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City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

City of Death - Blutiges Erbe (German Edition)

Titel: City of Death - Blutiges Erbe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lolaca Manhisse
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Person bestätigte, durfte ich zu ihm gehen.
    »Hey , Onkelchen!«, sagte ich und betrat sein Büro. Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und nahm ihm gegenüber Platz. »Also, was gibt‘s?«
    Mein Onkel sah nicht gut aus, fand ich. Seine Augen lagen in dunklen Schatten, das Gesicht hatte eine leicht gräuliche Farbe , und jedes Mal wenn ich ihn traf, schienen ihm ein paar graue Haare mehr gewachsen zu sein. Er hatte weder Frau noch Kinder und lebte einzig und allein für seinen Beruf. Früher war er ein leidenschaftlicher Polizist gewesen, dann hatte ihn das Alter eingeholt, und er war mithilfe von Kontakten zur Staatsanwaltschaft gewechselt. Er war der schlimmste Workaholic, den ich kannte, und das sah man ihm jeden Tag mehr an. Ich weiß nicht, wie oft ich ihm schon geraten hatte, einen Gang runterzufahren, weil er nicht mehr der Jüngste war. Leider hörte er nicht auf mich, und ich hatte ständig Angst, dass mein Vater genauso wurde.
    Er sah, wie ich ihn anklagend musterte, und zündete sich eine Zigarette an – wahrscheinlich zum Trotz. »Wir haben ein riesengroßes Problem. Weißt du, was man gestern vor dem Polizeipräsidium in Berlin fand? Einen Vampir, der sich freiwillig fangen ließ und seine Identität verriet.«
    »Was?«
    »Er hat ein paar Polizisten angegriffen, damit sie ihn festnahmen, und plauderte alles aus. Wie viele Vampire in Berlin leben, was es sonst noch für paranormale Wesen gibt, dass sie in so gut wie allen hohen Positionen vertreten sind und so weiter.«
    »Und das hat man ihm geglaubt?«
    »Er hatte wohl sehr überzeugende Argumente.«
    Seiner Betonung nach zu schließen, hatte das nichts Gutes zu bedeuten. »Warum habe ich noch nichts in den Nachrichten gehört?«
    »Weil es eine Massenpanik auslösen würde. Die Regierung versucht, es vorerst zu vertuschen, und das ist auch gut so, wenn du mich fragst. Oder wie, glaubst du, würden die Menschen reagieren, wenn sie herausfänden, dass ihre Stadt von lebenden Toten bewohnt wird?«
    Da hatte er recht. »Und wozu brauchst du mich?«
    »Du erinnerst dich doch sicherlich daran, wie du vor ein paar Wochen verhaftet und auf die Polizeistelle gebracht wurdest?«
    Wie konnte ich das vergessen? Ich nickte.
    »Unser guter Will hat deinen Vernehmer zwar bezirzt, dabei aber übersehen, dass der Verhörraum videoüberwacht wurde. Ein Mitarbeiter fand den Mitschnitt zufällig und informierte den Vernehmer. Dieser wunderte sich natürlich, warum er dich hat gehen lassen, wo er dich auf dem Band doch offensichtlich für verdächtig erklärt. Das Video wurde sofort gemeldet, doch auch hier will man erst einmal abwarten. Das ist jedoch noch nicht das Schlimmste, denn irgendjemand Gewitzter brachte dich mit dem gestellten Vampir in Verbindung.« Mein Onkel beugte sich geheimnisvoll zu mir herüber und sagte: »Ich weiß nicht, welches Spiel hier gespielt wird, aber irgendjemand füttert die Behörden eindeutig mit Informationen. Jemand, der über dich und die Vampire Bescheid weiß.« Er lehnte sich wieder zurück, drückte seine Zigarette aus und goss sich Kaffee ein. Dann fragte er: »Wen hast du schon wieder verärgert, Liebes?«
    »Glaub mir, das wüsste ich auch gern.«
    »Irgendjemand will die Öffentlichkeit jedenfalls auf die Untoten aufmerksam machen und dich aus dem Weg haben.«
    Ich seufzte und sackte erschöpft in meinem Stuhl zusammen. »Was können wir tun?«
    »Erst einmal gar nichts. In diesem Moment stürmen sie eure Firma und untersuchen jeden Winkel nach Hinweisen. Ich konnte es dir am Telefon nicht sagen, weil wir abgehört werden könnten.«
    Im ersten Moment war ich geschockt, doch dann erinnerte ich mich daran, dass wir auf eine Durchsuchung vorbereitet waren. »Sie werden nichts bei D.I.P. finden. Weder in den Unterlagen noch sonst wo steht, dass wir Vampire oder paranormale Wesen bedienen. Da wären wir ja schön blöd. Unsere Kunden sind wohlhabende Leute und kaufen hochgesicherte Immobilien. Daran ist nichts Verdächtiges.«
    »Da magst du vielleicht recht haben, aber der Umstand, dass jemand die Behörden auf eure Firma hetzt, ist beunruhigend. Du bist dort nicht mehr sicher, genauso wenig wie zu Hause.«
    Ich warf die Hände in die Luft. »Das gibt ‘s doch nicht! Jetzt fängt das wieder an!«
    »Tut mir leid, aber im Moment können wir nichts tun.«
    »Was ist mit Dad?«
    »Er ist bereits auf dem Rückflug. Man wird ihn verhören, aber nicht verhaften. Glaub mir, im Moment sind alle sehr verwirrt. Niemand weiß, wie er

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