Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
Vom Netzwerk:
tun. Einfach nur so, alle Heimlichtuerei und die ganze Suche und alles andere einmal beiseitelassend. Meine ureigene Neugier als sterbliches Wesen verlangte danach.
    »Das werde ich machen. Wie alt werden Nefilim eigentlich?«
    »Meine Komponenten haben eine geschätzte Lebensdauer von zehntausend Jahren, normale Beanspruchung vorausgesetzt. Meine Persönlichkeitsstruktur kann durch redundante Speicherverfahren in dedizierten Datenspeichern anderer Nefilim unter Umständen wieder hergestellt werden. Meine Energiequelle ist in ihrer Haltbarkeit, im Bereich bekannter physikalischer Gesetze, nur durch die Lebensdauer des Universums beschränkt. Die Erforschung dieser Annahme ist noch nicht abgeschlossen.«
    »Kann man so etwas nicht für die Raumfahrt nutzbar machen? Fusionsreaktoren sind zwar ganz nett, aber eine schier unerschöpfliche Energiequelle ist geradezu fantastisch.«
    »Das sollten unsere Konstruktionspläne offenbaren können.«
    »Stimmt. Noch ein Grund mehr, danach zu suchen. Ich danke dir für die Auskünfte über meinen Urgroßvater.«
    Ich zwinkerte Musashi zu und verließ mit ihm zusammen den Trainingsraum. Tatsächlich kamen uns Garsun und Sieraa entgegen und ich war froh, verschwitzt zu sein. Wenn sie einen Weg gefunden hatten, uns abzuhören, dann hätte ich sicher ihren Argwohn erzwungen, wenn ich vollkommen entspannt aus dem Trainingsraum gekommen wäre.
    »Sagt mal, darf ich euch eine Frage stellen?«, sagte ich zu den beiden, als Musashi mit einem Gruß in Richtung Hangar verschwand, wo sich die Nefilim aufgrund des vorhandenen Platzes und der andauernden Reparaturarbeiten an dem alten Jäger am häufigsten aufhielten.
    »Sicher Iason«, sagte Sieraa und Garsun nickte knapp.
    »Wie alt seid ihr?«
    Sie wechselten einen Blick und Garsun ergriff das Wort. »Ein aufmerksamer Leser der Chronik wird früher oder später vermuten, dass wir nicht altern können. Ich bin 1472 Standardjahre alt.«
    Bevor ich länger als nötig mit offenem Mund herumstand, nutzte ich meinen oralen Leerlauf, um Sieraa anzusprechen.
    »Und du?«
    »Ich bin 1379 Standardjahre alt.«
    »Seid ihr schon lange verheiratet? Ich meine, ich möchte mich nicht aufdrängen, aber mich würde interessieren, wie lange man eine Ehe führen kann. Sind Kalimbari eigentlich monogam?«
    »Ja, wir sind monogam. Garsun und ich sind seit 953 Jahren verheiratet.«
    Jetzt blieb mir doch der Mund offen stehen.
    »Und keine Langeweile in der ganzen Zeit?«
    »Es gab immer mal wieder Jahrzehnte, in denen wir uns nicht gesehen haben, aber das war eher unfreiwillig.«
    Garsun blickte sie einen Moment an und Sieraa schien nicht mehr sagen zu wollen.
    »Ich danke euch für eure bereitwillige Auskunft. Das war sehr interessant«, sagte ich und empfand einen großen Respekt vor diesem Paar, das mehr als doppelt so lange verheiratet war, wie ich überhaupt erwarten durfte zu leben.
    Als ich allein zurück auf meine Kabine ging, verspürte ich ein tief verwurzeltes Bedauern über die Tatsache, dass es so viel Zwietracht und Disharmonie zwischen lebenden Wesen gab. Warum konnten die Kalimbari nicht einfach so an Bord meines Schiffes sein? Nur so zum Spaß. Warum gab es immer Pläne und Gegenpläne, Macht und den Hunger sie zu erlangen? Es mochte sein, dass ich tief in meinem Herzen ein hoffnungsloser Romantiker war, aber ich konnte nicht anders empfinden.
    Das Universum war ... ein verrückter Ort.

Verrat!
     
    1. Kapitel
    Ich starrte mit wütendem Blick auf die Anzeige der Kommunikationskonsole.
    »Ich möchte sofort mit dem Kommandanten sprechen«, wiederholte ich zum hundertsten Male, allmählich den Rest meiner Geduld verlierend.
    »Du hast keine Landeberechtigung und ich sehe auch keinen Grund, warum ich dir eine erteilen sollte.«
    »Der Grund ist derselbe, wie jedes Mal, nur springen diesmal noch hundert extra für dich raus, wenn du mich jetzt endlich durchstellst, verdammt nochmal!«
    »Ah. Langsam fangen wir an, eine gemeinsame Sprache zu finden. Sechs ... mmmh ... hundert.«
    Ich fluchte angesichts dieser maßlosen Gier zwischen zusammengebissenen Zähnen. »Das ist doch! Da soll dich doch! ... 325.«
    »550?«
    »375!«
    »450 ...«
    » 400! Oder ich bin weg.«
    »Nimm Schleuse 43c und ich will die 450 in bar.«
    »Es sind immer noch 400.«
    »Oh, ich vergaß die neue Gebührenordnung. Fünfzig sind für die Schleusenwartung und den Papierkram«
    »Du stinkender, verfluchter Sohn einer ...«
    »Hört nur! Wer spricht denn dort? Ein Mensch?

Weitere Kostenlose Bücher