Claifex: Nefilim KI
Stunden verfielen wir in bedrücktes Schweigen und ich merkte, wie uns die klaustrophobische Umgebung zu schaffen machte.
»Was ist das für ein Raum hier?«, fragte Susannah, als wir in einen Bereich traten, der ungewöhnlich groß angelegt war.
»Das sieht mir nach Geschützen aus. Die Rohre führen womöglich direkt nach draußen. Wahrscheinlich konnte man sie weiter ausfahren, wenn ein Angriff erfolgte.«
Susannah trat an ein rundes Pult, das in der Mitte des Raumes installiert war. »Hier scheint ein Kontrollgerät zu sein.«
Ich drückte auf den Tasten herum. »Alle Geräte sind tot. Keine Energie.« Staubwolken stiegen auf, wenn ein Schalter gedrückt wurde. Ich wischte und tippte auf den Bildschirmen herum, aber es war kein Zeichen von Aktivität zu erkennen.
»Wenn hier bei den Geschützen keine Energie mehr ist, dann ist die Station wohl wirklich tot.«
Wir verließen die Feuerleitzentrale und betraten einen Flur, der uns ohne Umwege in eine Unterkunft führte. Die Betten waren direkt im Gang montiert.
»So konnten sie im Falle eines Angriffs schnell zu den Geschützen kommen«, mutmaßte ich.
Susannah schüttelte den Kopf. »Das muss ein erholsamer Schlaf gewesen sein.«
Direkt hinter dem Flur mit den Betten war ein kleiner Sanitärraum mit Duschen und Toiletten sowie ein verschlossener Raum.
Ich wies mit dem Daumen auf die Tür. »Das könnte eine Art Bereitschaftsraum sein. Möglicherweise saß hier ein Offizier, der die Geschützmannschaft befehligte.«
Susannah holte das LBTG hervor. »Lass uns die Tür öffnen!«
Nach ein paar Minuten hatte sie den Motor gefunden und der Energieimpuls aus dem LBTG ließ die Tür in die Wandverkleidung zurückgleiten. Vor uns lag ein quadratischer Raum von nur wenigen Metern Tiefe, der eine Liege, einen Schreibtisch mit Bildschirm, zwei Stühle und einen massiven Tresor enthielt.
»Da. Das muss es sein«, sagte Susannah aufgeregt und rüttelte an der Tresortür herum. »Verschlossen. Wir müssen uns durchbrennen!«
Wir besprachen die Vorgehensweise und entschieden uns dann dafür, den sichtbaren Türschlitz mit dem LBTG zu bearbeiten. Es dauerte nur etwa zwanzig Minuten, dann konnten wir die Tür mit einem kräftigen Ruck herausziehen.
»Jetzt ist es soweit«, murmelte Susannah.
Wir sahen in den Tresor, wobei unsere Helme aneinanderstießen.
Ich rief erschrocken aus. »Nein! Er ist ... leer. So eine Überraschung aber auch.«
Susannah drehte sich zu mir um, schnitt eine Grimasse und suchte mit den Händen nach Geheimfächern, doch der Tresor schien nicht so raffiniert zu sein. »Das wäre wohl auch zu offensichtlich gewesen. Warum sollte man so etwas Wichtiges wie die Pläne für die Nefilim in so einem zweitklassigen Tresor verwahren. Wahrscheinlich ist jede Art von Tresor kein geeignetes Versteck. Ein Ort, der weniger Aufmerksamkeit hervorruft, dürfte viel eher infrage kommen.«
Wir verließen den Raum, folgten weiteren Gängen zu einem weitläufigen Bereich, der als Speisesaal gedient haben musste. Eine Küche mit Schränken aus Edelstahl und verschieden Kochgeräten für eine größere Personenzahl war daran angeschlossen.
»Da muss doch auch irgendwo ein Vorratsraum sein. Etwa hier ...«
Ich fand eine dicke Tür mit Sichtfenster und großem Griff, neben der eine Anzeige installiert war. Ich öffnete sie und in der Finsternis konnten wir schnell eine Reihe von Regalen und Schränken ausmachen. Susannah wühlte in den Regalen herum, die allerlei Dosen, Kisten und Plastiksäcke enthielten.
Ich lachte. »Meinst du, die Pläne stecken zwischen den Konservendosen?«
»Ich finde es seltsam, dass sie die Nahrungsvorräte hier gelassen haben.«
Wir warfen uns einen Blick zu und schüttelten dann simultan die Köpfe.
Ich verließ den Raum. »Wir sollten an Orten suchen, die irgendwie mehr Sinn machen als die Vorratskammer.«
Susannah ächzte. »Ich wäre froh, wenn wir endlich die Zentrale finden würden. Dieses stundenlange Suchen fördert nur eigenwillige Ideen.«
»Wir speichern die Lage dieser Kammer, wir können immer noch hierher zurückkehren und die alten Vorräte plündern«, sagte ich und gab unsere Position in meine Armkonsole ein.
Wir durchquerten ein weiteres Mannschaftsquartier und gelangten in eine Werkstatt, wo Arbeitstische und kleinere Werkzeugmaschinen installiert waren.
»Hier haben sie eventuell die Waffen repariert.«
»Hey! Ob es hier möglicherweise Ersatzteile für meine TQ gibt?«
Ich wühlte in den Schränken und
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