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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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blutig, gefoltert, halb verhungert, eingesperrt in einem dunklen Kerker, wo er vor Schmerzen schrie oder nach ihr rief. Dort unten stand der Jace, wie sie ihn in Erinnerung hatte, wenn sie sich erlaubte, an ihn zu denken: gesund und lebendig und wunderschön. Er hatte die Hände achtlos in die Taschen seiner Jeans geschoben und trug über seinem weißen T-Shirt, durch das seine Runenmale hindurchschimmerten, eine neue hellbraune Wildlederjacke, die den warmen Goldton seiner Haut perfekt ergänzte. Langsam legte er den Kopf in den Nacken, als würde er das Gefühl der Sonne auf seinem Gesicht genießen. »Ich habe immer recht, Sebastian«, erklärte er. »Das solltest du inzwischen wissen.«
    Sebastian warf ihm einen langen Blick zu und lächelte dann.
    Clary starrte ihn an. Das Lächeln wirkte tatsächlich echt. Aber konnte sie sich da wirklich sicher sein? Sebastian hatte auch ihr einmal ein Lächeln geschenkt und das hatte sich als gemeine Lüge herausgestellt.
    »Und wo stehen jetzt die Bücher zum Thema ›Beschwörung‹? Verbirgt sich hinter diesem Chaos hier irgendein System?«, fragte Sebastian.
    »Nein, eigentlich nicht. Die Bücher sind jedenfalls nicht alphabetisch sortiert. Die Anordnung folgt eher Hodges Spezialsystem.«
    »Ist er der Typ, den ich getötet habe? Wirklich zu dumm«, bemerkte Sebastian. »Vielleicht sollte ich oben mit der Suche anfangen und du hier unten.« Er marschierte zur Treppe, die zur Empore hinaufführte.
    Clarys Herz begann vor Furcht zu rasen. Mit Sebastian verband sie nur Mord, Blut, Schmerz und Entsetzen. Sie wusste zwar, dass Jace gegen ihn gekämpft und ihn besiegt hatte, aber dabei wäre er selbst fast gestorben. In einem Kampf von Angesicht zu Angesicht würde sie ihren Bruder niemals besiegen können. Hektisch fragte sie sich, ob sie sich wohl über die Brüstung der Empore stürzen konnte, ohne sich dabei die Beine zu brechen. Und falls ja, was würde dann geschehen? Wie würde Jace reagieren?
    Sebastian setzte gerade einen Fuß auf die unterste Stufe, als Jace ihn zurückrief: »Warte mal. Hier stehen sie ja. Eingeordnet unter ›Magie, nicht tödliche.‹«
    »Nicht tödlich? Wo bleibt denn da der Spaß?«, murrte Sebastian, nahm aber den Fuß von der Treppe und ging zu Jace hinüber. »Das ist wirklich eine ganz eigenartige Bibliothek«, stellte er fest und las im Vorbeigehen einige der Titel laut vor: »›Ernährung und Pflege von Hauskobolden‹, ›Dämonen enthüllt‹.« Er zog das Buch aus dem Regal und lachte leise in sich hinein.
    »Und worum geht’s da?« Jace schaute auf, ein Lächeln um die Mundwinkel.
    In diesem Moment wäre Clary am liebsten nach unten gestürmt und hätte sich ihm in die Arme geworfen; der Drang war so überwältigend, dass sie sich erneut auf die Lippe beißen musste.
    »Das ist Pornografie«, erklärte Sebastian. »Sieh selbst: Dämonen … enthüllt.«
    Jace stellte sich schräg hinter Sebastian und stützte sich mit einer Hand auf dessen Schulter ab, während er einen Blick in das Buch warf.
    Es erschien Clary, als würde sie Jace mit Alec beobachten, mit jemandem, in dessen Gegenwart er sich so ungezwungen fühlte, dass er ihn ohne langes Nachdenken berühren konnte – aber auf eine schreckliche, grundverkehrte Art und Weise.
    »Okay, und woran erkennst du das?«, fragte Jace.
    Sebastian schlug das Buch zu und klopfte Jace damit leicht auf die Schulter. »Über manche Dinge weiß ich eben mehr als du. Hast du die Bücher?«
    »Ja, hier.« Jace schnappte sich einen Stapel schwerer Wälzer von einem nahe stehenden Tisch. »Haben wir noch Zeit, um kurz zu meinem Zimmer zu gehen? Ich bräuchte ein paar Dinge … «
    »Was willst du denn mitnehmen?«
    Jace zuckte die Achseln. »Hauptsächlich Klamotten und ein paar Waffen.«
    Doch Sebastian schüttelte den Kopf. »Zu gefährlich. Wir müssen hier schnell wieder raus. Also nimm nur das, was du als Notausstattung brauchst.«
    »Meine Lieblingsjacke gehört zur Notausstattung«, widersprach Jace.
    Clary hatte wirklich das Gefühl, als würde er mit Alec reden oder irgendeinem anderen seiner Freunde.
    »Diese Jacke ist fast wie ich – angenehm und trendy«, fügte Jace hinzu.
    »Hör zu, wir haben mehr als genug Geld«, entgegnete Sebastian. »Kauf dir neue Klamotten. Und außerdem: In ein paar Wochen wirst du dieses Institut leiten. Dann kannst du deine Lieblingsjacke am Fahnenmast hochziehen und als deine persönliche Flagge hissen.«
    Jace lachte – jenes weiche, warme Lachen, das

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