Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
Vom Netzwerk:
Stille, dann meinte Isabelle: »Du brauchst meine Erlaubnis nicht, um herzukommen. Du brauchst von niemandem eine Erlaubnis, egal wofür. Du bist Clary Fray. Du stürmst in jede Situation mit dem Kopf voran, ohne zu wissen, wie es ausgeht, und dann überstehst du das Ganze mit einer Mischung aus Mut und Wahnsinn.«
    »Aber das tue ich nicht, wenn es um mein Privatleben geht, Izzy.«
    »Hm, vielleicht solltest du das aber«, erwiderte Isabelle und legte dann einfach auf.
    Clary starrte auf das Telefon in ihrer Hand und hörte nur noch das leise Tuten in der Leitung. Schließlich seufzte sie, legte den Hörer auf die Gabel und marschierte in ihr Zimmer.
    Simon hatte sich auf dem Bett ausgebreitet, die Füße auf dem Kopfkissen und das Kinn in die Hände gestützt. Sein Laptop lag aufgeklappt am Fußende und zeigte ein Standbild aus Matrix . Als Clary ins Zimmer kam, schaute er hoch. »Irgendwas Neues?«
    »Nicht direkt.« Clary ging zu ihrem Kleiderschrank. Sie hatte sich am Morgen bereits mit dem Hintergedanken angezogen, Jace möglicherweise an diesem Tag zu sehen, und hatte zu ihrer Jeans einen hellblauen Pullover angezogen, den er besonders mochte. Jetzt holte sie ihre Cordjacke heraus und setzte sich neben Simon aufs Bett, um sich ihre Stiefel anzuziehen. »Isabelle will mir nichts sagen und die Stillen Brüder wollen keine Besucher zu Jace vorlassen, aber was soll’s? Mir doch egal! Ich fahr trotzdem zum Institut.«
    Simon klappte den Laptop zu und rollte sich auf den Rücken. »So kenn ich meine tapfere kleine Stalkerin.«
    »Klappe!«, erwiderte Clary. »Willst du mitkommen? Isabelle besuchen?«
    »Ich treff mich heute mit Becky«, erklärte Simon. »In Jordans Wohnung.«
    »Gut. Bestell ihr liebe Grüße von mir.« Clary hatte die Stiefel zugeschnürt, beugte sich vor und strich Simon die Haare aus der Stirn. »Ich hatte mich gerade an das Kainsmal gewöhnt. Jetzt muss ich mich erst mal mit diesem neuen Anblick anfreunden.«
    Simons dunkle Augen musterten ihr Gesicht. »Ob mit oder ohne: Ich bin immer noch ich.«
    »Erinnerst du dich an die Inschrift auf dem Schwert? In der Klinge des Glorious?«
    »Quis ut Deus.«
    »Das ist Lateinisch«, sagte Clary. »Ich hab es nachgeschlagen und es bedeutet Wer ist wie Gott? Aber das ist eine Fangfrage. Denn die Antwort lautet: niemand. Niemand ist wie Gott. Verstehst du denn nicht, Simon?«
    Verwundert schaute Simon sie an. »Was soll ich verstehen?«
    »Du hast es gesagt. Deus . Gott.«
    Simon öffnete den Mund, schloss ihn dann wieder und stammelte nach einem Moment: »Ich … «
    »Ich weiß, dass Camille dir erzählt hat, sie könne den Namen Gottes deshalb aussprechen, weil sie nicht an Gott glaube. Aber ich vermute, es hängt eher damit zusammen, was man über sich selbst denkt. Wenn man glaubt, dass man verdammt ist, dann ist man das auch. Aber wenn nicht … « Vorsichtig berührte Clary seine Hand.
    Simon drückte ihre Finger kurz und ließ sie dann los; auf seinem Gesicht spiegelte sich seine innere Zerrissenheit. »Ich brauch etwas Zeit, um darüber nachzudenken.«
    »Alle Zeit der Welt. Aber ich bin für dich da, wenn du reden willst.«
    »Das Gleiche gilt für dich. Was auch immer zwischen dir und Jace im Institut passieren mag … du weißt, du kannst immer auf mich zählen.«
    »Wie geht’s eigentlich Jordan?«
    »Ziemlich gut«, meinte Simon. »Er und Maia sind jetzt offiziell zusammen. Im Moment sind sie in dieser anstrengenden Phase, die in mir den dringenden Wunsch weckt, ihnen möglichst viel Zeit für sich allein zu geben.« Er rümpfte die Nase. »Wenn Maia nicht da ist, macht Jordan sich Sorgen. Er sagt, dass er sich unsicher fühlt, weil Maia schon mit einem Haufen von Kerlen Verabredungen hatte, während er die vergangenen drei Jahre eine Art Militärausbildung bei den Praetor absolviert hat und so tun musste, als sei er asexuell.«
    »Ach, komm schon. Ich bezweifle, dass Maia das interessiert.«
    »Du weißt doch, wie wir Männer sind: Wir haben ein zartes, empfindsames Ego.«
    »Jace’ Ego würde ich nicht gerade als zart bezeichnen.«
    »Nein, Jace’ Ego ist der Flugabwehrpanzer unter den männlichen Egos«, räumte Simon ein. Er lag auf dem Rücken, die rechte Hand auf dem Bauch. Der goldene Elbenring glitzerte an seinem Finger. Seit der Zerstörung des Gegenstücks schien er keine besonderen Kräfte mehr zu besitzen, aber Simon trug ihn trotzdem.
    Spontan beugte Clary sich zu ihm hinab und küsste ihn auf die Stirn. »Du bist der beste

Weitere Kostenlose Bücher