Claifex: Nefilim KI
unversehrt war. »Willst du hier bleiben?«
Er schien hin- und hergerissen zu sein. »Odin passt sicher gut auf Ari auf. Ich komme mit und helfe euch, soweit ich kann«, sagte er dann und ich nickte.
Er musste seine eigenen Entscheidungen treffen und ich konnte seine Hilfe gut gebrauchen. Ich versorgte mein Knie mit Truktocks Unterstützung und legte eine Bandage an, die das Knie zwar versteifte, mir aber wenigstens die Möglichkeit zurückgab, mich humpelnd vorwärts zu bewegen. Aristea und Simeon stopften derweil unter Musashis Anleitung einige Leckagen. Anschließend suchten wir Odin war im Fahrzeughangar auf, wo wir ihn beim alten Terra-Jäger fanden.
»Und?«, fragte ich.
Er öffnete eine Wartungsklappe. »Gib mir eine Viertelstunde, dann ist der Wasservorrat aufgefüllt und ich habe alles durchgecheckt.«
Ich ging zu den Anderen, die bereits vor den Ausrüstungsschränken warteten, und öffnete die Türen.
»Volles Programm. Körperpanzer, Sturmgewehre, Granaten, Sprengladungen, Wurfmesser, Säurebomben, Nachtsichtgeräte. Wir nehmen alles«, sagte ich und teilte die Sachen an Truktock und Simeon aus. Truktock kannte alles aus seiner Zeit als Offizier der Claifex, doch Simeon hatte die Sachen bisher nur im Trainingsraum angehabt. Aber ich war zuversichtlich, dass er mehr als nur auf sich aufpassen konnte.
»Was machst du mit deinem Arm?«, fragte Truktock und deutete auf meinen rechten Ärmel, der lose am Raumanzug herabhing.
»Ich werde ihn zur Seite binden.«
»Das funktioniert nicht. Wir müssen etwas hineinstopfen, sonst kriegst du Probleme, wenn wir ins Vakuum geraten sollten.«
Er holte eine Spraydose mit Füllschaum, um damit Ärmel zu stopfen.
»Pass auf, dass es nichts Explosives ist, ich habe keine Lust in die Luft zu fliegen.« Truktock tat mir den Gefallen, zu lachen.
»Wir werden sie da raus holen«, sagte er zuversichtlich. Ich dachte an den kolossalen Tempel der Bruderschaft, an seine dunklen Gänge und seine düstere Oberfläche.
Seine Uneinnehmbarkeit.
»Wenn wir überhaupt hineinkommen.«
Sargon betrat den Fahrzeughangar. »Das werden wir. Ich war schon einmal drin und ich habe mehr gesehen, als den Kalimbari lieb sein dürfte.«
Wir luden die Körperpanzer und die übrige Ausrüstung in den Jäger und ich ließ noch ein paar Vorräte von Zweiundvierzig holen.
Ich warf einen Blick in den alten Terra-Jäger. »Die Gaias bleiben hier, es ist einfach nicht genug Platz hier drin. Ist das eine medizinische Liege dort?«
»Ja. Susannah hatte sie überprüft, sie ist funktionsbereit und mit frischen Pharmazeutika bestückt. Der Sanitärraum funktioniert ebenfalls. Ihr könnt sofort aufbrechen.«
»Wir sollten keine Zeit mehr verlieren. Sind die Kontrollen etwa alle auf Englisch?«
»Ja, aber Sargon kann den Jäger steuern. Ihr könnt die Bedienung auf dem Flug erlernen«, sagte Odin und humpelte davon, während ich einige der Bedienelemente zu erkennen versuchte.
»Das hat alles den faden Geschmack einer Verzweiflungstat an sich.«
Ich kraxelte ungeschickt in die Kanzel, schmerzlich den Halt einer Hand vermissend, das steife Bein hinter mir herziehend. Dann fiel mir plötzlich etwas ein. Ikarus' Helm konnte uns beim Vordringen in das Akarost-System behilflich sein. Außerdem war es eventuell besser, ich nahm ihn jetzt an mich. Wer wusste schon, was mit der Cheiron noch passieren mochte? Ich kletterte mühsam wieder hinaus und eilte humpelnd auf die Brücke, wo der Helm in seinem Versteck lag. Ich holte ihn hervor und lief zurück zum Fahrzeughangar. Alle warteten bereits auf mich.
»Was ist das für ein Ding?«, fragte Odin neugierig, als ich an ihm vorbeiging.
»Glücksbringer. Kann ich gerade gut gebrauchen.«
»Das ist ein äußerst interessant aussehender Glücksbringer. Erzähl mir davon, wenn wir uns das nächste Mal sehen.«
»Mache ich. Viel Glück.«
Er winkte mir zu.
Der Antrieb sprang an und Odin verließ den Fahrzeughangar, bevor alles verriegelt wurde, damit sich die Bodenklappe öffnen konnte. Eine Minute später waren wir im All und der Jäger erwachte vollends zum Leben. Seine Aggregate und Anzeigen, Maschinen und Sensoren funktionierten tadellos. Erstaunlich.
Sargon meldete sich über Funk. »Ich sitze auf eurem Dach und tarne das Schiff. Wenn du bereit bist, kann ich damit anfangen, dir die Kontrollen zu erklären.«
Obwohl ich eigentlich völlig fertig war und wahrscheinlich am Besten auf die Medi-Liege gehörte, willigte ich ein. Das war besser, als
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