City - V3
Gebilde konnte zusammenbrechen und die Menschen wieder in ihre
bestialische Denkweise zurückwerfen.
Webster hat gemordet - warum darf ich es nicht auch? Es gibt noch mehr Menschen, die man töten
sollte. Webster hatte ganz recht, aber er hätte sich nicht mit dem einen begnügen sollen. Ich
sehe nicht ein, warum man ihn hängen soll - er sollte einen Orden kriegen. Man sollte bei den
Mutanten beginnen.
Wenn die nicht gewesen wären -
So würden die Menschen reden.
Das ist es, dachte Webster. Das ist das Brausen in meinem Kopf.
Fowler weiß das, dachte Webster. Er wird zu mir kommen, und wir werden uns zu einer Aussprache
zusammensetzen. Wir werden darüber sprechen. - Er warf die Pistole in das Schubfach zurück und
ging zur Tür.
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Anmerkungen zur fünften Erzählung
Während der Ursprung der anderen Erzählungen dieser Legende zweifelhaft ist, kann
man die Herkunft dieser Geschichte mit Sicherheit feststellen. Sie trägt die
unmißverständlichen Merkmale hündischer Erzählerkunst. Sie hat einen tieferen ethischen Wert und berücksichtigt weitgehend die sittlichen Auffassungen der
Hunde.
Seltsamerweise sieht aber Tige gerade in dieser Erzählung die deutlichsten Beweise für
die Existenz der menschlichen Rasse. Er weist darauf hin, daß hier berichtet wird, wie die
Hunde vor ihren Feuern saßen und sich von den Menschen erzählten, die in Genf
begraben lagen oder auf den Jupiter abgewandert waren. Hier finden wir, nach Tige, die
ersten Berichte über den Vorstoß der Hunde in die Geisterwelt und ihre ersten Schritte zur Entwicklung einer Bruderschaft der Tiere.
Nach seinem Dafürhalten finden wir hier auch die ersten Beweise für das Vorhandensein
der menschlichen Rasse, die eine Zeitlang mit den Hunden zusammenarbeitete. Ob aber
die Katastrophe, die hier geschildert wird, den Menschen überwältigte, kann auch
Tige nicht feststellen. Er gibt zu daß die Erzählung, wie wir sie kennen, im Laufe der
Jahrtausende ausgeschmückt und verändert wurde. Aber sie erbringt den Beweis, daß
die menschliche Rasse von einer Katastrophe heimgesucht wurde.
Der Mensch wird in dieser Erzählung mit einem gewissen Zartgefühl behandelt, die ihm in
anderen Erzählungen nicht zuteil wird. Er wird plötzlich zu einer einsamen und bedauernswerten Kreatur, die man mit einem Glorienschein umgibt.
Steckenpferde
Der Mensch hat mehrere Tausend Jahre gebraucht, bevor sich seine Grunzlaute zu einer
versländlichen Sprache entwickelten.
Mehr noch als tausend Jahre, bevor er das Feuer entdeckte, und ebensolange, bis er Pfeil und
Bogen erfand. Es dauerte Tausende von Jahren, ehe er lernte, den Boden zu bearbeiten und Früchte
zu ernten - und die Höhle mit einem selbstgebauten Haus zu vertauschen.
Wir waren tausend Jahre, nachdem wir sprechen gelernt hatten, schon uns selbst überlassen! Wir
hatten niemanden außer Jenkins.
Der Wald wurde lichter, nur einzelne verstreute Eichen zogen sich den Hang hinan, wie humpelnde
alte Männer, die vom Wege abgekommen waren.
Das Haus stand auf dem Hügel. Es war ein alter Bau, der sich an den Boden schmiegte, als ob er
dort Wurzeln gefaßt hätte. Das Haus war so alt, daß es bereits die Farben seiner Umgebung
angenommen hatte. Das Haus war von Menschen erbaut worden, die es ebenso liebten, wie jetzt die
Hunde. Es wurde von einer legendären Familie erbaut und bewohnt, die den Jahrhunderten ihrer
Epoche ihren Stempel aufdrückte. Die Schatten dieser Männer bildeten die Hauptfiguren in den
Erzählungen der Hunde, wenn sie in stürmischen Nächten um das Kaminfeuer saßen, während draußen
der Wind um die Giebel heulte. Die Geschichte von Bruce Webster und dem ersten Hund, Nathaniel;
von einem Manne namens Grant, der Nathaniel ein Vermächtnis für die Nachkommen der Hunde übergab;
von einem Mann, der nach den Sternen strebte, den wieder ein anderer, sehr alter Mann, in seinem
Rollstuhl auf dem Rasen sitzend, vergeblich zurückerwartete. Sie alle wurden lebendig in den
Erzählungen vor dem nächtlichen Kaminfeuer. Dann gab es noch die Erzählung von den gefürchteten
Mutanten, die jahrelang von den Hunden überwacht wurden.
Jetzt waren die Menschen verschwunden, und die Hunde hatten das Werk der Menschen weitergeführt,
entsprechend dem Auftrag, den Nathaniel von Grant erhalten hatte.
Als ob sie Menschen wären, genauso, als ob die Hunde Menschen wären. Das waren die Worte, die
ihnen durch zehn Jahrhunderte überliefert wurden - und jetzt war die Zeit
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