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Claifex: Nefilim KI

Claifex: Nefilim KI

Titel: Claifex: Nefilim KI Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cahal Armstrong
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Demis blutverschmiertes Gesicht. Der Biomonitor der Kammer zeigte jedoch stabile Werte.
    »Wir müssen sie im künstlichen Koma lassen, bis sich ein Arzt um sie kümmern kann«, sagte Musashi.
    Simeon sah so elend aus, wie ich mich fühlte. »Wo ist Aristea?«
    »Sie lag in der Krankenstation«, flüsterte ich und kämpfte gegen einen Kloß im Hals an.
    Truktock schüttelte den Kopf. »Dekompression.«
    Partik konnten weinen, stellte ich stumpf fest.
    »Seid ihr in Ordnung?«
    Die Totgeglaubte trat uns entgegen, eine Hand an der blutigen Stirn, aber ansonsten unversehrt.
    Simeon schloss sie mit einem erstickten Aufschrei in die Arme. »Wo bist du gewesen? Ich dachte, du bist ...« Seine Stimme versagte.
    Truktock rief laut aus und fiel den beiden um den Hals.
    Ich lachte.
    Nicht alles war verloren. Auch für Susannah bestand noch Hoffnung. Ich richtete mich auf, doch der Raum drehte sich.
    Ari redete leise. »Ich weiß noch, dass die Luft zurückwich. Ich ... bin ihr gefolgt und stand vor dem Loch in der Hülle. Es war so kalt dort ...« Tränen liefen über ihre Wangen. Damals dachte ich, sie redete wirr. Heute weiß ich es besser, doch zu dem Zeitpunkt war ich blind und taub vor Sorge.
    »Sie haben Susannah«, sagte ich und rutschte zu Boden, als mein schmerzendes Knie seinen Dienst mit einem letzten Knacken vollends versagte.
    Ich starrte verwundert auf meinen Stumpf.
    Allein der Glaube fehlte mir.
    »Scheiße«, sagte Truktock und sah mich mitfühlend an.
    Er holte einen Minibot heraus und gab mir einen. Ich zog meinen ohnehin nutzlosen Druckanzug herunter und Truktock half mir dabei. Dann setzte ich mir den Minibot an den Arm. Eine Nadel fuhr aus dem kleinen medizinischen Wunder hervor und drang in meinen gefühllosen Stumpf. Der Minibot entfernte den Klebstoff nicht, sondern überprüfte nur meine Werte, bevor er mir eine Injektion mit Was-Weiß-Ich-Was gab. Der Schmerz in meinem Knie ließ ebenfalls nach, der Minibot empfahl eine Woche Bettruhe und eine Behandlung durch einen Arzt.
    Doch meine Ärztin war nicht da.
    Ich versuchte, mich zu sammeln. »Wie ist die Lage?«
    Musashi musterte mich. »Sargon hat die letzten Angreifer ausgeschaltet und Zurvan bleibt der Korvette auf den Fersen, die Susannah an Bord hat. Er sagt, die Bauform sei eigentümlich. Waren das alles Kalimbari?«, fragte er.
    »Wirf mal einen Blick auf den Gang«, schlug Simeon vor.
    »Dekompression. Die Leichen hat's rausgesaugt«, sagte Truktock kopfschüttelnd.
    Ich nickte. »Es war die Bruderschaft.«
    Musashi verschränkte seine vier Arme. »Dann wissen wir jetzt, wohin wir müssen: zum Tempel auf Akarost IV.«
    Ich schüttelte den Kopf, mich an den Treffer erinnernd, den die Cheiron erlitten hatte. »Der Antrieb ist hin ... Zweiundvierzig, Hunderteins? Seid ihr funktionsfähig?«
    Die Meldungen kamen prompt und einen Moment später waren die beiden etwas zerschrammt aussehenden Gaias zur Stelle.
    »Odin, wie sieht es mit deinen Wölfen und Raben aus?«, fragte ich ins Interkom, die Augen geschlossen, damit ich mich konzentrieren konnte.
    »Beide Raben sind intakt doch wir haben jetzt nur noch einen Wolf. «
    Musashi wandte sich ab. »Ich werde auf die Außenhülle gehen und das Schiff tarnen.«
    »Was ist mit der Schleuse?«, fragte Truktock noch, bevor er außer Sichtweite war.
    »Ich habe die inneren Lamellen manuell betätigt. Sie scheint auf diese Weise noch funktionsfähig zu sein, aber wir verlieren konstant Sauerstoff. Das Leck muss gestopft werden.«
    »Wirf erstmal einen Blick von außen auf den Maschinenraum!«, sagte ich und Musashi entfernte sich.
    Wir warteten einige Minuten, während denen ich allmählich wieder klarer wurde, wahrscheinlich aufgrund der Infusion des Minibots. Truktock, der nichts abbekommen hatte, kümmerte sich noch um die vielen Kratzer und kleinen Wunden, die Simeon und Ari hier und da hatten.
    Ich starrte auf den blauen Kunststoffzylinder, wo zuvor meine Hand gewesen war. »Hat jemand meine Hand gesehen?«, fragte ich und wankte suchend auf den Gang hinaus.
    »Hier Kapitän, ich habe ihren abgetrennten Arm gefunden«, sagte Zweiundvierzig eilfertig und übergab mir eine kleine Kiste.
    Geistesgegenwärtig, oder vielmehr programmgemäß, hatten die Roboter nicht nur meinen Stumpf versorgt, sondern auch alle abgefallenen Teile von mir eingesammelt, bevor ich selbst daran denken konnte.
    Ich starrte auf die Box. »Das ist ganz süß von dir, Zweiundvierzig.« Ich atmete tief durch und öffnete die Kiste.

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