sagte, dass Andre Gemälde liebte, also hatte ich ihm eines aus den zahlreichen Gemäldegalerien von Berlin besorgt.
    Es war nicht billig gewesen und ohne das Schmerzensgeld, von dem ich noch reichlich auf dem Konto hatte, hätte ich es mir auch nicht leisten können. Deshalb hoffte ich, dass es ihm gefiel.
    Andres Villa lag ebenfalls in Grunewald, allerdings ein ganzes Stück von Will s Anwesen entfernt. Sie war umgeben von meterhohen Hecken, welche den Blick fast gänzlich verstellten. Ich parkte auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Am Tor warteten drei bewaffnete Männer, die mich nach einem prüfenden Blick passieren ließen. Als ich über die aufwendig gepflasterte Einfahrt schritt, kam mir leise klassische Musik entgegen. Oh Mann! Das konnte ja was werden!
    Die Haustür wurde von einer mir unbekannten Vampirin geöffnet – wahrscheinlich ein Dienstmädchen. »Willkommen bei Mr. Higgs. Bitte treten Sie ein«, bat sie und nahm mir drinnen sofort den Mantel ab.
    Ich kam mir vor wie in einem Hotel, als ich die Geschenke kurz ablegte. Ich bedankte mich bei ihr und ließ meinen Blick über den wunderschönen Eingangsbereich schweifen. Die Wände waren cremefarben, der Boden aus hellbraunem Parkett, und überall standen wunderschöne Blumensträuße. Auf dem Boden, auf Kommoden und auf kleinen Säulen. Genau mein Geschmack.
    »Wo ist das Geburtstagskind?«, rief ich, als ich den geräumigen Wohnbereich betrat. Die überwiegend weißen Möbelstücke harmonierten auf wunderbare Weise mit den hellen Wänden und dem glänzenden Parkettboden. Die Schnitzereien und Gemälde aus dunklem Holz bildeten einen guten Kontrast zu der hellen Einrichtung.
    Andre kam strahlend um die Ecke und breitete die Hände aus, um mich in die Arme zu schließen. Er drückte mich kurz an sich, dann sah er interessiert auf mein verpacktes Geschenk.
    »Ich weiß, du hast schon alles. Aber Stacy sagte, du magst Gemälde. Also …« Ich reichte ihm das Geschenk. »Alles Gute zum Geburtstag.«
    Dankend nahm er es entgegen, dann führte er mich zu den anderen. Stacy kam mir entgegen, gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Wange und rauschte an mir vorbei – mehrere Weingläser in der Hand. Sie trug eine mit weißen Perlen besteckte Hochsteckfrisur und ein lilafarbenes Cocktailkleid.
    Andre sah ihr hinterher und schüttelte den Kopf. Auf meinen fragenden Gesichtsausdruck hin erklärte er: »Man könnte meinen, ich hätte Angestellte, die das Tischdecken übernehmen, aber Stacy wollte es unbedingt selbst machen.« Mein Geschenk stellte er auf eine Kommode auf dem sich nur ein einziges weiteres Geschenk befand – wahrscheinlich Stacys. Den Blumenstrauß gab er einer Bediensteten, damit sie eine passende Vase dafür heraussuchte.
    Ich machte mich erst mal daran, alle Gäste zu begrüßen. Da waren zwei mir unbekannte Vampire, die auf dem Sofa saßen und sich unterhielten. Sie begrüßte ich zuerst.

Weitere Kostenlose Bücher