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City of Lost Souls

City of Lost Souls

Titel: City of Lost Souls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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genau wie Clary, die die grünen Augen von ihrer Mutter mitbekommen hatte, die blauen Augen ihrer Eltern Maryse und Robert geerbt. Blau war so viel interessanter als Schwarz.
    »Genau wie im Fall der Stillen Stadt gibt es auch nur eine einzige Adamant-Zitadelle, aber viele unterschiedliche Zugänge zur Festung der Eisernen Schwestern«, erklärte Magnus. »Der nächste Eingang befindet sich in der alten Augustinerabtei auf Staten Island. Alec und ich werden uns mit euch auf den Grymes Hill teleportieren und dann dort auf euch warten, denn wir können euch nicht den ganzen Weg begleiten.«
    »Ich weiß«, bestätigte Isabelle. »Weil ihr nämlich Jungs seid. Iiih bääh!«
    »Du solltest das ernst nehmen, Isabelle«, warnte Alec und zeigte mit dem Finger auf sie. »Die Eisernen Schwestern lassen sich nicht mit den Brüdern der Stille vergleichen. Sie sind wesentlich weniger umgänglich und mögen es überhaupt nicht, gestört zu werden.«
    »Ich verspreche, ich werde mich tadellos benehmen«, erklärte Isabelle und stellte den leeren Kaffeebecher auf den Tisch. »Okay, dann mal los.«
    Magnus musterte sie einen Moment misstrauisch, zuckte dann aber die Achseln. Seine Haare waren mit Gel zu einer Million spitzer Stacheln gestylt und seine Augen schwarz umrandet, wodurch sie noch katzenartiger wirkten als sonst. Er schob sich an Isabelle vorbei zur Wand und murmelte dabei lateinische Worte. Kurz darauf erschienen die vertrauten Umrisse eines Portals: Der geheimnisvolle, mit schimmernden Symbolen versehene Türbogen nahm Gestalt an und es kam ein kalter, scharfer Wind auf, der Isabelle die Haare aus dem Gesicht wehte.
    Jocelyn trat als Erste vor und passierte das Portal. Es schien, als würde sie in eine glitzernde Wasserwoge eintauchen: Ein silberner Dunstschleier umhüllte sie und schwächte die Farbe ihrer leuchtend roten Haare ab, während sie hindurchschritt.
    Als Nächste folgte Isabelle. Sie war an das magenumdrehende Achterbahngefühl gewöhnt, das mit jeder Nutzung eines Portals verbunden war. Ein tonloses Dröhnen rauschte in ihren Ohren und presste ihr die Luft aus den Lungen. Sie schloss die Augen und öffnete sie erst wieder, als der Wirbelwind sie freigab und sie in hartem Gestrüpp landete. Rasch rappelte sie sich auf, klopfte sich vertrocknetes Gras von den Knien und sah dann, dass Jocelyn sie anschaute. Clarys Mutter öffnete den Mund, als wollte sie etwas sagen, schloss ihn jedoch wieder, als Alec neben Isabelle ins Gebüsch fiel und kurz darauf Magnus, während sich das schimmernde, schwach sichtbare Portal hinter ihm schloss.
    Selbst der Transport durch das Portal hatte Magnus’ Haaren nichts anhaben können. Stolz zupfte er an einer der stachligen Spitzen. »Sieh dir das mal an«, wandte er sich an Isabelle.
    »Magie?«
    »Haargel. 3,99 Dollar bei Ricky’s.«
    Isabelle rollte nur mit den Augen und machte sich dann mit der neuen Umgebung vertraut. Sie befanden sich auf einer Hügelkuppe, die mit dürrem Gestrüpp und vertrocknetem Gras überwuchert war. Weiter unten standen herbstdunkle Bäume und in der Ferne konnte Isabelle die Konturen der Verrazano-Narrows Bridge unter einem wolkenlosen Himmel erkennen, die Staten Island mit Brooklyn verband. Als sie sich umdrehte, entdeckte sie die alte Klosteranlage, die sich direkt hinter ihnen aus dem trockenen Laub erhob: ein großes Ziegelsteingebäude, dessen Fenster fast alle zertrümmert oder mit Brettern vernagelt waren. Hier und dort leuchtete ein buntes Graffiti. Truthahngeier, aufgescheucht von der Ankunft der vier, umkreisten den zum Teil eingestürzten Glockenturm.
    Verwundert kniff Isabelle die Augen zu Schlitzen und fragte sich, ob das Gebäude wohl mit einem Zauberglanz getarnt war. Falls ja, musste es sich um einen sehr mächtigen Schutz handeln, denn sie konnte nichts außer der verfallenen Klosteranlage erkennen, sosehr sie sich auch anstrengte.
    »Das Bauwerk ist nicht mit einem Zauberglanz versehen – es ist genau so, wie du es vor dir siehst«, sagte Jocelyn in dem Moment direkt neben Isabelle und stapfte auf die Abtei zu, wobei ihre schweren Stiefel das verdorrte Gras niederdrückten.
    Magnus zögerte kurz, zuckte dann die Achseln und ging ihr nach, dicht gefolgt von Isabelle und Alec. Falls es einmal einen Weg gegeben hatte, war er inzwischen vollständig mit dichtem dunklem, bedrohlich wirkendem Gestrüpp zugewuchert. Als sie sich dem Eingang näherten, bemerkte Isabelle, dass das Gras an manchen Stellen niedergebrannt und mit

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