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City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen

City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen

Titel: City Vampire - Frankfurt im Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth St. John
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dünnen Strichen bis dicken Wülsten war alles vertreten. „Diese hier. Nur der Herzbogen war noch ein wenig ausgeprägter.“
    Lara tippte auf der Tastatur herum, bis Herr Campagnini zufrieden war. „Ja, so.“ bestätigte er.
    „Nun die Gesichtsform “, meinte Lara. „War es eher rund, oval oder eckig?“
    „Oval “, sagte Tonio Campagnini überzeugt. „Mit ausgeprägten Wangenknochen.“ Der Computer besaß eine entsprechende Vorlage, an der Lara nichts weiter zu verändern brauchte. Sie setzte es um Augen, Mund und Nase herum.
    „Sein Haar war voll “, fuhr der Schneider fort, „und es fiel über die Ohren. So, dass man sie kaum gesehen hat.“
    Wieder gab Lara etwas ein und das Gesicht auf dem Bildschirm erhielt eine Frisur.
    „Machen Sie einen Seitenscheitel “, forderte der Schneider Lara auf und Lara ließ den Cursor über den Bildschirm wandern, bis er seine Zustimmung gab.
    „Das ist er “, flötete er schließlich. „Genau so hat er ausgesehen.“
    Lara betrachtete das Bild auf ihrem Computer. Das war ihr Mörder .
    Und eines konnte sie mit hundertprozentiger Sicherheit sagen: Janus von Marten war es nicht.
     
    Lara verabschiedete sich von dem Schneider und schüttelte seine Hand. „Vielen Dank“, sagte sie , „Sie waren eine große Hilfe.“
    Tonio Campagnini schenkte ihr ein kühles Lächeln und antwortete: „Entgegen meiner Erwartung war es mir ein Vergnügen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Aufklärung Ihres Falles.“ Und mit diesen Worten verschwand er durch die Tür und machte sich auf den Weg zurück zu seinem Laden.
     
    Der Mann, den sie suchten, war nicht unattraktiv, stellte Lara fest – wenn da nicht etwas in seinem Blick gewesen wäre, das ihr einen Schauer über den Rücken jagte. Sogar auf der schwarz-weißen Zeichnung konnte man es sehen, diesen Ausdruck, der Skrupellosigkeit verriet.
    Und nun kam der wirklich spannende Teil: Es galt herauszufinden, wer dieser Fremde war. Lara war nicht umsonst eine der besten Ermittlerinnen der Polizei gewesen – und nun eine hervorragende Detektivin. Gewiss, sie war clever, besaß eine ausgeprägte Kombinationsgabe und ihre außerordentlichen Sinne – aber sie konnte auch mit Computern umgehen.
    Sie hackte sich bei Interpol ein. Schickte das Phantombild durch ein Gesichtserkennungsprogramm. Und nach scheinbar Tausenden von Fotos, die über den Bildschirm geflackert waren, blieb das Programm schließlich bei einem Gesicht hängen. Einem Gesicht und einem Namen. Yannik Renauld.
     
    Yannik Renauld stammte aus Frankreich, war aber weltweit aktiv. Er wurde mit einer ganzen Reihe von Morden in Verbindung gebracht, war jedoch nie gefasst worden – Yannik Renauld war ein Auftragskiller. Lara riss ungläubig die Augen auf, dann nahm sie das Telefon und rief Klaus Schmidt an.
    „Ich bin‘s. Wir müssen uns treffen“, sagte sie, nachdem er abgehoben hatte. „Ich habe eine neue Spur, was den Mord angeht.“
    „Frühstück morgen im MainKai Café um neun?“ Es klang, als sei er gerade sehr beschäftigt.
    „Prima“, bestätigte Lara, „bis dann !“, und legte auf.

Kapitel 13
     
    Es war noch nicht wirklich hell, als Lara am nächsten Morgen das MainKai Café betrat. Das kleine gemütliche Café lag im Herzen des historischen Zentrums von Frankfurt direkt am Main, dessen Wasser an diesem Morgen schwarz und bedrohlich wirkte. Klaus Schmidt erreichte das Café fast zeitgleich und begrüßte sie herzlich.
    „ Hier“, begann Lara, nachdem sie sich gesetzt und ihre Getränke bestellt hatten. Sie zog den Ausdruck des Fahndungsfotos heraus, das sie bei Interpol entdeckt hatte. „Dieser Mann war am Tatort. Er ist ein Auftragskiller. Er könnte der Täter sein“, sie seufzte. „Sogar mit hoher Wahrscheinlichkeit.“
    Klaus Schmidt nahm das Foto entgegen und zog die Augenbrauen hoch. „Will ich wissen, wie du da drangekommen bist?“ Ein Blick zu Lara genügte, und er gab sich selbst die Antwort: „Nein, will ich wohl nicht.“ Er betrachtete das Foto genauer. „Yannik Renauld“, murmelte er nachdenklich. „Ein Auftragskiller also.“ Er legte das Foto auf den Tisch, mit der Bildseite nach unten. Dann sah er Lara prüfend ins Gesicht. „Okay. Aber warum sollte jemand einen Auftragsmörder anheuern, um eine Nutte zu ermorden?“
    „Ich weiß es nicht “, antwortete Lara ehrlich. „Noch nicht. Aber ich habe ganz konkrete Hinweise am Tatort gefunden, die beweisen, dass er dort war.“
    „Gut, gut “, sagte Schmidt. „Ich

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