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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Stammesmitgliedern über den Weg zu laufen, die auf dem Weg zu einer Bestattung waren oder die das Grab eines Ahnen aufsuchen wollten. Nach Stunden verschwiegenen Marschierens gelangten wir unbehelligt an eine Kreuzung und Susannah warf einen Blick auf Sieraa, um ihren Zustand zu kontrollieren. Garsun lehnte sich erschöpft gegen eine Schiffswand.
    »Der Minibot hält ihre Wunden geschlossen und sauber, aber sie muss wirklich auf eine Krankenstation. Diese Umgebung enthält zu viele Keime, die in den Körper dringen können. Der Transport ist zu anstrengend in ihrem geschwächten Zustand.«
    »Dann lasst uns weiter gehen«, sagte Garsun, dem der Marsch inzwischen einige Schwierigkeiten zu bereiten schien.
    »Alles in Ordnung?«
    »Wir sind lange Wanderungen nicht gewohnt. Aber ich kann noch ein paar Stunden durchhalten.«
    »Was vollkommen unnötig ist. Ich schlage dir vor, dass du dich jetzt gleich auf die Trage begibst. Während du Sieraa warmhältst, kommen wir schneller voran«, sagte ich.
    »Wieso schneller?«
    »Du bist in der letzten Stunde immer langsamer geworden, wahrscheinlich ohne es zu merken. Ich hätte dich ohnehin bald gebeten, auf die Trage zu steigen.«
    Daraufhin legte er sich ohne weitere Worte vorsichtig neben seine Frau.
    »Dann weiter«, sagte Odin und folgte einem Pfad, der sich schmal und beinahe versteckt zwischen zwei großen Antriebssegmenten entlangzog.
    »Müssen wir hier mit Stammesmitgliedern rechnen?«, fragte Susannah.
    »Ich versuche, euch auf einem Pfad um die Siedlung herum zu führen, aber das ist natürlich keine Garantie dafür, dass wir niemandem begegnen.«
    Tatsächlich konnten wir dem hier und da mit chemischen oder elektrischen Lampen erhellten Pfad für weitere zwei Stunden folgen, bevor wir von den Raben gewarnt wurden, dass sich eine Gruppe von Stammesmitgliedern näherte.
    »Wir müssen uns sofort verstecken«, sagte Odin leise und trat vorsichtig in ein halbzerlegtes Schiff, dessen ehemaliger Maschinenraum breit genug für ihn und die Tragbahre war.
    »Was ist?«, fragte Garsun und schaute aufgeregt und verschlafen mit seinem Sturmgewehr in der Faust über den hochgebogenen Rand der Liegefläche.
    Odin erklärte ihm mit wenigen Worten die Lage und der Kalimbari kletterte lautlos und geschickt aus der Trage, noch bevor Odin diese auf einem zwei Meter hohen Maschinenblock absetzen konnte. Die Wölfe tänzelten nervös von einem Bein aufs andere und gaben leise Laute von sich, doch er pfiff sie zurück und ließ sie still sitzen. Die Raben hatten sich irgendwo oberhalb des Pfades in ein Loch verkrochen und versorgten den Nefilim vermutlich per Funkübertragung mit visuellen Eindrücken vom Weg. Still kletterten Susannah und ich in das Wrack und versteckten uns neben der Öffnung, durch die wir hereingekommen waren. Wir behielten den Weg im Auge, verharrten aber gleichzeitig bewegungslos im Schatten.
    »Deine Lampe«, flüsterte Susannah und ich versuchte hastig meine Stirnlampe auszuschalten, an die ich mich in den letzten zwölf Stunden derartig gewöhnt hatte, dass ich sie gar nicht mehr wahrnahm.
    Der verdammte Schalter klemmte.
    Wahrscheinlich hatte die Lampe beim Gefecht mit den Spinnen-Mechanoiden etwas abbekommen. Ich ließ das Gewehr am Riemen baumeln und bedeckte den Strahler mit beiden Händen bis Susannah den Daumen hochhielt.
    Jetzt konnten wir die Gruppe hören, die sich scheinbar sicher fühlte, da sich zahlreiche ihrer Mitglieder lauthals unterhielten. Dumpfe Stimmen, die durch Atemmasken dringen mussten, verständigten sich in einer Sprache, die ich nicht verstand. Nach allem, was ich vermuten konnte, waren mehrere Spezies in dieser Gruppe vereint. Als die Stimmen immer lauter wurden, piepste plötzlich mein Biomonitor. Ich schaltete ihn hastig aus und fluchte lautlos vor mich hin, während ich gleichzeitig mit der anderen Hand den Strahl der Stirnlampe abzudecken versuchte.
    Die Gruppe wurde mit einem Mal stiller und ich hörte geflüsterte Stimmen vor unserem Eingang. Für einige Minuten waren nur das leise Scharren von Schuhsohlen und das Klirren von Metall zu hören. Ein kaum wahrnehmbares Pfeifgeräusch, möglicherweise aus einer defekten Filtereinheit oder einem eigenartigen Riechorgan war zu vernehmen. Dann machte jemand eine flüsternde Bemerkung und die Kolonne lachte laut. Aufgrund der vielen Spezies, die sich dort zusammengefunden hatten, artete es in eine wilde Kakophonie aus Bell- und Gackerlauten aus, die in ihrer akustischen Präsenz

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