City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)
meine Waffe mit. Ich besaß einen Zweitschlüssel und so musste ich uns nicht vorankündigen, indem ich klingelte. Während wir in den dritten Stock hasteten, versuchte ich, die grausamen Bilder in meinem Kopf zu verdrängen. Ich sah Berge von ausgebluteten nackten Frauenleichen vor meinen Augen und beschleunigte meine Schritte noch einmal. Als ich die Wohnungstür aufschloss, stand Darrel bereits in der Tür.
»Aus dem Weg!«, sagte ich und schubste ihn beiseite. Ich steuerte direkt auf sein Zimmer zu, doch als ich an der Tür rüttelte, war sie verschlossen.
»Aufmachen !«, befahl ich.
Darrel funkelte mich böse an. »Was willst du überhaupt hier?« Ich sah, wie er Felizitas einen unfreundlichen Blick zuwarf.
»Mir ist so einiges zu Ohren gekommen , und jetzt mach die Tür auf.«
»Oder was?«
Ich runzelte die Stirn, weil er sich doch tatsächlich vor mich aufbaute. Ich zog meine Waffe. »Oder ich blase dir deine verdammte Birne weg.«
»Du darfst deine Kinder nicht töten«, sagte er und klang kein bisschen beeindruckt.
Hatte ich irgendetwas verpasst? Wollte er sich gegen mich auflehnen? Die anderen hatten mir versichert, dass er mir nichts tun konnte, selbst wenn er wollte. Ich war mir aber nicht mehr so sicher, ob das wirklich stimmte. Ich winkte Felicitas zu mir herüber und hielt die Waffe weiter auf Darrel gerichtet.
Er schnaufte abwertend. »Ich kann dir nichts tun, schon vergessen? Auch wenn ich es sehr bedaure.«
Ich sah zu ihm auf. »Sag mal, was hast du eigentlich für ein Problem? Du legst es ja förmlich an, eine Kugel zwischen die Augen verpasst zu kriegen.«
Felicitas ging in den Nebenraum, um den Schlüssel zu holen, wie sie erklärte.
Darrel kam auf mich zu, langsam und raubtierhaft. Mit beiden Händen hielt ich die Waffe umklammert und wich zurück. Irgendwann stieß ich gegen die Wand, doch Darrel kam immer näher, bis der Lauf meiner Waffe gegen seine Brust drückte.
»Du wirst mich nicht töten und weißt du, wieso?« Er beugte sich zu mir herunter und flüsterte mir ins Ohr. »Weil du es als deine Pflicht ansiehst, dich um uns zu kümmern. Wir sind das Einzige, was dir von deiner Mutter geblieben ist, deine einzige letzte Verbindung zu ihrem alten Leben. Du könntest es doch gar nicht ertragen, uns zu vernichten, denn dann hättest du nichts mehr und müsstest dir eingestehen, dass sie für immer fort ist. Chane, Felicitas und ich, wir …«
Ich feuerte ihm eine, dass er zurückwich. Tränen brannten mir in den Augen , als ich sagte: »Noch ein Wort, und ich knall dich auf der Stelle ab, du verdammtes Arschloch! Glaubst du wirklich, es würde mir etwas ausmachen, dich zu verlieren?«
Er sah mich überheblich an. Ich konnte es nicht fassen. Er dachte wirklich , er könnte sich alles erlauben, weil ich ihn nicht umbringen würde. Dieser verdammte Bastard!
»Ich hab ihn«, sagte Felicitas und drückte mir den Zimmerschlüssel in die Hand.
»Wo ist eigentlich Chane?«, fragte ich, während ich die Tür aufschloss.
»Vermutlich jagen«, antwortete Felicitas und stellte sich hinter mich, als ich vorsichtig die Tür öffnete.
»Mein Gott !«, flüsterte ich und betrat das große Zimmer.
Drei Frauen befanden sich in dem Raum. Zwei waren an die Wand gekettet, Arme und Beine von sich gestreckt, die andere lag in einem blutverschmierten Bett. Mit rasendem Herzschlag eilte ich zum Bett hinüber und tastete nach dem Puls der jungen Frau. Gott sei Dank hatte sie einen – einen ziemlich kräftigen sogar. Auch die nackten Frauen an den Wänden waren alle wohlauf, sie schienen nur zu schlafen oder bezirzt zu sein.
»Es sieht schlimmer aus, als es ist«, sagte Darrel und kam ins Zimmer. »Das sind nur Fänger. Frauen, die unbedingt mit einem Vampir vögeln wollten, nichts weiter.«
Ich sah ihn fassungslos an. »Und deshalb kettest du sie an die Wand?« Ich glaubte ihm kein Wort.»
»Es gibt Leute, die stehen darauf. Ich muss dir doch nicht erklären, was SM-Sex ist, oder?«
Ich schüttelte den Kopf. »Halt die Klappe und mach sie los !«
Er sah mich zornig an, tat es aber. Das Problem war, dass es nichts bringen würde , die Frauen zu befragen. Wenn sie bezirzt waren, hätte er ihnen auch einfach einreden können, dass sie festgekettet werden wollten.
Nachdem Darrel die beiden losgemacht hatte, legte er sie ebenfalls aufs Bett. Irgendwie sahen sie mehr tot als lebendig aus.
»Und es geht ihnen sicher gut?«, fragte ich zweifelnd.
Felicitas ging zum Bett und beugte sich über ihre
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