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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Gesteinsbrocken. Ihre mit zahlreichen Runenmalen übersäten Hände zitterten. »Adamant pur«, wisperte sie. »Es ist viele Jahre her, seit ich das heilige Material zum letzten Mal berührt habe.«
    »Es gehört dir – du kannst damit arbeiten«, sagte Sebastian. »Wenn du fertig bist, werde ich dich mit weiterem Adamant bezahlen. Das heißt, sofern du erschaffen kannst, worum ich dich gebeten habe.«
    Magdalena richtete sich auf. »Bin ich etwa keine Eiserne Schwester? Habe ich etwa keine Gelübde abgelegt? Haben meine Hände etwa nicht jahrelang den Urstoff des Himmels geformt? Ich kann dir durchaus liefern, was ich dir zugesagt habe, Valentins Sohn. Daran solltest du nicht zweifeln.«
    »Freut mich zu hören.« Ein Hauch von Belustigung schwang in Sebastians Stimme mit. »Dann werd ich also heute Abend wieder vorbeikommen. Du weißt ja, wie du mich erreichen kannst, falls du mich brauchst.«
    Magdalena nickte geistesabwesend: Sie hatte ihre gesamte Aufmerksamkeit wieder auf die durchsichtige Substanz gerichtet und streichelte den Adamant mit den Fingern. »Ja, ja. Ihr könnt jetzt gehen.«
    Sebastian nickte und trat einen Schritt zurück. Doch Clary zögerte. Sie hätte die Frau am liebsten an den Schultern gepackt und sie gefragt, womit Sebastian sie beauftragt hatte und warum sie gegen den Bündnisvertrag verstoßen und mit Valentin zusammengearbeitet hatte.
    Magdalena schien ihr Zögern zu spüren, hob den Kopf und lächelte matt. »Ihr zwei … «, setzte sie an.
    Einen Moment lang dachte Clary, die Eiserne Schwester würde nun etwas sagen wie: Sie könne gar nicht verstehen, warum Sebastian und Clary überhaupt zusammen bei ihr aufgetaucht waren; sie habe doch gehört, dass sie einander hassen würden. Und dass Jocelyns Tochter eine Schattenjägerin sei, während Valentins Sohn ein Verbrecher war.
    Doch Magdalena schüttelte nur den Kopf. »Mon Dieu«, stieß sie hervor, »ihr zwei seid euren Eltern wirklich wie aus dem Gesicht geschnitten.«

16 Brüder und Schwestern
    Als Clary und Sebastian in die Wohnung zurückkehrten, lag der Wohnraum verlassen vor ihnen, aber in der Spüle türmte sich benutztes Geschirr, das vorher nicht dort gestanden hatte.
    »Hattest du nicht gesagt, Jace würde schlafen?«, wandte Clary sich in leicht vorwurfsvollem Ton an ihren Bruder.
    Sebastian zuckte die Achseln. »Als ich das gesagt habe, hat er auch noch fest geschlafen.« In seiner Stimme schwang zwar ein Hauch von Spott mit, aber keine direkte Feindseligkeit.
    Sie hatten die Strecke von Magdalenas Atelier bis in die Wohnung schweigend zurückgelegt, doch es war nicht jenes unbehagliche Schweigen gewesen, das vorher zwischen ihnen geherrscht hatte. Clary hatte ihrer Fantasie freien Lauf gelassen und war erst ruckartig aus ihren Gedanken aufgeschreckt, als ihr bewusst wurde, dass sie mit Sebastian durch die Straßen von Paris wandelte.
    »Ich glaube, ich weiß, wo er steckt«, fügte er hinzu.
    »In seinem Zimmer?« Clary marschierte in Richtung der Glastreppe.
    »Nein.« Sebastian machte einen Schritt an ihr vorbei und bedeutete Clary, ihm zu folgen: »Komm mit. Ich zeig’s dir.« Mit langen Schritten stürmte er die Stufen hinauf, durch den Flur und in das große Schlafzimmer.
    Verwundert schaute Clary zu, wie er gegen die Seitenwand des Kleiderschranks klopfte. Das Schrankelement schwang zurück und dahinter kam eine Holzstiege zum Vorschein. Sebastian warf Clary einen triumphierenden Blick zu. »Das ist doch nicht dein Ernst … Eine Geheimtreppe?«, fragte sie erstaunt.
    »Erzähl mir nicht, das ist das Merkwürdigste, was du heute gesehen hast.« Sebastian nahm zwei Stufen auf einmal, während Clary ihm völlig erschöpft folgte.
    Die Treppe wand sich nach oben und öffnete sich zu einem großen Raum mit glänzendem Parkettboden und hohen Mauern. Alle erdenklichen Arten von Waffen hingen an den Wänden, genau wie in der Waffenkammer des Instituts – Kindjals und Chakrams, Streitkolben, Schwerter und Dolche, Armbrüste und Schlagringe, Wurfsterne, Äxte und Samurai-Schwerter. Und genau wie im Fechtsaal des Instituts waren Trainingsmarkierungen auf den Boden aufgezeichnet.
    In der Mitte des Raums stand Jace, barfuß und mit dem Rücken zur Tür. Er trug nur eine schwarze Trainingshose und hielt in jeder Hand ein Messer.
    Vor Clarys innerem Auge tauchte plötzlich ein Bild auf: Sebastians nackter Rücken, mit den unverkennbaren Narben von Peitschenhieben. Dagegen war Jace’ Rücken unversehrt: goldbraune, glatte Haut

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